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User Endzone: Klar, wer hier der X-Faktor ist

Episode #14: Jerry Jones gefällt das. Warum es Joe Flacco braucht. Die Ravens-Rams-Show. Was für ein Ausrutscher der Texans.

User Endzone: Klar, wer hier der X-Faktor ist Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch in der NFL-Saison 2023 gibt es viel zu besprechen, speziell nach Week 14.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 14: "Snoob" und "Dominik1010".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

DOMINIK1010:

Baltimore Ravens (10-3) vs. Los Angeles Rams (6-7) 37:31 OT

In einem wahren Shootout Spektakel gelang den Baltimore Ravens ein 37:31 Overtime Heimsieg gegen die Los Angeles Rams. Geprägt von ständigen Führungswechseln überzeugten insbesondere die beiden Quarterbacks Matthew Stafford (294 Passing Yards und 3 Touchdowns) sowie auch sein Gegenüber Lamar Jackson (316 Passing Yards, 70 Rushing Yards, 3 Touchdowns und 1 Interception).

Neben den Quarterbacks überzeugten auch die jeweiligen Receiver Gruppen beider Teams. Auf Seiten der Rams lief das Passing Game wie schon gewohnt über die Star Receiver Cooper Kupp (8 Catches für 115 Yards) sowie auch Puka Nacua (5 Catches für 84 Yards). Auf Seiten der Ravens war es unter anderem auch der ehemalige Rams-Spieler Odell Beckham Jr., der seinem Ex-Team zeigte, welche Qualitäten er als Deep-Threat noch immer besitzt (4 Catches für 97 Yards und 1 Touchdown). Doch schlussendlich wurden Rookie Receiver Zay Flowers und sein Teamkollege Tylan Wallace die Matchwinner für die Mannschaft von John Harbaugh.

Fünf Minuten vor Spielende, bei einem Spielstand von 28:23 für die Rams, führte Lamar Jackson sein Team das Spielfeld hinunter und ihm gelang ein Touchdown Pass auf seinen Rookie Receiver Flowers. Neuer Spielstand 29:28. Es folgte eine erfolgreiche Two-Point Conversation und das Spiel schien entschieden. Doch die Rams antworteten ihrerseits mit einem Drive an die gegnerische 18 Yard Linie und Kicker Havrisik gelang das Field Goal zum Ausgleich und somit zur Verlängerung.

In dieser bekamen zuerst die Ravens und dann die Rams den Ball, es gelangen jedoch keinerlei Punkte. Was folgte war ein Punt der Rams, welcher von Tylan Wallace 76 Yards zum spielentscheidenden Touchdown in die Endzone getragen wurde.

Cincinnati Bengals (34:14-Sieg gegen die Indianapolis Colts)

Nach der Niederlage in Week 12 gegen die Baltimore Ravens und dem Verlust von Star Quarterback Joe Burrow schien es bereits fix, dass die Playoffs dieses Jahr ohne das Team von Head Coach Zac Taylor stattfinden würden. Doch möglicherweise wurden die Bengals zu früh abgeschrieben.

Unter der Regie von Back-Up Quarterback Jake Browning gelang zuerst letzte Woche ein überraschender Overtime Sieg gegen die Jacksonville Jaguars und dieses Wochenende folgte der nächste Streich. In überzeugender Manier feierten die Bengals einen wichtigen Sieg gegen einen weiteren direkten Konkurrenten um einen Wild-Card Spot.

Die Schlüssel zum Sieg lagen wieder bei einem nahezu fehlerlosen Browning (275 Passing Yards, 2 TD, 1 INT, ) sowie einer aggressiven Defense angeführt von Edge Defender Trey Hendrickson (2 Sacks), der insbesondere unserem Austro-NFL-Export Bernhard Raimann mehrmals Schwierigkeiten bereitete. Weiters überzeugten auch die Running Backs Joe Mixon und Rookie Chase Brown mit jeweils einem erzielten Touchdown. Wie schon gegen die Jaguars konnte man beobachten, dass die Bengals wieder mehr Fokus auf das Running-Game legten.

