news

Das ("Ösi"-)Team hinter Adi Hütter bei Frankfurt

Österreich-Connections im Staff plus prominente Ex-Kicker - ihnen vertraut Adi Hütter:

Das ( Foto: © GEPA

Eintracht Frankfurt ist mehr als Adi Hütter. Zwar hat sich der 50-jährige Vorarlberger längst einen hervorragenden Ruf als Chefcoach erarbeitet und will im Sechzehntelfinale der Europa League gegen RB Salzburg den nächsten Meilenstein setzen (heute, ab 18:55 Uhr im LIVE-Ticker und auf DAZN), doch jeder erfolgreiche Trainer braucht ein Team hinter sich, auf das er zu hundert Prozent vertrauen kann.

Mit Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker besitzt Hütter rot-weiß-rote Verstärkung in der Mannschaft, doch auch in seinem Trainer-Staff und Mitarbeiter-Umfeld bei der Eintracht finden sich einige Österreich-Connections, die überraschen.

Des Weiteren stehen bei den "Adlern" einige große Namen in der Pflicht, wie bekannte Ex-Kicker, LASK-Trainer oder ehemalige Austria-Legionäre.

Das ist das Team hinter Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt:

Christian Peintinger (Co-Trainer/52/Österreich):

Peintinger (r.) und Reutershahn (l.)
Foto: © GEPA

Der 52-jährige Steirer ist dick und fett herauszustreichen, schließlich handelt es sich um Hütters engsten Vertrauten. Sie wohnen im selben Wohnhaus, sind sozusagen beste Freunde und harmonieren perfekt. Vergangenes Jahr im Viertelfinale stand der Leobener plötzlich bei Inter Mailand an der Seitenlinie, da sein Boss gesperrt war. Kein Problem, Hütter ist von seinem Weggefährten überzeugt. Spannend ist es allemal, denn vor fünf Jahren arbeitete Peintinger noch in der Landesliga bei Kalsdorf, danach folgte der große Aufstieg zu den Young Boys Bern und nun Eintracht Frankfurt - immer an der Seite von Hütter. Die aktive Karriere war kurz, so startete er beruflich bei der WKO durch. Im Sturm-Nachwuchs und bei den -Amateuren sammelte er die ersten Erfahrungen als Coach, doch auf Dauer war dies nicht mit dem Job vereinbar. Peintinger machte einen Schritt zurück, um sich dann doch für den Fußball zu entscheiden. Nämlich bei einem Wanderurlaub im Herbst 2015, den Hütter, Peintinger und die Ehegattinen zusammenverbrachten. Hütter verhandelte mit YB und fragte prompt Peintinger, ob er ihm folgen will. Dieser brauchte dann nicht mehr lange zu überlegen.

Armin Reutershahn (Co-Trainer/59/Deutschland):

Zusätzlich behielt er den 59-jährigen Deutschen Armin Reutershahn als Assistent, der den Verein in- und auswendig kennt. In seiner zweiten Ära ist er bereits seit 2016 in Frankfurt allgegenwärtig, doch seine Eintracht-Vergangenheit reicht weit zurück. Schon von 2004 bis 2009 verschrieb er sich der Eintracht als Co-Trainer von Friedhelm Funkel und machte dadurch den Aufstieg in die Bundesliga (2005) mit, erlebte den Einzug ins DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern (2006), ehe er weitere Erfahrungen beim HSV, Nürnberg, Stuttgart und Hoffenheim sammelte. Danach konnte er einer Rückkehr zu den "Adlern" nicht widerstehen. Mit ihm kehrten auch die Erfolge zurück, wie das Erreichen des DFB-Pokal-Finales 2017 sowie der Gewinn ein Jahr später unter Niko Kovac sowie der Einzug in die Europa League und der Semifinaleinzug im vergangenen Jahr.

