news

User Endzone: Revanche nach einem Wahnsinns-Drop

Episode #11: Die Chargers machen Chargers-Sachen. ER macht jede Defense besser. Der nächste dreckige Hit. Der Kinderzimmer-Quarterback. Ab in die Zeitmaschine!

User Endzone: Revanche nach einem Wahnsinns-Drop Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch in der NFL-Saison 2023 gibt es viel zu besprechen, speziell nach Week 11.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 11: "AustrianViking" und "sportfan_1990".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

SPORTFAN_1990:

Kansas City Chiefs (7-3) vs. Philadelphia Eagles (9-1) 17:21

Das Super-Bowl-Rematch aus der letzten Saison. Die derzeit besten zwei Mannschaften in der NFL. Beide Teams gelten als die Favoriten in ihrer Conference. Somit musste das Monday Night Game in unsere User Endzone der Week 11. Im vergangenen Februar konnten sich die Chiefs mit 38:35 durchsetzen. Am Montag hatten die Chiefs auch Heimrecht, daher waren sie bei den Wettanbietern der minimale Favorit für dieses Spiel.

Somit rein in das Spiel. Einen Sieger gab es schon vor dem Spiel. Donna Kelce konnte ihre beiden Söhne – Jason und Travis - in einem Spiel sehen. Der Start des Spiels war unüblich für zwei Teams, die offensiv sehr stark sind. Beide Mannschaften hatten jeweils nur einen ganz kurzen Drive und ein schnelles 3 & out. Das änderte sich jeweils im zweiten Drive der Teams. Gerade das Run Game über Pacheco bzw. Swift funktionierte auf beiden Seiten. Die Folge war ein Touchdown auf beiden Seiten.

Danach schlichen sich die Fehler ins Spiel der Offenses rein. Zunächst wurde Jalen Hurts von L´Jarius Sneed intercepted. Auf der anderen Seite fing Kevin Byard – der erst kurz vor der Trade Deadline von den Titans gekommen ist - den Ball von Mahomes ab.
Travis Kelce wurde in der ersten Halbzeit oft gedoppelt und somit konnte er erst mitten im zweiten Viertel seinen ersten Catch verzeichnen. Wenn er mal nicht gedoppelt wurde, dann bestrafte er es sofort – sowie kurz vor der Pause, als er sich in Single Coverage vom Gegner löste und den TD erzielte. Am Ende des Spiels waren es 44 Yards.

Danach war ein schnelles 3 & out auf Seiten der Eagles und die Chiefs konnten abermals punkten. In Person von Harrison Butker erhöhten die Chiefs um drei Punkte. Somit stand es zur Pause 17:7 für die Chiefs. Mitverantwortlich für die Punkte vor der Halbzeit war auch Kadarius Toney, der zwei sehr gute Punt-Returns hatte.

Die Philadelphia Eagles hatten in der ersten Halbzeit 70 Yards in ihrem Touchdown Drive. In allen vier anderen Drives konnten sie nur acht Yards erzielen. Eines der Probleme war, dass Hurts zu wenig Zeit hatte. Die Chiefs-Defense spielte vor allem in der ersten Halbzeit überragend. Chris Jones ließ einmal den All Pro Tackle Lane Johnson stehen wie einen High School Spieler. Trotz allem nehme ich die O-Line der Eagles auch in Schutz, denn Hurts konnte oft die Blitz Pakete der Gegner nicht lesen. Daher wurde er schnell überrascht, nahm die Augen von seinen Receivern weg, lief oftmals in den Druck hinein und wurde gesacked.

Ab Mitte des dritten Viertels wurde es auf Seite der Eagles Offense besser. Ein langer Run von Swift und zwei Pässe zu DeVonta Smith ebneten den 10 Yard Touchdown Run von Jalen Hurts. Somit waren die Eagles wieder zurück im Spiel. Ein minutenlanger Drive endete in der Red Zone der Eagles, aber ohne Punkte für die Chiefs. Denn Travis Kelce fumbelte den Ball an der 8 Yard Line der Eagles. Diese konnten den Turnover aber nicht in Punkte ummünzen. Somit stand es zehn Minuten vor dem Ende 17:14 für die Chiefs und das obwohl die Chiefs zu diesem Moment doppelt so viele Yards hatten wie die Eagles.