Durch den Sieg verbesserten die Bengals ihre Bilanz nun auf 7-6 und befinden sich damit in bester Gesellschaft. Den gleichen Rekord halten nun die Broncos, Bills, Texans, Steelers, sowie auch die Colts.

Deebo Samuel (WR, San Francisco 49ers - 149 Receiving-Yards, 1 TD, 1 Rushing-Yard, 1 TD)

Auf Seiten der 49ers hätte es einige Kandidaten gegeben, die den Titel "Player of the Week" verdient gehabt hätten. Quarterback Brock Purdy erzielte zwei Touchdowns und warf für knapp 370 Passing Yards. Running Back Christian McCaffrey erzielte 153 Scrimmage Yards, Wide Receiver Brandon Aiyuk fing sechs Pässe für insgesamt 126 Yards und auch George Kittle glänzte mit einem Touchdown und erzielte 76 Receiving Yards.

Doch schlussendlich entschied ich mich, den Titel diese Woche an den "X-Faktor" in der 49ers Offensive zu geben. Wide Receiver Deebo Samuel glänzte im Spiel gegen die Seahawks mit zwei erzielten Touchdowns. Im zweiten Viertel fing Deebo Samuel einen tiefen Wurf über 54 Yards und trug diesen in die Endzone. Im dritten Viertel gelang ihm sein zweiter Touchdown nach einem 1-Yard Lauf in die Endzone.

Am Schluss standen insgesamt 150 Scrimmage Yards zu Buche und die Erkenntnis, dass diese Offensive zwar die Last auf mehrere Schultern verteilt, aber Deebo Samuel sich sprichwörtlich zum X-Faktor entwickelt. Nicht ohne Grund erlitten die 49ers ihre drei Saisonniederlagen in Spielen, in denen Deebo Samuel sich verletzte bzw. gar nicht am Feld war. (Browns, Vikings, Bengals).

Houston Texans (6:30-Niederlage gegen die New York Jets)

Vor Beginn des Spiels waren die Rollen klar verteilt. Die Houston Texans, eine der größten positiven Überraschungen in dieser Saison, reisten nach New Jersey zum Auswärtsspiel gegen die bislang mehr als enttäuschenden New York Jets. Eben jene Jets, die wieder auf ihren "alten" Starting Quarterback Zach Wilson zurückgriffen, nachdem die Experimente mit dessen Ersatzmännern Tim Boyle und Trevor Siemian auch nicht von Erfolg gekrönt waren.

Doch entgegen der Erwartungen wurde die Partie für die Texans kein Selbstläufer, sondern ein klassischer Ausrutscher im Kampf um die Playoffs. Schlussendlich feierten die Jets einen ungefährdeten 30:6 Sieg. Umso bemerkenswerter war aber, dass sämtliche Punkte im zweiten Spielabschnitt gelangen.

Neben einer mehr als soliden Leistung der Jets Offense war es aber wie schon oft die Defense, die das Spiel zu Gunsten der Mannschaft von Head Coach Robert Saleh entschied. Für die Texans Offensive, insbesondere für Rookie Quarterback C.J. Stroud, war es ein gebrauchter Tag.

Schlussendlich gelangen ihm lediglich 91 Passing Yards und kein Touchdown. Zu allem Überfluss wurde C.J. Stroud im letzten Viertel, nach einem Hit von Jets Defensive Tackle Quinnen Williams, mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus dem Spiel genommen. Derzeit ist noch unklar, ob C.J. Stroud nächste Woche im Matchup gegen die Titans zur Verfügung stehen wird.

Insbesondere in der heiß umkämpften AFC war die Niederlage der Texans ein erheblicher Dämpfer. Die Mannschafft von Head Coach DeMeco Ryans steht nun bei einer Bilanz von 7 Siegen und 6 Niederlagen und ist zum derzeitigen Stand nicht in den Playoffs. Umso bitterer wenn man bedenkt, dass sämtliche direkte Konkurrenten (Bengals, Broncos, Bills,) in dieser Woche erfolgreich waren.