Markus Murrer (Athletik-Trainer/38/Österreich):

Murrer (l.) in Action
Foto: © GEPA

Dass die Eintracht zu den fittesten Mannschaften der deutschen Bundesliga zählt, ist ebenfalls mitunter einem Österreicher zu verdanken. "Murren" ist in diesem Fall für die Spieler keine Option. Den 38-jährigen Saalfeldener hat Hütter noch seinem Vorgänger zu verdanken: Niko Kovac. Der Ex-Bayern-Trainer meinte über Murrer: "Diejenigen, die bei Markus durch die Mühle gehen, sind topfit." Sein Werdegang überrascht insofern, da er davor neun Jahre die Eishockey-Cracks von EC Red Bull Salzburg schwitzen ließ. Der "hohe Maßstab in der eigenen Trainingssteuerung, in der konsequent unter anderem Grundlagenausdauer, Kraft und Stabilisation", wie Murrers Qualitäten von der Eintracht herausgestrichen werden, haben ihm einen guten Ruf beschert. Hütter behielt Murrer bei der Übernahme im Staff - und zählt somit auf weitere Unterstützung aus der Heimat. Da sich Murrer im Herbst an der Achillessehne verletzte, wurde sogar ein weiterer Österreicher geholt.

Andreas Biritz (Athletik-Trainer/33/Österreich):

Biritz (r.) noch beim SKN St. Pölten
Foto: © GEPA

Im Oktober folgte der 33-jährige Österreicher dem Lockruf der Eintracht, um den verletzten Murrer zu entlasten. Biritz ist kein Unbekannter, war er schließlich bereits von 2009 bis 2011 als Physiotherapeut für Red Bull Salzburg tätig. Somit kommt es auch für Biritz zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein. Danach begleitete er Hütter bei Grödig und in die Schweiz zu den Young Boys Bern. Danach arbeitete er als Athletik-Coach für den SKN St. Pölten und im Sommer 2019 wenige Monate im Damen-Fußball.

Martin Spohrer (Athletik-Trainer/42/Deutschland):

Zusammen mit Murrer hat dieser erfahrene Fitnesscoach die Frankfurter fit gemacht. Bei Hoffenheim war er noch Torwarttrainer, danach wechselte in den Bereich des Athletiktrainers und sammelte Erfahrungen im Nachwuchs von Gladbach und der U23 von Dortmund.  Seit 2016 kümmert er sich bei den "Adlern" vorrangig um die Ausdauer- und Kraftanalyse.

Jan Zimmermann (Torwart-Trainer/34/Deutschland):

Interessante Story! Schließlich steht der 34-jährige selbst noch im Kader und ist seit kurzem praktisch spielender Torwarttrainer, der sich um Kevin Trapp, Felix Wiedwald, Frederik Rönnow und sich selbst kümmert. Sein Spielervertrag wurde bis 2021 verlängert, als Coach ist er seit 25. Jänner 2020 als Nachfolger von Manfred Petz in Amt und Würden. Zimmermann ist ein Sohn der Eintracht, und seine Anstellung der Lohn. Denn er durchlief alle Jugendmannschaften, stand - wenn auch nur als dritter Keeper - im Profikader und kehrte nach Engagements bei Darmstadt, Heidenheim und 1860 München wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Bruno Hübner (Sportdirektor/59/Deutschland):

Hübner vertraut auf Hütter
Foto: © GEPA

Ein Urgestein! Seit 2011 lenkt der die sportlichen Geschicke der Eintracht und zeichnet auch für die jüngsten Erfolge verantwortlich. Beim MSV Duisburg war er davor tätig, als gebürtiger Hesse kam der Ruf des Heimvereins jedoch gerade richtig. So meisterte er die eine oder andere Krise, kompensierte den Ausverkauf im vergangenen Sommer und fand mit Adi Hütter als Nachfolger von Niko Kovac einen Mann, der das Zeug hat, an die Erfolge des Ex-Bayern-Trainers anzuschließen, was er mit dem Semifinaleinzug in der Europa League im Vorjahr eindrucksvoll bewies. Hübner war selbst Profi und spielte für Kaiserslautern und Wehen-Wiesbaden. Seine Söhne Benjamin (Hoffenheim) und Florian (Union Berlin) treten bereits in der Bundesliga in seine Fußstapfen.

Fredi Bobic (Sport-Vorstand/48/Deutschland):

Bobic mischt im Vorstand mit
Foto: © GEPA

Dass der Ex-Stürmer als Aktiver ein Großer war, ist kein Geheimnis. Beim VfB Stuttgart war er Teil des magischen Dreiecks mit Giovane Elber und Krassimir Balakov, wurde deutscher Meister mit Borussia Dortmund, stürmte für Hannover, Hertha, Bolton Wanderers und HNK Rijeka und war 1996 Europameister mit Deutschland. Insgesamt trug er 37 Mal das DFB-Trikot (10 Tore). Nach seinen Anfängen bei Chernomorets Burgas in Bulgarien war er von 2010 bis 2014 für Stuttgart tätig, seit 2016 überwacht er im dreiköpfigen Vorstand mit Oliver Frankenbach und Axel Hellmann den Aufsichtsrat der Eintracht.