Die Eagles haben den Ball abermals nach einem Punt, der zu einem Touchback wurde, wieder bekommen. Es folgte ein 80 Yard Drive – abermals hauptsächlich über Smith und Swift - vollendet vom Tush Push an der ein Yard Line. Der zweite TD von Jalen Hurts. Somit führten die Eagles 6:20 min vor dem Schluss zum ersten Mal in diesem Spiel – 21:17.

Nach jeweils einem Punt auf jeder Seite folgte noch der letzte Versuch der Chiefs Offense mit 2:49 min auf der Uhr und einem Timeout. Bei der Two Minute Warning waren sie – nach erfolgreichem vierten Versuch samt Personal Foul von Fletcher Cox – bereits an der eigenen 49 Yard Line. Es folgte ein Wahnsinns-Drop von Marquez Valdes-Scantling. Er hatte vier Yards Seperation vom Verteidiger, der Ball perfekt in die Hände gelegt, aber er konnte diesen nicht festhalten.

Aber seht selbst:

Im nächstem Play die Vorentscheidung. Mahomes musste aus der Pocket raus, wird aber zu Boden gerissen. Er wirft aber vor dem Bodenkontakt noch den Ball weg und bekommt dadurch eine Intentional Grounding Strafe. Somit folgte danach noch ein 4th & 25, den sie nicht verwerten konnten.

Die Revanche für die vergangene Super Bowl ist den Eagles geglückt. Die Mannschaft, die weniger Fehler gemacht hat, hat gewonnen. Die AFC wird nochmals an der Spitze sehr spannend. Die Eagles haben weiterhin einen sehr schwierigen Spielplan, aber bleiben das Maß aller Dinge in der NFC.

Es war nicht das erhoffte Offensiv-Feuerwerk, aber trotzdem ein spannendes Spiel bis zum Schluss. Mit beiden Mannschaften ist auch in diesem Jahr zu rechnen und wer weiß, vielleicht erleben wir am 11. Februar 2024 in New Orleans das Rematch von diesem Spiel. Was glaubt ihr, sehen wir dieses Matchup heuer nochmals in der Super Bowl?

Cleveland Browns (13:10-Sieg gegen die Pittsburgh Steelers)

In der vergangenen Woche gewannen die Browns auswärts gegen die Baltimore Ravens. Zahlreiche Experten sahen die Browns schon fix im Playoff. Aber nur zwei Tage später vermeldete Cleveland, dass ihr Starting-Quarterback Deshaun Watson sich so schwer an der Schulter verletzte und somit den Rest der Saison verpassen wird. Plötzlich wurden die Browns wieder aus allen Playoff Pictures entfernt, da man ihnen kaum Chancen gegen die starke AFC North Konkurrenz gab.

Just das erste Spiel nach der Verletzung von Watson war das Division-Spiel gegen die Pittsburgh Steelers. In Woche zwei verlor man auswärts mit 22:26. Auf Quarterback durfte der Rookie Dorian Thompson-Robinson starten. Sein Debüt in Woche vier gegen die Ravens ging in die Hose. Er warf drei Picks und die Browns schlitterten in ein Debakel. Diesmal spielte er schon wesentlich besser als damals gegen die Ravens, aber noch immer nicht wirklich gut. Vielleicht auch deshalb holten die Browns am Montag Joe Flacco – ehemaliger Super Bowl-Champion mit den Baltimore Ravens – in den Practice Squad.

Wer aber wieder einmal überragend war, war die Defense. Angeführt von Myles Garrett – mein persönlicher Defensive Player of the Year – der mit zwei Sacks, drei QB-Hits und zwei Tackle for loss ordentlich im Backfield der Steelers aufräumte. Die Defense ließ ein Big Play von Jaylen Warren zu – ein 74 Yard Touchdown Run. Abzüglich dieses Runs wurden in 53 Plays nur 204 Yards zugelassen. Die Browns-Defense ist in diesem Jahr eine der besten Units in der NFL. Der neue Defense Coordinator Jim Schwartz hat wieder einmal sehr gute Arbeit gemacht.

"Offense wins a game, Defense wins a championship." Okay, soweit will ich noch nicht gehen, aber auch ohne Watson ist eine Playoff-Teilnahme durchaus möglich. Diese Defensive kann auch vielen anderen Offenses noch den Zahn ziehen. Und wer weiß, vielleicht hat der alte Herr namens Joe Flacco noch irgendwas in seinem Ärmel, damit die Offense noch ein paar PS zulegen kann.