ROOKIE IM FOKUS: CHASE BROWN (Cincinnati Bengals)

Die Wahl für den Rookie of the Week war für mich diese Woche nicht schwer. Meine Wahl fiel auf den ehemaligen Illinois Running Back Chase Brown. Der 23-jährige Kanadier wurde in diesem Jahr in der fünften Runde des NFL Drafts an Pick Nummer 163 ausgewählt und entwickelt sich schön langsam zu einer richtigen Option im Backfield der Bengals. Im Spiel gegen die Colts gelangen ihm insgesamt 105 Scrimmage Yards sowie auch ein Touchdown.

ALLE SPIELER DER WOCHE:

Week Spieler 1 Spieler 2
1 T.J. Watt Tyreek Hill
2 John Metchie III Mike Evans
3 Adam Thielen Keenan Allen
4 David Montgomery Damar Hamlin
5 Zack Moss Fred Warner
6 Trey Hendrickson Raheem Mostert
7 D'Onta Foreman National Tight End Day
8 Tyreek Hill DeAndre Hopkins
9 C.J. Stroud Joshua Dobbs
10 Geno Smith CeeDee Lamb
11 Jalen Ramsey Trevor Lawrence
12 Kyren Williams DaRon Bland
13 Nico Collins Antoine Winfield Jr.

ALLE VERLIERER DER WOCHE

Week Loser 1 Loser 2
1 Joe Burrow Chiefs-Receiver
2 Minnesota Vikings Denver Broncos
3 Chicago Bears Dallas Cowboys
4 Mac Jones New Orleans Saints
5 Sean Payton Buffalo Bills
6 Jimmy Garoppolo Chicago Bears
7 Washington Commanders Buffalo Bills
8 Chiefs-Receiver Jets und Giants
9 N"if"L Arizona Cardinals
10 New York Jets Offense Tennessee Titans
11 Bengals-Verletzungen Los Angeles Chargers
12 Brandon Staley Detroit Lions
13 New England Patriots Pittsburgh Steelers

SNOOB:

Atlanta Falcons (6-7) vs. Tampa Bay Buccaneers (6-7) 25:29

Dieses NFC South Spiel war für beide Mannschaften unheimlich wichtig. Der Sieger der Partie übernahm die alleinige Führung in der hart umkämpften Division. Nach dem Sieg der Buccaneers stehen nun drei Mannschaften mit einem Score von 6–7 da und rechnen sich Chancen auf die Playoffs aus. Durch die direkten Duelle und Tiebreaker sind allerdings die Bucs auf Platz Nummer eins und können, wenn sie die restlichen Spiele alle gewinnen, von dort nicht mehr verdrängt werden.

Zum Spiel selber kann man sagen, dass es sehr spannend und aus neutraler Sicht sehr interessant war. Gleich mehrere Führungswechsel und Spannung bis zum letzten Drive waren eine sehr gute Unterhaltung.

Nach einem vorsichtigen Abtasten im ersten Viertel, nachdem es 3:3 stand, kam im zweiten Viertel dann etwas Fahrt auf. Nach einem haarsträubenden Fehler von Desmond Ridder, einer Interception bei einem Screen Pass Versuch an der eigenen 9 Yard Linie, konnten die Bucs ihren ersten Touchdown erzielen. Ein kurzer Run von Mayfield ging in die Endzone für 6.

Danach kamen auch die Falcons besser ins Spiel und sie konnten einen Drive erfolgreich zu Ende spielen. Ein sehr schöner Pass von Ridder fand Kyle Pitts kurz vor der Endzone und dieser lief mit dem Ball in jene. Somit stand es 10:10 und gegen Ende der ersten Halbzeit hatten die Falcons sogar die Chance in Führung zu gehen. Jedoch hat deren Kicker, Younghoe Koo, einen 50 Yard FG-Versuch an die Stange gesetzt.

Nach einem schnellen 3 and Out für die Buccaneers kamen die Falcons zu einer weiteren Chance, in der ersten Halbzeit zu punkten. Dies ging aber gründlich daneben, als Ridder in der eigenen Endzone einen Fumble verursachte, der für ein Safety der Bucs recovered wurde.

