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Das wird die EBEL-Saison von Red Bull Salzburg

Bernd Freimüller mit optimistischem und pessimistischem Blick:

Das wird die EBEL-Saison von Red Bull Salzburg

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Die neue EBEL-Saison 2017/18 steht vor der Tür!

Zwölfs Teams kämpfen wieder um die Karl Nedwed Trophy, die ihr aktuelles Zuhause in Wien gefunden hat. Während die meisterhaften Vienna Capitals auf Kontinuität setzen, hat sich andernorts viel getan. Grund genug für eine gründliche Einschätzung von Bernd Freimüller.

Der LAOLA1-Scout blickt auf die Saison eines jeden Teams durch die Brille des Optimisten und des Pessimisten - und weiß auch schon, wie es wirklich aussehen wird.

So könnte es Red Bull Salzburg gehen:

Der OPTIMIST denkt:

Nach einer durchwachsenen Saison und dem Ausscheiden im Halbfinale hat das Team einiges gutzumachen und tritt vom ersten Spiel der Saison an konzentriert auf.

Coach Greg Poss und die Mannschaft haben einander in der letzten Saison kennengelernt und wissen nun besser, was die eine Seite von der anderen erwarten kann.

Schlüsselspieler wie Bernhard Starkbaum oder Dominique Heinrich brauchen entweder keine Anlaufzeit mehr oder stehen schon von Anfang an im Team.

Im Gegensatz zur Vorsaison, wo nur vorwärtsgerichtete Defender im Team standen, sorgen Julien Brouillette und der physische Matt Generous für mehr Balance.

Im Gegensatz zu den letzten Playoffs visiert Matthias Trattnig bei seinen immer noch mächtigen Hits die Gegner und nicht die Mitspieler an.

Neuzugang Brant Harris erweist sich als körperlich starker Zwei-Weg-Stürmer, der in engen Spielsituationen gut den Überblick bewahrt. Poss kennt ihn und Alex Aleardi aus gemeinsamen Zeiten in Florida als Spieler und Menschen ganz genau.

John Hughes kommt von seiner Handverletzung in guter körperlicher Verfassung zurück und bildet mit Thomas Raffl weiter das wohl gefährlichste Sturmduo der EBEL.

Alex Rauchenwald baut auf eine sehr gute Vorsaison auf und etabliert sich als einer der Topangreifer der Liga.

Mario Huber entwickelt sich außerhalb von Innsbruck zu einem Stürmer, der auch im eigenen Drittel agieren kann, ohne seine Torgefährlichkeit einzubüßen.

Das Team ist weiter sowohl in der Defensive als auch in der Offensive tief besetzt, bei Verletzungen rücken eisläuferisch starke Cracks ins Lineup.

Der PESSIMIST denkt:

Luka Gracnar und Bernhard Starkbaum sind zwar ein gutes Duo, beide nehmen sich wie in der Vorsaison aber wieder ihre Schwächephasen.

An der blauen Linie fehlt es weiter an einem Gamebreaker, wie es früher Brian Fahey mit seinen Bombenschüssen war.

Insgesamt ist das Team bei aller eisläuferischen Klasse weiter zu sehr nach vorne orientiert und hinterlässt im Defensivbereich weiter einige Lücken.

Bei aller Tiefe und der Hoffnung auf "Scoring by Committee": Neben Raffl und Hughes fehlt es an weiteren Snipern in engen Spielen, ein Spieler wie Brett Sterling, der um das Tor herum für Chaos sorgte, wurde nie ersetzt.

Die Mittelachse mit Ryan Duncan, Alex Rauchenwald und Michael Schiechl kann etwa mit den drei Top-Centern der Caps nicht mithalten.

Daniel Welser bringt sich an den Banden und vor dem Tor weiter physisch ein, zahlt aber dafür wieder mit Verletzungen. Damit wird ein ohnehin nicht gerade großes Team wieder kleiner.

Alex Aleardi, mit sehr guten Händen ausgestattet, kommt körperlich einfach nicht auf Touren, selbst für ein finanziell gut ausgerüstetes Team wie Salzburg gibt der Markt an Nachverpflichtungen nicht viel her.

Und DAS wird PASSIEREN:

Erstmals seit langer Zeit gehen die Roten Bullen nicht als Topfavorit in die Saison. Ein Spitzenplatz sollte immer möglich sein, doch in den Playoffs muss Salzburg heuer auf weniger Verletzungspech als im Vorjahr und ein Schwächeln der Konkurrenz hoffen...

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