Marco Pezzaiuoli (Technischer Direktor/52/Deutschland-Italien):

Ein weiterer interessanter Mann, der schon einmal in der Bundesliga coachte. Eigentlich galt er als als aufstrebender Coach, der sich beim KSC hocharbeitete und vor allem beim DFB als Trainer diverser Auswahlen einen guten Ruf genoss. Bei Hoffenheim wurde er danach vom Co zum Cheftrainer befördert, für 18 Spiele. Danach wurde es abenteuerlich als Trainer in Japan und Jugendleiter in China. Seit Jänner 2018 ist er in Frankfurt als Technischer Direktor tätig und hat die Trainerlaufbahn scheinbar hinten angestellt.

Karl-Heinz "Charly" Körbel (Leiter der Fußballschule/65/Deutschland):

Auch ihn muss man kennen. Mit 602 Bundesliga-Spielen ist er Rekordspieler in der Liga unseres Nachbarlandes - alle Spiele absolvierte er noch dazu für Eintracht Frankfurt. Eine Verbundenheit, die auch jetzt als Akademieleiter weiter gelebt wird. Der Vorstopper wurde UEFA-Cup-Sieger 1980 und vier Mal DFB-Pokalsieger und streifte sich sechs Mal das deutsche Teamdress über.

Matthias Hamann  (Scout/52/Deutschland):

Hamann in Diensten des LASK
Foto: © GEPA

Eine weitere Österreich-Connection! Hamann ist einer der vielen Scouts, die für die Eintracht arbeiten. In Österreich ist er vor allem noch als LASK-Trainer in Erinnerung. Schon als Spieler - unter anderem beim FC Bayern, Kaiserslautern und 1860 - beendete er seine Karriere in Linz. Im Jahr 2009 war er dann zuerst ein halbes Jahr sportlicher Leiter, ehe er den Trainerposten übernahm. Nach 21 Spielen war im Februar 2010 Schluss. Danach verschlug es ihn als Scout in die USA, seit 2017 sichtet er für die "Adler".

Uwe Müller (Mitarbeiter des Nachwuchs-Leistungszentrums/56/Deutschland-Österreich):

Müller zwischen Prosenik und Ogris
Foto: © GEPA

Wer erinnert sich noch an Uwe Müller? Bei Frankfurt sorgt er dafür, dass die Jugend gut aufgestellt ist und performt, um Hütter möglicherweise mit Nachschub aus den eigenen Reihen zu versorgen. Seit 2013 erledigt der Deutsch-Österreicher diesen Job. Bekannt wurde er aber in Österreich durch Stationen in der Bundesliga. Blond mit Schnauzer - so blieb er in Erinnerung. Aktiv startete er selbst bei der Eintracht, dann spielte er vor allem erfolgreich für die Admira und die Austria, ehe es mit Gerasdorf und Eisenstadt eher bergab ging.

Andreas Möller (Leiter der Nachwuchsabteilung/52/Deutschland):

Möller ist noch neu im Verein
Foto: © GEPA

Ein großer Name der deutschen Fußball-Geschichte! Seine Installierung hat viel Staub aufgewirbelt, die Fans wehrten sich gegen eine Rückkehr. Denn Möller ist ein Kind der Eintracht, war drei Mal für Frankfurt aktiv und stammte aus der Frankfurter Jugend. Trotzdem sollen ihm irritierende Aussagen über seinen langjährigen Klub bei den Fans Kredit gekostet haben. Trotzdem wurde er geholt, dadurch gerieten etwa Bobic und Co. unter Beschuss. Davor arbeitete Möller als Co-Trainer für Ungarn, einige Jahre davor als Manager der Offenbacher Kickers. Als Spieler machte er größere Karriere: Weltmeister 1990,  Europameister 1996, Champions-League-Sieger mit Dortmund 1997, UEFA-Cup-Sieger mit Juventus Turin, zwei Mal Meister mit dem BVB, vier Mal DFB-Pokal-Sieger (u.a. mit Frankfurt 1988), Weltpokalsieger, 85 Länderspiele (29 Tore).

Kommentare