Doch auch dies war nicht die letzte Möglichkeit für die Falcons, Punkte in Halbzeit 1 auf das Scoreboard zu bringen. Zwei Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit hatten die Falcons durch ein weiteres Field Goal die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Aber auch dieses Mal verschoss der Kicker, dieses Mal aus 52 Yards. So ging es mit einer knappen Bucs-Führung in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit ging das muntere Hin und Her weiter. Das Punkten eröffneten die Buccaneers mit einem Touchdown Pass von Baker Mayfield auf den Running Back Rachaad White. Dies wurde von den Falcons mit einem Touchdown ihrerseits beantwortet. Bijan Robinson lief aus wenigen Yards in die Endzone. Nach einem erfolgreichen Field Goal der Buccaneers kamen die Falcons aber zu ihrer ersten Führung an diesem Abend. Desmond Ridder konnte eine RPO perfekt ausspielen, obwohl die Bucs nicht darauf reinfielen, und zu einem Touchdown laufen. Zu diesem Zeitpunkt waren nur mehr 3 Minuten 24 Sekunden auf der Uhr und es sah relativ gut für die Falcons aus.

Der letzte Drive der Buccaneers jedoch sollte das Ergebnis noch einmal auf den Kopf stellen. Ein 12 Play, 75 Yard Drive wurde per Pass von Baker Mayfield auf Cade Otton erfolgreich abgeschlossen. Jedoch profitierte man von einem sehr kontroversen Call der Schiedsrichter. Ein Fumble von Rachaad White wurde als „down“ gewertet, in den Zeitlupen allerdings sieht es so aus, als ob der Ball davor bereits gefumbelt wurde. Zur Verwunderung vieler, wurde der Call nicht geändert und die Bucs durften den Drive fortsetzen.

Ein allerletzter Versuch der Falcons, das Spiel noch einmal zu drehen, kam sehr knapp an die Endzone der Buccaneers, allerdings nicht in diese. Ein weiter Pass von Ridder, mit auslaufender Uhr, wurde von Drake London an der 4 Yard Linie gefangen. Jedoch wurde der WR direkt dort auch getackelt und konnte somit nicht zum Touchdown laufen.

Insgesamt war es ein sehr spannendes Spiel mit dem besseren Ende für die Buccaneers. Diese werden nun versuchen, den ersten Platz in der NFC South über die Ziellinie zu bringen und zum vierten Mal in Folge in die Playoffs einzuziehen.

Dallas Cowboys (33:13-Sieg gegen die Philadelphia Eagles)

Und wieder einmal haben es die Dallas Cowboys in meine "Team of the Week" Kategorie geschafft. Wer aber so einen Statement-Sieg gegen das bis dato beste Team der NFC einfährt, der hat sich diese Nominierung verdient.

Was wir bei diesem Spiel gesehen haben, war pure Dominanz der Boys. In den ersten vier Drives konnten die Cowboys drei Touchdowns und ein Field Goal erzielen. Nach der ersten Halbzeit stand es bereits 24:6 und das Spiel war bereits vorentschieden. Faszinierend war auch, dass es nicht die Offense allein war, die das Spiel dominiert hat, sondern es waren auch die Defense und die Special Teams. Vor allem Kicker Brendon Aubrey wird schön langsam zu einem der besten Kicker in der NFL. Mehr zu ihm in der "Rookie im Fokus" Rubrik.

Insgesamt war das nun der fünfte Sieg in Folge für die Cowboys und mit diesem haben sie nun die Eagles im Standing eingeholt. Beide Teams halten nun bei 10 Siegen und 3 Niederlagen. Die Boys sind mit dem Sieg aber an die erste Stelle der NFC East gerückt und an Platz 2 in der gesamten NFC, nur die 49ers sind noch vor den Cowboys. Ein Bild, welches Jerry Jones sicherlich gefallen wird.

Joe Flacco (QB, Cleveland Browns – 26/45 Passing, 311 Yards, 3 TD, 1 INT)

Auch mit 38 Jahren und nach einer langen Zeit, in der Joe Flacco die NFL nur von der Couch aus verfolgen konnte, zeigte er, dass er es immer noch kann. Eine abgebrühte Leistung mit nur einem echten Fehler hat den Browns gereicht, diesen wichtigen Sieg gegen Jacksonville einzufahren.