Jalen Ramsey (CB, Miami Dolphins - 2 Interceptions)

Er macht eine Defensive besser. Er macht den Unterschied. Er ist im richtigen Moment zur Stelle. Wenn diese drei Sätze auf einen Spieler fallen, dann ist er ein Superstar in der NFL. Nicht viele können das von sich behaupten, aber Jalen Ramsey ist so einer.

Seit drei Spielen ist er wieder am Feld. Im Sommer zog er sich einen gerissenen Meniskus zu und musste die ersten beiden Monate der neuen Saison zuschauen. Die Defense sieht in den letzten drei Spielen merklich verbessert aus. Ramsey selbst steht nun bei drei Interceptions aus den letzten drei Spielen. Diese zwei Picks gegen die Raiders waren für den Sieg der Dolphins spielentscheidend.

Die Dolphins haben bisher gegen jedes starke Team verloren, aber wenn Ramsey in den Playoffs auf höchstem Level spielt, dann kann er der spielentscheidende Faktor werden, damit das Pendel in Richtung Dolphins ausschlägt.

Cincinnati Bengals und die Verletzungen

Könnt ihr euch noch an das Jahrhundert-Quarterback Talent aus dem NFL Draft 2012 erinnern? Die Indianapolis Colts entschieden sich - als Nachfolger von Peyton Manning - Andrew Luck als Nummer 1 zu draften. Seine NFL Karriere dauerte leider nur sieben Jahre lang, da er zahlreiche Hits hinter einer schlechten O-Line einstecken musste. Warum schreibe ich hier eigentlich über einen Quarterback, der schon vier Jahre nicht mehr in der NFL ist?

Joe Burrow muss nun zum zweiten Mal in seiner Karriere die Saison frühzeitig beenden – seine NFL Karriere ist erst vier Saisonen alt. Also 50 Prozent seiner Spielzeiten musste er aufgrund von Verletzungen früher als gewollt beenden. Der im ersten Absatz beschriebene Andrew Luck wurde in 55 Spielen insgesamt 115 Mal gesackt. Joe Burrow hatte bis dato 52 Spiele in der NFL gespielt und wurde dabei schon 148 Mal gesackt. Also liebe Bengals – schützt euren starken Quarterback, sonst wird dieser euch nicht so lange wie gewollt zur Verfügung stehen.

Cincinnati steht nun bei 5-5 und spielt die restliche Saison ohne seinen Superstar-Quarterback. Die Saison ist – wenn kein großes Wunder passiert – gelaufen. Ersatz-Quarterback ist Jake Browning – nur das ihr mal den Namen gehört habt. Die Bengals, die vor zwei Jahren in der Super Bowl gestanden sind und in der vergangenen Saison diese nur ganz knapp verpasst haben, werden nun wieder auf eine verlorene Saison zurückblicken müssen.

Nicht nur die Bengals mussten am Donnerstag einen herben Verlust verkraften. Auch die siegreichen Baltimore Ravens haben ihren Superstar-Tight End Mark Andrews mit einer Knöchelverletzung verloren. Ohne Andrews sieht die Statistik für Lamar Jackson nicht gut aus. Trotz allem sind die Ravens bei den Passempfängern gut aufgestellt. Im Gegensatz zu den Bengals schreibe ich die Ravens auf jeden Fall noch nicht ab.

ROOKIE IM FOKUS: TOMMY DEVITO (New York Giants)

Kennt ihr noch den Schauspieler Danny DeVito? Sein Markenzeichen war seine Größe – er ist nämlich nur 1,47m groß. Der Schauspieler, der vor allem in den 80er und 90er Jahren viele große Filme gedreht hatte, hat aber genau nichts mit dem neuen Quarterback der New York Giants gemeinsam, außer - richtig - seinen Nachnamen. Tommy DeVito musste in Woche 9 das Zepter von Daniel Jones, der sich das Kreuzband riss, übernehmen.

In seinen ersten drei Spielen (zusätzlich noch sieben Passversuche gegen die Jets in Woche 8) konnte er für 260 Yards werfen. Drei Touchdown-Pässe und drei Interception hielten sich die Waage, aber aus allen drei Spielen gingen die Giants als Verlierer vom Platz. Sonntag war nun alles anders. Im Division-Duell gegen die Washington Commanders konnte DeVito 18 von 26 Pässen für 246 Yards an den Mann bringen und drei Touchdown-Pässe werfen. Kein einziger Pass von ihm wurde abgefangen, somit konnte er ein Quarterback-Rating von 137,7 vorweisen. Das beste Spiel seiner noch jungen Karriere. Die Giants gewannen das Auswärtsspiel in der Hauptstadt mit 31:19.

