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Das wird die EBEL-Saison der Graz99ers

Bernd Freimüller mit optimistischem und pessimistischem Blick:

Das wird die EBEL-Saison der Graz99ers

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Die neue EBEL-Saison 2017/18 steht vor der Tür!

Zwölfs Teams kämpfen wieder um die Karl Nedwed Trophy, die ihr aktuelles Zuhause in Wien gefunden hat. Während die meisterhaften Vienna Capitals auf Kontinuität setzen, hat sich andernorts viel getan. Grund genug für eine gründliche Einschätzung von Bernd Freimüller.

Der LAOLA1-Scout blickt auf die Saison eines jeden Teams durch die Brille des Optimisten und des Pessimisten - und weiß auch schon, wie es wirklich aussehen wird.

So könnte es den Graz99ers gehen:

Der OPTIMIST denkt:

Mit dem renovierten Bunker ist seit letzter Saison wieder ein neuer Geist in die Organisation eingezogen, alles wirkt professioneller und weniger chaotisch als die Jahre zuvor.

Mit Doug Mason haben die 99ers endlich einen routinierten Coach gefunden, der im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger nicht im zweiten Jahr vom Heiland zum Sündenbock mutiert.

Robin Weihager und Florian Iberer sorgen für die offensiven Beiträge von der blauen Linie, Aleksi Laakso präsentiert sich als mobiler Defender und Jonathan Carlsson als solider Abräumer.

Clemens Unterweger hat seine Hüftprobleme endgültig überstanden, schöpft sein Potential aus und wird sogar ein Thema für das Nationalteam.

Daniel Oberkofler macht es Daniel Woger nach und beweist, dass er über mehr Scoringpotential verfügt als zuletzt in Linz.

Justin Buzzeos Name wird zwar nicht gleich zu einem "Buzzword" in der Murstadt, er präsentiert sich aber als schneller und kampfstarker Angreifer. Er und Brock Higgs – aggressiv und gut im Nahkampf ums Tor – bringen überdurchschnittliches EBEL-Niveau mit.

Doug Mason und Oliver Setzinger bleiben weiter BFFs, Setzinger erfreut sich seiner Freiheiten und stellt weiter die gefährlichste Offensivwaffe der 99ers dar.

Zintis Zusevics baut auf eine sehr gute Vorsaison auf und scort wieder zweistellig.

Von Mario Petrovitz, Daniel Natter und Niki Zierer – gefühlt schon seit Ewigkeiten als Füllmaterial im Kader – setzt sich heuer wenigstens einer (Natter?) durch und wird wie Rupert Strohmeier zumindest zu einem stabilen EBELer.

Der PESSIMIST denkt:

Bei einem Fehlstart, der die ersten Sechs bald in weite Ferne rücken lässt, kehrt doch wieder Unruhe in die Organisation ein, Spieler und auch Coach Mason werden angezählt.

Doug Mason beweist, dass ein guter Coach nicht auch unbedingt Spieler aussuchen sollte – Jonathan Carlsson und Brock Nixon bleiben bestenfalls biederer Durchschnitt.

Dass ein zweiter Sebastian Dahm nicht leicht zu finden ist, liegt auf der Hand – aber Hannu Toivonen bestätigt seinen Ruf aus Finnland, dass er trotz seiner Größe viel zu viele leichte Tore zulässt und wird bald zum Tauschkandidaten.

Flo Iberer kann seine 34 Jahre nicht mehr verleugnen, wie in Wien vor zwei Jahren kommt er gegen körperlich starke Spieler ins Trudeln und seine Punktausbeute ist im Absinken. Weihager ist dafür ein sicherer Wert im Powerplay, defensiv aber weiter ein Bruder Leichtfuß.

In engen Spielen fehlt wieder das eine oder andere Tor, noch dazu, wo auf der anderen Seite kein Dahm mehr im Kasten steht und die Defender wenig zum Spielaufbau beitragen können.

Bei Verletzungen – in Graz eher die Regel denn die Ausnahme – treten die Rippen am Kaderskelett schnell hervor, vor allem in der Defensive fehlt es an Alternativen. Die (gar nicht mehr so) Jungen werden weiter nur sehr zögerlich eingesetzt.

In einem Team, das sich kaum Schwachpunkte leisten kann, bleibt Ken Ograjensek weiter ein verschenkter Legionärsplatz.

Und DAS wird PASSIEREN:

Die unruhigen Zeiten in Graz sind Geschichte – im Duell mit Teams wie Dornbirn, Innsbruck, Zagreb oder Znojmo geht es sich im Kampf um die Top-6 vielleicht wieder nicht aus, der Umweg über die Hoffnungsrunde könnte aber ein gutes Ende nehmen.

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