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Fountas? Kühbauer: "Unglaublich wichtig für Rapid"

SCR-Coach Kühbauer schwärmt! Das muss Fountas aber noch in den Griff kriegen:

Der SK Rapid hat eine durchaus erfolgreiche Woche hinter sich.

Zuhause legten die Hütteldorfer mit dem 3:0-Hinspielsieg in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League gegen Anorthosis Famagusta den Grundstein für das Erreichen einer Europacup-Gruppenphase, am heutigen Sonntag wurde schließlich auch der erste Saisonsieg in der ADMIRAL Bundesliga eingefahren. 

Zwar hatte man in den ersten 20 Minuten gegen den WAC zu kämpfen, nach dem ersten Treffer von Taxiarchis Fountas ließen die Grün-Weißen nichts mehr anbrennen und siegten verdient mit 3:0 (Spielbericht >>>).

Überragender Spieler dabei war Taxi Fountas. Wie schon beim 8:1-Kantersieg in der Vorsaison im Lavanttal erzielte der Grieche auch im ersten Aufeinandertreffen mit dem WAC in dieser Saison einen Triplepack. Dennoch wirkte anfangs nicht alles Eitel wonne. Nach der Auswechslung des flinken Offensivspielers gab es "Watschen" von Didi Kühbauer, die Fountas mit einem Lächeln quittierte. Was dahinter steckte?

"Er weiß ganz genau, worum es geht. Das wissen nur wir zwei", lachte der SCR-Chefbetreuer nach dem Spiel im Interview mit "Sky".

"Manchmal ist er sein größter Feind"

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

"Ich habe zum 'Taxi' ein super Verhältnis, auch wenn es die meisten nicht glauben. Er ist kein einfacher Spieler", meinte Kühbauer über den 25-Jährigen, den er im Sommer 2018 vom damaligen deutschen Drittligisten Sonnenhof-Großaspach nach St. Pölten holte und 2019 nach Wien-Hütteldorf mitnahm.

Kein einfacher Spieler? Kühbauer deutete wohl teilweise vorkommende mentale Probleme an: "Wenn er in der Bahn ist, kann er super funktionieren. Er weiß es selbst ganz genau, manchmal ist er sein größter Feind. Ich will aber sein bester Freund sein."

Dass das nicht immer einfach ist, gesteht "Don Didi" mit einem Augenzwinkern. "Griechisch kann ich leider nicht und mein Deutsch mit dem Dialekt versteht er manchmal nicht." Schlussendlich hält Kühbauer aber fest: "Er weiß, was er an uns, der Mannschaft, am Trainerteam hat. Er ist jetzt wieder so, wie wir ihn haben wollen."

"Taxi hat unglaubliche Fähigkeiten"

Der Rapid-Trainer setzte zur Lobeshymne auf den Griechen an: "Taxi hat unglaubliche Fähigkeiten, ist einer der besten Pressingspieler. Er kann sehr schnell Druck ausüben, ist beidbeinig. Auch mit dem Kopf ist er nicht einmal so schlecht."

Fountas schmeiße aber sofort die "Flinte ins Korn, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Das geht nicht", fügte Kühbauer an. Ein Blick auf die Statistiken des Rechtsfußes zeigen klar: Fountas ist das Um und Auf im Offensivspiel Rapids. 53 Torbeteiligungen hat der Grieche in 67 Pflichtspielen für den SK Rapid zu Buche stehen. Allein 27 davon kamen in der Saison 2019/20 zustande.

Auch die Vorsaison war mit 21 Scorerpunkten aus 31 Partien keineswegs schlecht, dafür ließ Fountas oftmals die nötige Konzentration und Konstanz vermissen. Auch der unrühmliche Höhepunkt, die Spuckattacke im Testspiel gegen die Admira im vergangenen Winter, passte nicht ins Bild. 

All das war womöglich auch der anhaltenden Transfergerüchte rund um seine Person geschuldet. Sein altes Managemente deutete immer wieder an, dass Fountas nicht mehr lange Teil der Hütteldorfer sein wird. "Taxi" stieg das wohl zu Kopf.

Seit seinem Berater-Wechsel zu Max Hagmayr spielt der 25-Jährige befreit auf, wirkt locker. Auch die Tor-Statistik spricht Bände, fünf Treffer hat der Rechtsfuß schon am Konto. Kühbauer hält daher treffend fest: "Ich kenne ihn schon seit drei Jahren und er ist ein unglaublich wichtiger Spieler - wenn er funktioniert."

Nachsatz: "Wenn er nicht funktioniert, spielt er für Großaspach in Deutschland und trifft aus zwei Metern nicht einmal einen Apfelbaum."

"Kann nicht jede Woche funktionieren"

Nach seiner Lobeshymne auf den Griechen kommt der Rapid-Coach auch auf die gesamte Mannschaftsleistung zu sprechen. "Abgesehen von den ersten 20 Minuten haben wir wieder ein gutes Spiel gemacht."

In den angesprochenen ersten 20 Spielminuten waren die Hütteldorfer kaum vorhanden, hatten Glück, dass der WAC seine durchaus ansehnlichen Offensivszenen nicht auszunützen wusste. "Der WAC hat gesehen, dass wir nicht so im Spiel waren", trifft Kühbauer den Nagel auf den Kopf.

Man sei nicht aggressiv genug gewesen, habe dem WAC Räume gegeben. "Und man weiß, dass sie gut Fußball spielen können. Da waren wir nicht aktiv genug." Daher hält Kühbauer auch fest: "Jede Woche kann das nicht funktionieren."

Gelb für Co-Trainer? "Oh, da schau her"

Mit dem vermeintlichen Führungstreffer von Kelvin Arase, der nach einem Foulspiel von Maximilian Ullmann an Michael Liendl nicht gegeben wurde, erfolgte der Grün-Weiße Aufschwung. Nach dem 1:0 durch Fountas brachen alle Dämme - nicht nur bei den Fans.

Denn sowohl Didi Kühbauer als auch seine Co-Betreuer Manfred Nastl und Thomas Hickersberger holten sich bei Schiedsrichter Alexander Harkam den Gelben Karton ab.

Der Cheftrainer zeigte sich ob dieser Szene, die ihren Ursprung in der VAR-Entscheidung zum zurecht zurückgenommenen 1:0 fand, überrascht: "Als ich sah, dass 'Mani' und 'Hicke' ebenfalls Gelb sahen, dachte ich schon: 'Oh, da schau her. Sie dürften auch was gesagt haben.'"

"Wir waren erzürnt, weil es vielleicht ein Foul war, aber der Ball war schon wieder beim WAC", zeigte sich Kühbauer auch im dritten Saisonspiel mit dem Video Assistant Referee nicht zufrieden.

Trotzdem tankten die Hütteldorfer vor dem Europa-League-Rückspiel bei Anorthosis Famagusta nochmals Selbstvertrauen. Wichtiges Selbstvertrauen, denn: "Wir pfeifen aus dem letzten Loch", merkte Kühbauer an.

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