Was sollte man noch über ihn wissen? Er ist 25 Jahre alt und trotzdem ein Rookie, weil er fünf Jahre am College war. Er wurde im vergangenen Draft von keinem Team gezogen. Die Giants verpflichteten ihn nach dem Draft. Am Ende des Training Camps wurde er entlassen und auf den Practice Squad gestellt. Nach den Verletzungen von Jones und Taylor ist er nun Starting-Quarterback. Ach ja, eines noch: Er lebt zu Hause bei seinen Eltern in seinem alten Kinderzimmer. Klingt nach einem normalen Leben als Quarterback in der NFL, oder?

Da die Giants in dieser Saison eventuell nicht mehr viele Spiele gewinnen werden und im kommenden Draft womöglich einen Quarterback ziehen, könnte es wohl eines der letzten Highlights von Tommy DeVito in der schnelllebigen NFL sein. Daher lassen wir ihn nun hochleben und er hat sich somit die Auszeichnung Rookie of the Week redlich verdient. Good job Danny – ach stopp – Tommy DeVito.

ALLE SPIELER DER WOCHE:

Week Spieler 1 Spieler 2
1 T.J. Watt Tyreek Hill
2 John Metchie III Mike Evans
3 Adam Thielen Keenan Allen
4 David Montgomery Damar Hamlin
5 Zack Moss Fred Warner
6 Trey Hendrickson Raheem Mostert
7 D'Onta Foreman National Tight End Day
8 Tyreek Hill DeAndre Hopkins
9 C.J. Stroud Joshua Dobbs
10 Geno Smith CeeDee Lamb

ALLE VERLIERER DER WOCHE

Week Loser 1 Loser 2
1 Joe Burrow Chiefs-Receiver
2 Minnesota Vikings Denver Broncos
3 Chicago Bears Dallas Cowboys
4 Mac Jones New Orleans Saints
5 Sean Payton Buffalo Bills
6 Jimmy Garoppolo Chicago Bears
7 Washington Commanders Buffalo Bills
8 Chiefs-Receiver Jets und Giants
9 N"if"L Arizona Cardinals
10 New York Jets Offense Tennessee Titans

AUSTRIANVIKING:

Denver Broncos (5-5) vs. Minnesota Vikings (6-5) 21:20

Das Sunday Night war der zu erwartende Nailbiter und ging mit 21:20 denkbar knapp an die Denver Broncos. Das Spiel startete mal wieder mit einem Fumble der Vikings im ersten Drive, aus dem die Broncos ein Field Goal erzielten. Überhaupt war es ein Spiel der Kicker, wurden doch 21 der 41 Punkte aus Field Goals erzielt – beide Kicker waren perfekt und trafen alle Versuche & Extrapoints.

Nach einem sehenswerten 11 Play Drive, der mit einem kurzen Touchdown auf TE Josh Oliver abgeschlossen wurde, übernahmen die Vikings zu Beginn des zweiten Viertels in Führung. Nach weiteren drei Field Goals (1x Vikings, 2x Broncos) ging es mit einem knappen 10:9 in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann mit einem kurzen Drive der Broncos, welcher mit einem Punt endete. Daraufhin übernahmen die Vikings wieder das Kommando und Josh Dobbs scramblte zum zweiten Touchdown des Spiels. Die Vikings schienen nun heiß zu laufen, denn nach einem weiteren Punt der Broncos standen sie bereits wieder in Field Goal Range an der Denver 34. Dies war zugleich aber auch der Zeitpunkt, wo das Momentum zu den Broncos wechselte, denn Alex Mattison fumblete den Ball weg und die Broncos konnten ihn sich sichern.

Fortan lief bei den Vikings nicht mehr viel zusammen und die Broncos konnten durch ihren einzigen Touchdown an diesem Abend durch einen feinen Pass von Wilson auf Courtland Sutton kurz vor Schluss die Führung übernehmen, welche sie nicht mehr abgaben.