Beim erst zweiten Spiel für die Browns zeigte Flacco eine bereits sehr gute Abstimmung mit seinen Wide Receivern aber auch mit TE David Njoku. Vor allem aber bringt Flacco eine Komponente zu den Browns, welche die anderen Backup QBs dieses Jahr nicht konnten. Und das ist die Ruhe und Erfahrung, die es in knappen Spielen und kritischen Momenten braucht.

Am besten zu sehen war dies beim 4 and 3 Spielzug der Browns beim Stand von 21:14. Die Jaguars schickten gleich 7 Rusher zum Blitzen von Flacco. Der aber sah den Druck rechtzeitig, bewahrte die Ruhe und warf einen 41 Yard Pass auf David Bell.

Diese Leistung wurde nach dem Spiel auch vom Head Coach der Browns, Kevin Stefanski, gewürdigt, indem er bekannt gab, dass Joe Flacco der Starting Quarterback der Browns für die restlichen Spiele der Saison bleiben wird.

Minnesota Vikings (7-6) und Las Vegas Raiders (5-8)

Wie auch in der letzten Ausgabe, in der ich schrieb, habe ich auch dieses Mal gleich zwei Teams als Loser of the Week ausgewählt. Und diese haben es sich redlich verdient. Das Spiel der beiden Mannschaften war nicht anzuschauen. Kombinierte 433 Yards und 17 Punts zeigen bereits, wie schwer es für beide Offenses war, den Ball nach vorne zu bewegen.

Das zeigt auch die folgende Statistik, insgesamt gab es im Spiel 34 3rd-Down-Versuche. Am Ende dürfen sich die Vikings über einen knappen Sieg freuen, auch weil der einzige Drive der Raiders, der vielversprechend aussah, in einem Fumble endete. Nichtsdestotrotz stehen die Vikings nun vor einer weiteren schweren QB-Entscheidung, nachdem Joshua Dobbs, nach dem anfänglichen Hoch, nicht die Leistung bringt, die man von ihm erwartet. Er wurde noch während des Spiels durch Nick Mullens ersetzt.

Bei den Raiders ist der Trainereffekt auch wieder verpufft, mittlerweile hat man drei Spiele in Folge verloren, und O'Connell sieht dabei als QB1 sehr schlecht aus. Die Frage wird sein, werden die Verantwortlichen bei den Raiders ihren Fehler eingestehen und zurück zu Garoppolo wechseln oder gibt es gar komplett neue Lösungen? Auf jeden Fall sieht die Situation in Las Vegas auch nicht sehr rosig aus.

ROOKIE IM FOKUS: BRANDON AUBREY (Dallas Cowboys)

Nachdem er in Woche 5 schon einmal in dieser Kategorie stand, nominiere ich auch diese Woche Brandon Aubrey für den Rookie Fokus. Schön langsam entwickelt sich der Rookie der Cowboys zu einem der besten und zuverlässigsten Kicker in der NFL. Gegen Philadelphia konnte er alle seine FGs (60, 59, 45 und 50 Yards) und drei PAT-Versuche erfolgreich bestreiten.

Dies wird ihm voraussichtlich den Titel des NFC Special Teams Player of the Week einbringen. Und das zurecht. Er wurde der erste Kicker der NFL mit einem 60 Yarder und einem 59 Yarder im selben Spiel. Gleichzeitig wurde er der erste Rookie-Kicker der Cowboys mit einem erfolgreichen 60 Yard Field Goal Versuch. Alles in allem war es ein gelungener Abend für Aubrey.

ALLE ROOKIES IM FOKUS:

Week Rookie 1 Rookie 2
1 Zay Flowers Anthony Richardson
2 Puka Nacua Bijan Robinson
3 De'Von Achane Tank Dell
4 Puka Nacua C.J. Stroud
5 Brandon Aubrey Sam LaPorta
6 Jalen Carter Rashee Rice
7 Josh Downs Tyson Bagent
8 Jordan Addison Will Levis
9 Keaton Mitchell Tank Dell
10 Dawand Jones Jahmyr Gibbs
11 Tommy Devito Ivan Pace Jr.
12 Jayden Reed Byron Young
13 Will Anderson Brian Branch

PETER ALTMANN:

1.) Wie viele Siege hat Kadarius Toney den Kansas City Chiefs in dieser Saison eigentlich schon gekostet?

