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"War so sauer" - Kompanys gemischte Gefühle vor HSV-Duell

Die Trennung zwischen dem heutigen Bayern-Coach und den Hamburgern ging 2008 nicht ohne Probleme vonstatten.

Foto: © getty

In den 1980er-Jahren ritterten die beiden noch um die deutsche Meisterschaft, ehe beim HSV ein langsamer Auflösungsprozess begann.

Am Samstag (ab 18.30 im LIVE-Ticker >>>) empfängt Meister FC Bayern München den Bundesliga-Rückkehrer. Der HSV verbrachte zuletzt sieben Jahre in der 2. Bundesliga, nun steht endlich die Neuauflage des Süd-Nord-Gipfels an.

Zu einem Wiedersehen mit dem Ex-Verein kommt es dabei für Bayern-Trainer Vincent Kompany, der als Spieler vor 17 Jahren im Zorn vom HSV geschieden ist.

Ein unschönes Ende

"Ich war so sauer", schilderte der Belgier vor dem Spitzenspiel der 3. Runde gegen die Hanseaten. Der HSV hatte den Verteidiger im Sommer 2008 vorzeitig von Olympia zurückbeordert, obwohl seine Nationalmannschaft bei den Sommerspielen in Peking um die Medaillen spielte.

Zu allem Überfluss setzte ihn Trainer Martin Jol dann im Eröffnungsspiel in München nur auf die Bank. "Ich habe gesagt: Das geht nicht!", sagte Kompany. Er erinnerte sich daran, dass andere Bundesliga-Profis bis zum Schluss bei Olympia auflaufen durften.

"Immer eine Verbindung geblieben"

Nach dem 2:2 - bis dato der letzte Punktgewinn des HSV in München - habe Kompany noch am Flughafenhotel entschieden, nicht mehr für Hamburg zu spielen. Er ging zu Manchester City, wo er durchstartete und viele Titel holte.

Nichtsdestotrotz behielt er die Zeit beim HSV, für den Kompany zwei Jahre von 2006 bis 2008 spielte, ungeachtet einiger Schicksalsschläge in guter Erinnerung. "Meine Mutter ist in dieser Zeit gestorben, meine Schwester hatte auch Krebs. Ich war verletzt, Achillessehnenriss, neun Monate. Es war nicht einfach, aber trotzdem habe ich viele Freunde bekommen in Hamburg", sagte er. "Für mich ist immer eine Verbindung geblieben."

Einige Klatschen vor dem Abstieg

Am Samstagabend wird jegliche Verbundenheit aber nebensächlich sein. Für ÖFB-Ass Konrad Laimer und die Bayern geht es nur um die drei Punkte gegen den Aufsteiger, der vor seinem Zweitliga-Dasein ab 2018 regelmäßig Watschen in München kassierte.

0:8, 0:5, 0:8 und 0:6 sind die Ergebnisse der letzten vier HSV-Auswärtsmatches in der Allianz-Arena. Zuletzt unterlag Hamburg im Derby gegen St. Pauli mit 0:2. Dennoch birgt "jedes Spiel seine Gefahren", wie Kompany darlegte.

Jackson steht in den Startlöchern

Eine neue Option in seiner dünn besetzten Offensive bietet ihm der 24-jährige Nicolas Jackson, der nach viel Hin und Her am Ende der Transferperiode per Leihe von Chelsea kam.

"Ich kann es kaum erwarten, dass die Spiele losgehen", sagte der Nationalspieler aus dem Senegal. Er sei "eine Nummer neun", also ein zentraler Stürmer. Der athletische Angreifer sei vom Profil her aber "total kompatibel" zu den Offensivkollegen wie Harry Kane, warf Kompany ein. Und ergänzte, dass Jackson "ein Junge mit sehr viel Qualität" sei.

Nach zwei Runden hält auch der 1. FC Köln beim Maximum von sechs Punkten. Die "Geißböcke" treten am Samstag beim ebenfalls noch ungeschlagenen VfL Wolfsburg an. Heidenheim hofft gegen Borussia Dortmund ebenso wie Freiburg gegen Stuttgart auf die ersten Punkte in der neuen Saison.

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