Für die Vikings ändert diese Niederlage nicht sehr viel – man sitzt weiter relativ komfortabel auf dem 7th Seed in der NFC. Die Broncos dürfen etwas Hoffnung schöpfen, noch ist der Weg in die Playoffs aber sehr weit.

Anmerkung: Kareem Jackson sollte schön langsam kein Football Field mehr betreten dürfen

Week 1: Hit on Defenseless Player– Fine: 14.189$
Week 2: Ejected/Impermissible Use of the Helmet – Fine: 19.669 $
Week 3: Low Block – Fine: 11.743 $
Week 6: Hit on Defenseless Player – Fine: 43.709 $
Week 7: Ejected/Forcible contact to head of defenseless Receiver;

4 Spiele Sperre – reduziert auf 2 – Fine: 558,888 $

Week 8: gesperrt
Week 9 BYE
Week 10: gesperrt
Week 11: wieder ein dreckiger Hit gegen den Kopf beim dritten (!) Play des Spiels:

Persönliche Anmerkung: Wundert mich nicht, dass er für Sean Payton spielt.

Buffalo Bills (32:6-Sieg gegen die New York Jets)

Eine Niederlage wie am Montag gegen die Broncos - mit vielen unnötigen Fehlern und dem bizarren Slapstick Ende - kann schonmal dazu führen, dass ein Team zerbricht. Doch die Bills haben sich offenbar zusammengerauft und gegen die Jets die richtige Antwort gegeben. Klar, es waren "nur" die Jets – aber es war eine kurze Woche, die Jets sind ein Division Rivale und haben immerhin das erste Spiel gewonnen.

Doch die Bills waren heiß und das merkte man direkt beim ersten Play des Spiels, wo sie sich den Ball durch einen Forced Fumble beim Kickoff Return holten. Anschließend dominierten die Bills das Spiel nach belieben und auch der ansonsten so starken Defense der Jets wurden neben einem Season High an 32 Punkten auch der erste Touchdown eines gegnerischen Wide Receivers seit Woche 1 eingeschenkt.

Alles in allem die richtige Antwort der Bills – sie bleiben mit dem Sieg auch in Schlagdistanz zu den Dolphins um den Division Titel und solle es damit nicht klappen knapp an den Wild Card Plätzen dran.

Trevor Lawrence (QB, Jacksonville Jaguars - 24/32, 262 Passing-Yards; 2 TD – 17 Rushing-Yards, 2 TD)

Was für ein Bounce Back von Trevor Lawrence diese Woche. Nach der dürftigen Leistung letzte Woche gegen die San Francisco 49ers kam es diese Woche zum Division-Duell gegen die Tennessee Titans.

Auch dieses Spiel begann mit einem etwas holprigen ersten Drive, auf diesen jedoch in den folgenden 7 Drives: Touchdown, Field Goal, Field Goal, Touchdown, Touchdown, Punt, Touchdown folgte. Bei zwei dieser Touchdowns fand Lawrence Calvin Ridley, der endlich wieder mal ein richtig gutes Spiel hatte und gut in die Offense eingebunden war. Die weiteren beiden Touchdowns erlief er selbst.

Lawrence hatte aber auch abseits der Touchdowns ein richtig starkes Spiel, was auch durch die Stats untermauert wird.

Los Angeles Chargers (6:20-Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers)

Ach Chargers… Da öffnet sich die Playoffs-Tür durch die QB-Verletzungen in der AFC North wieder ein Stück und die Chargers schlagen sie im nächstmöglichen Moment von außen und mit Anlauf wieder zu.

Klar, man kann in Lambeau verlieren, aber doch nicht so – und damit meine ich gar nicht die Leistung der Spieler, die spielten durch die Bank gar nicht, sei es Herbert, das Run Game oder Keenan Allen (den TD-Drop würde ich ihm aufgrund der Sonne nur bedingt vorwerfen). Auch die Defensive hielt trotz des Bosa Ausfalls Green Bay gut in Schach, welche ihrerseits durch den Ausfall von Aaron Jones noch zusätzlich geschwächt wurden.

Die Chargers haben trotzdem verloren und das liegt meiner Meinung nach zu einem großen Anteil am Coaching – der anfangs viel gepriesene Defensive HC Staley wird immer wieder mal böse überrumpelt und schafft es nicht die Defensive auf einem konstant guten Niveau zu halten. Aber auch der vor der Saison mit viel Hoffnung empfangene neue OC Kellen Moore hat der Offensive auch nicht den erhofften Push gebracht. Dazu kommen dann natürlich auch noch immer wieder mal typische "Chargers Things" :-) 

Die Playoffs sind nach der Niederlage nun richtig weit weg und auch die Tage des Trainerstabs (sowie des GM?) dürften gezählt sein.