Dass dieses geniale Play gegen Buffalo wegen einer derart unnötigen Unachtsamkeit aberkannt wird, ist tatsächlich extrem ärgerlich. Das Gejammere von Patrick Mahones und Co. in Richtung Referees ist indes maximal aus der Emotion heraus nachvollziehbar, weniger inhaltlich. Die Refs haben nichts anderes getan, als die Regeln zu sanktionieren.

Der Titelverteidiger ist fraglos nicht in Form, wie vier Niederlagen in den letzten sechs Matches belegen. Es ist ja auch in der Tat kurios, dass die Chiefs (8-5) nur eine um einen Sieg bessere Bilanz als die Horror-Starter aus Denver oder die QB-losen Pittsburgh Steelers haben.

Ich würde jedoch davor warnen, die Chiefs im Hinblick auf die Playoffs bereits abzuschreiben. Ihre inzwischen über Jahre gesammelte Erfahrung in der Postseason kann dann Gold wert sein.

Und vielleicht schmiert sich der eine oder andere WR abseits von Rashee Rice dann ja mal nicht seine Finger mit Butter ein…

Spannend und zugegeben auch reizvoll finde ich indes den Gedanken, dass Kansas City vermutlich mal nicht auf Homefield Advantage bauen kann. Die letzten fünf AFC Championship Games fanden ausnahmslos im Arrowhead Stadium statt. Es wird Zeit für einen Tapetenwechsel.

2.) Das gerade war versehentlich Lob für die Pittsburgh Steelers, was im Moment allerdings absolut nicht angebracht ist.

Mitten im Playoff-Kampf als 7-4-Team erst gegen die Nachzügler aus Arizona zu verlieren, und dann auch noch gegen die zuletzt höchst siegunwilligen New England Patriots – und das jeweils auch noch zu Hause – ist schon ein Kunststück, das man als "Dings" bezeichnen kann…

Der Reflex, Mitch Trubisky als Sündenbock ausfindig zu machen, ist nachvollziehbar. Aber hey, er ist, was er ist: Ein Backup-QB, der seine frühe Wahl im Draft eher nicht mehr rechtfertigen wird (genau, ich schreibe ausnahmsweise mal jemanden ab…).

Aber was soll er machen, angesichts einer Pass-Offense, deren guter Tag nach der Entlassung von OC Matt Canada scheinbar eine Eintagsfliege war?

Eigentlich sind diese Zahlen ein Wahnsinn: Trubisky hat in dieser Saison drei TD-Pässe und damit ein Drittel (!) aller TD-Pässe der Steelers. Denn Kenny Pickett brachte es vor seiner Verletzung in zwölf Spielen nur auf deren sechs….

Zum Vergleich: Oldie Joe Flacco hält nach zwei Einsätzen für Cleveland bereits bei fünf TD-Pässen.

3.) Großer Respekt vor den New York Giants. So kaputt wie dieses Team in den ersten Wochen der Saison war, grenzt es an ein Wunder, dass es jetzt drei Mal in Folge gewonnen hat. Nach dem Sieg gegen Green Bay steht man bei 5-8.

Diese Tommy-DeVito-Story wird jedenfalls immer besser. Man sollte den jungen Herrn nicht bereits zum Retter einer darniederliegenden Franchise ausrufen, aber es ist nett zu sehen, welchen Funken er in dieses frustrierte Umfeld gebracht hat.

Bei allen Verdiensten aus der Vorsaison habe ich schon recht schwarz gesehen für Head Coach Brian Daboll. Inzwischen scheint die Frage eher zu sein, ob man weiter an Daniel Jones als Quarterback glaubt.

