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Das wird die EBEL-Saison des VSV

Bernd Freimüller mit optimistischem und pessimistischem Blick:

Das wird die EBEL-Saison des VSV

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Die neue EBEL-Saison 2017/18 steht vor der Tür!

Zwölfs Teams kämpfen wieder um die Karl Nedwed Trophy, die ihr aktuelles Zuhause in Wien gefunden hat. Während die meisterhaften Vienna Capitals auf Kontinuität setzen, hat sich andernorts viel getan. Grund genug für eine gründliche Einschätzung von Bernd Freimüller.

Der LAOLA1-Scout blickt auf die Saison eines jeden Teams durch die Brille des Optimisten und des Pessimisten - und weiß auch schon, wie es wirklich aussehen wird.

So könnte es dem VSV gehen:

Der OPTIMIST denkt:

Nach einer völlig verkorksten Saison kann es nur wieder aufwärts gehen, ein Traditionsverein wie Villach spielt nicht zwei schlechte Saisonen hintereinander.

Nach dem oft zu leichtgewichtigen Auftreten der Vorsaison präsentiert sich der VSV heuer körperlich wesentlich stärker und agiert wieder mit Präsenz vor beiden Toren.

Der Verletzungsteufel hat sich in der Tirolerstraße schon vor Saisonbeginn genügend ausgetobt und verschont danach den VSV im Gegensatz zur Vorsaison.

David Kickert schafft in Villach den Durchbruch zu einem soliden Einsergoalie, Lukas Herzog sekundiert ihm im Bedarfsfall mit guten Leistungen. Ihr großer Vorteil gegenüber Vorgänger Olivier Roy: Sie bleiben gesund...

Ryan Glenn wird der Verteidigungsminister der Adler, trotz seiner 37 Jahre agiert er immer noch leichtfüßig. Dave Shields sowie die einheimischen Cracks wie Markus Schlacher, Nico Brunner oder Stefan Bacher liefern wieder solide Leistungen ab, im Laufe der Saison kommt noch ein weiterer starker Legionärsdefender mit etwas mehr Offensivspiel dazu.

Kyle Beach tut, was er immer getan hat – er schießt und trifft. Mit seiner Präsenz ums Tor herum und seinem NHL-Schuss spielt er sich in die Herzen der Fans.

Jordan Hickmott kommt nach seiner Verletzungspause schnell wieder in Schwung und präsentiert sich im Slot ebenso stark wie der eisenharte Rob Flick.

Andrew Sarauer beweist, warum er über Jahre zu den besten (und größten) Centern der Liga gehörte. In der Depth Chart hinter ihm gereiht, präsentiert sich Ben Walter als wertvoller Zwei-Weg-Center.

Heimkehrer Niki Petrik gibt auf und neben dem Eis den Teamleader. In seinem Schatten und von ihm angetrieben, machen Youngsters wie Christof Kromp, Valentin Leiler und Christian Jennes den nächsten Schritt.

Der PESSIMIST denkt:

Die Vorbereitung, wo scheinbar jeder Spieler seinen individuellen Trainingsbeginn festlegen durfte und dann noch Verletzungen dazukamen, ist ein Vorbote auf eine ebenso unrunde Saison.

Bei einem eigentlich kleinen EBEL-Verein wie dem VSV sind drei Führungspersonen (Ulf Wallisch, Stefan Widitsch, Joe Mion) eindeutig zu viele. Es entstehen intern zu viele Reibungsverluste und am Ende der Saison ist zumindest einer von ihnen Geschichte.

Der VSV hat die Zeichen der Zeit völlig falsch gelesen – der Trend geht zu leichtfüßigem Tempo-Eishockey und die EBEL will das physische Spiel durch verschärfte Strafen weiter reduzieren. Dadurch bringt das größer gewordene VSV-Team zu viel Size und zu wenig Technik und Beinarbeit mit.

Verletzungen gehören wieder zum täglichen Brot beim VSV, der ohnehin nicht große Kader wird zu früh und zu lange reduziert.

Sowohl Kickert als auch Herzog zeigen immer wieder mit guten Leistungen auf, zu EBEL-Spitzengoalies wird aber keiner der beiden.

Ryan Glenn wird als einziger Defender mit etwas Offensivtouch so überspielt, dass ihm ab Mitte der Saison die Luft ausgeht. Der Rest der Crew tut sich im Aufbauspiel so schwer, dass der VSV zu viel Zeit im eigenen Drittel verbringt und im Powerplay fehlt es völlig an geeigneten Kräften.

Kyle Beach kommt wie bei allen seinen bisherigen Stationen bei den Fans besser an als bei den Coaches und Mitspielern, sein Egoismus und Hang zu dummen Strafen entnervt auch Coach Greg Holst.

Andrew Sarauer beweist, dass seine besten Zeiten vor seiner Schulterverletzung vor zwei Jahren waren, Flick verwickelt sich in zu viele unnötige Scharmützel und wirft wie in Nordamerika Fragen über seinen Charakter auf.

Ben Walters Beinarbeit – ohnehin nie seine Stärke – hat sich mit zunehmendem Alter und nach seinem Asien-Jahr weiter zurückentwickelt und weist kaum noch EBEL-Niveau auf.

Und DAS wird PASSIEREN:

Ein Top-6-Einzug wäre eine Sensation, und auch gegenüber Mitbewerbern um die restlichen zwei Playoff-Plätze wie Graz, Znojmo, Dornbirn oder Innsbruck scheint es an Qualität und Quantität zu fehlen...

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