ROOKIE IM FOKUS: IVAN PACE JR. (Minnesota Vikings)

Es ist mal wieder an der Zeit, auch einen defensiven Rookie hier zu hervorzuheben. Auch wenn Ivan Pace wahrscheinlich eher wenigen etwas sagt, ist seine bisherige Saison ein tolles Highlight.

Im Draft nicht berücksichtigt, wohl auch aufgrund seiner Größe, kam er als UDFA zu den Vikings. Für die meisten der ungedrafteten Spieler ist die NFL-Karriere kurze Zeit später auch schon wieder vorbei. Nur wenige schaffen es in einen Practice Squad, um sich dann langsam hochzudienen. Noch weniger schaffen es direkt in den 53er Kader und Starter sucht man unter den Rookies sowieso meist vergebens.

Nicht so Pace, der von Anfang an zu überzeugen wusste und seinen Platz im Kader so schnell einzementiert hatte, dass er im dritten Pre Season Spiel sogar schon mit den Startern geschont wurde. In der Regular Season setzte er die starken Leistungen nahtlos fort und spielte sich auf der für Rookies eher schwierigen Linebacker Position sofort in die Startformation.

Nach der Verletzung von Jordan Hicks, war er im Spiel gegen die Broncos zum ersten Mal auch der Spieler mit dem Green Dot am Helm (also Quarterback der Defensive) und auch noch der Leading Tackler der Vikings.

Ein imposanter Karrierestart für einen UDFA.

ALLE ROOKIES IM FOKUS:

Week Rookie 1 Rookie 2
1 Zay Flowers Anthony Richardson
2 Puka Nacua Bijan Robinson
3 De'Von Achane Tank Dell
4 Puka Nacua C.J. Stroud
5 Brandon Aubrey Sam LaPorta
6 Jalen Carter Rashee Rice
7 Josh Downs Tyson Bagent
8 Jordan Addison Will Levis
9 Keaton Mitchell Tank Dell
10 Dawand Jones Jahmyr Gibbs

PETER ALTMANN:

1.) Erstens: DAS wäre vermutlich die NFL-Interception des Jahrhunderts gewesen. Zweitens: Selbige wird vielleicht noch kommen, denn Jalen Carter könnte eventuell Nachahmer finden, die einen unaufmerksamen QB überlisten.

2.) Suchen wir uns eine Zeitmaschine und reisen wir zurück nach 2015, 2010, 2005 oder eigentlich egal wann und erzählen unserem damaligen Ich, dass nach Woche 11 der Saison 2023 die Detroit Lions, Jacksonville Jaguars und Cleveland Browns jeweils mit 7-3 oder besser dastehen.

Nach dem Lachkrampf hätte vermutlich umgehend die Sorge eingesetzt, dass man doch eine Spur früher als erhofft den Verstand verliert.

Aber gut, es ist wie es ist. Die drei notorischen Loser-Franchises sind (nicht erst seit dieser Saison) auf einem guten Weg. Dass das Trio gleichzeitig mit einer Ausbeute wie dieser dasteht, ist trotzdem eine Premiere in der NFL-Geschichte.

3.) Wären die Chicago Bears eine Spur cleverer, würde auch Detroit "nur" bei 7-3 stehen. Aber es zeichnet – komm, du schaffst es, diesen Begriff hier und jetzt in Zusammenhang mit den Lions in die Tastatur zu klopfen – "große" Teams aus, dass sie auch an einem schwächeren Tag noch einen Weg finden, den Sieg zu erringen.

Vor diesem Match standen alle NFL-Teams gemeinsam bei einer 0-84-Bilanz, wenn sie mit einem zweistelligen Rückstand in die finalen fünf Spielminuten gingen. Die Lions drehten in den letzten drei Minuten ein 14:26 noch in einen Sieg.

4.) Never say never, aber ich denke, das wars für Zach Wilson bei den New York Jets. Er wurde nicht nur gebencht, sondern zur Nummer drei degradiert. Diese Beziehung ist so kaputt, dass ich keine Aussicht auf Reparatur mehr sehe.