Denn der war sein Geld vor seiner Verletzung nicht wert. Sollte man glauben, dass sich DeVito tatsächlich in einen Starter entwickeln kann, würde ein Billigst-QB ordentlich finanzielle Mittel für andere Positionen frei machen. Der Schmäh geht so ähnlich ja auch andernorts auf.

Aber Stand heute muss man feststellen, dass DeVito schon noch einige Meter machen muss, um Jones final zu entthronen.

4.) Inzwischen scheint das Offseason-Drama zwischen den Baltimore Ravens und Lamar Jackson schon lange her, oder?

Es ist beinahe schon vergessen, dass der Quarterback-Superstar im Zuge der mühsamen Vertrags-Verhandlungen einen Trade verlangt hatte.

Zwei Gedanken zur damaligen Episode: Lamar repräsentiert sich selbst, vertraut nicht auf einen Agenten. In meinen Augen ist diese Selbstverantwortung richtig bemerkenswert und sagt sehr viel über die Persönlichkeit eines Sportlers aus.

Damit will ich nicht sagen, dass plötzlich alle Sportler ihre Berater verlassen sollen – ganz im Gegenteil. Vielleicht sind sogar nur die wenigsten dazu geeignet, sich in diesem beinharten Business selbst zu vertreten, aber zumindest mitdenken ist mitunter kein Fehler.

Zweiter Gedanke: Zwischen Ravens und Lamar Jackson hat am Ende die Vernunft gesiegt. Ein 260-Millionen-Dollar-Vertrag, bei dem "nur" 185 Millionen garantiert sind, entsprachen am Ende dem, was der QB im wahrsten Sinne des Wortes verdient.

Der Erfolg in dieser Saison gibt allen Beteiligten recht. In einer AFC, in der die meisten Favoriten plötzlich schwächeln, sind die Ravens aktuell als Favorit einzuordnen.

5.) Jimmy Graham hat sich alles versaut! Die ganze schöne Statistik! Jeder Catch ein Touchdown könnte das Motto des TE-Altstars der New Orleans Saints lauten.

Aber nein, der 37-Jährige muss ja unbedingt völlig übermütig werden und am Sonntag unbedingt einen weiteren Catch einstreuen. Vier gefangene Pässe für "nur" drei Touchdowns in dieser Saison liest sich gleich viel weniger lässig.

Aber ernsthaft: Ich finds cool, dass jemand, der früher einmal zu den absoluten Topstars auf seiner Position gehört hat, nicht genug kriegen kann und auch mit dieser "Teilzeit"-Aufgabe zufrieden ist.

6.) Soll der "Tush Push" der Eagles verboten werden? Das wollten wir letzte Woche von euch wissen und eure Meinung ist sehr klar. 70 Prozent sind gegen ein Verbot.

Bloß eine Vermutung, aber nach der Cowboys-Lehrstunde für die Eagles im SNF würden bei unserer Frage der Woche mindestens 80 Prozent dem logischen Impuls nachgeben und auf Dallas drücken.

Ich bin gespannt, was rauskommt, wenn ihr euch als Zusatzinfo das Restprogramm der beiden 10-3-Teams zu Gemüte führt.

Dallas hat fünf Spiele in Folge gewonnen, davon jedoch vier zu Hause - der Auswärtssieg gelang bei Liga-Schießbude Carolina. Jetzt geht es noch drei Mal in die Fremde und das teils gegen hochkarätige Konkurrenz.

Die bisherige Auswärtsbilanz der Cowboys? 3-3 - Sieg in Carolina, Zittersieg bei den Chargers und die 40:0-Show bei den Giants in Week 1, dazu kommen Pleiten in Arizona, San Francisco und Philly.

Diese Erläuterungen lassen vermuten, dass in den Playoffs so viel Heimvorteil wie möglich recht praktisch wäre - und so gut wie Dak & Co. gerade drauf sind, ist ihnen das auch zuzutrauen, oder?

Wer in der NFC East "nur" Zweiter wird, muss in der Postseason jedenfalls auswärts ran.

Restprogramm Dallas Cowboys: Buffalo (a), Miami (a), Detroit (h), Washington (a)

Restprogramm Philadelphia Eagles: Seattle (a), New York Giants (h), Arizona (h), New York Giants (a)



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