Wie er performt, ist ja auch tatsächlich nicht mitanzusehen. Und sein Stolperer gegen die Bills (siehe Video) fasst seine Zeit bei den Jets in einer Szene zusammen.

ABER: Das muss es nicht mit seiner NFL-Karriere gewesen sein. Ich habe folgendes schon vor ein paar Wochen einmal erwähnt und möchte es wiederholen. Wilson muss raus aus dem New Yorker Zirkus zu einem Team mit gutem Umfeld und im Idealfall erfahrenen und unumstrittenen QB, mal ein, zwei Jahre komplett aus dem Schussfeld genommen werden. Im besten Fall beginnt er in dieser Zeit erwachsen zu werden, arbeitet beinhart an seinen Schwächen in sportlicher und mentaler Hinsicht und probiert nach seiner Neuerfindung seine nächste Chance zu nutzen.

Früh gedrafteten QBs wird in ihren frühen Zwanzigern gerne eine komplette Franchise umgehängt. Das ist für manche eine zu große Belastung. Viele kommen nach diesem Scheitern nicht zurück, manche schon. Wilsons Vorbild sollte Geno Smith sein, dessen Renaissance in Seattle nach dem Jets-Desaster auch nicht mehr viele für möglich gehalten hätten.

5.) Ich bleibe mal bei dieser Problematik, denn natürlich kann man inzwischen sagen, dass Bryce Young bei den Carolina Panthers bislang nicht die richtige Richtung eingeschlagen hat.

Aber genau wie die Jets seit einer halben Ewigkeit ihren jungen Spielmachern ein mieses Umfeld bieten, sind die Panthers gegenwärtig eine Franchise, bei der man fast schon zum Scheitern verurteilt ist.

Ein Head Coach in Frank Reich, der mitten in der Saison das Playcalling an seinen OC abgibt, nur um es kurz später (erfolglos) wieder an sich zu reißen. Somit ein Head Coach, dessen Job nach nur einer Saison schwer in Gefahr ist. Eine Offense, die kaum Playmaker als Unterstützung für ihren jungen Spielmacher bietet.

Dazu ein Owner, der zu den ungeduldigsten in der NFL zählt, weshalb die Gefahr droht, dass Young früh in seiner Karriere mit verschiedenen Coaches und somit verschiedenen Systemen konfrontiert sein könnte, was jungen QBs schon oftmals nicht allzu gut getan hat. Kontinuität ist nicht immer etwas Schlechtes. Ich hoffe wirklich, dass Bryce Young dieses Szenario erspart bleibt.

6.) Wirklich, Washington Commanders? Zweite Saison-Niederlage gegen die New York Giants? Nachdem ihr ihren mietesparenden Heimschläfer-QB neun (!) Mal gesackt habt? Wie geht das?

(Ja eh, indem man den Ball sechs Mal herschenkt, aber…. Wirklich?!!)

7.) Jetzt auch noch Joe Burrow und Deshaun Watson… Dass die beiden topbezahlten Quarterbacks für den Rest der Saison ausfallen, ist nicht nur eine schwerer Schlag für die so famose AFC North, sondern für die gesamte Liga.

Sie gesellen sich zu Jung- oder Altstars wie Anthony Richardson, Kirk Cousins und Aaron Rodgers. Wobei… Letzterer führt uns direkt zur letztwöchigen Frage der Runde:

8.) Aaron Rodgers scheint es ernst zu meinen mit einem Comeback noch in dieser Saison, und 44 Prozent von euch glauben auch daran.

Wie so ein medizinisches Wunder möglich ist, weiß ich nicht. Wenn er tatsächlich nach so einem Achillessehnenriss so schnell fit werden würde, täte es schon Sinn machen, das echte Debüt für die Jets noch in dieser Saison über die Bühne zu bringen und somit – im Idealfall – das Feuer für 2024 anzufachen.

Und ich meine das auch für den Fall, dass der einzige Besieger der Philadelphia Eagles in dieser Saison keine Playoff-Chancen mehr haben sollte. Sollte das medizinische Risiko zu groß sein, würde im Fall der Fälle vermutlich eh ein Versicherungs-Mensch ein Veto einlegen.


Zu diesem Zeitpunkt darf man mal einen Meinungs-Zwischenstand abfragen: Wer gewinnt denn am Schluss eigentlich den ganz großen Preis?

(HAPPY THANKSGIVING EUCH ALLEN!)



Kommentare