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WAC: "Es kann so nicht weitergehen"

Die Lavanttaler ließen auch beim SK Rapid alte Tugenden vermissen:

Der Wolfsberger AC tritt auch nach dem dritten Saisonspiel in der ADMIRAL Bundesliga auf der Stelle. 

War man nach dem 1:1-Remis zum Auftakt bei Austria Klagenfurt noch frohen Mutes, dass der erste Sieg nur eine Frage der Zeit ist, stellt sich die Situation nach einer 1:4-Pleite gegen den SK Sturm Graz sowie der 0:3-Niederlage beim SK Rapid (Spielbericht >>>) gänzlich anders dar.

Nur ein Punkt aus drei Spielen, dazu acht Gegentreffer kassiert und die Rote Laterne in der Hand - den Saisonstart der Lavanttaler als holprig zu bezeichnen, wäre vermessen. Das bestätigt auch Christopher Wernitznig nach dem Spiel gegenüber "Sky": "Der Saisonstart verlief nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. So wie wir derzeit spielen, kann es nicht weitergehen."

"Stellen uns zu blöd an"

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Problemhaft ist vor allem die Defensive, die, wie schon bei der letzten Niederlage im Pack-Derby, auch im Auswärtsspiel bei den Hütteldorfern ein ums andere Mal offen stand. "Wir kriegen wieder drei Tore, weil wir uns zu blöd anstellen. Wir müssen insgesamt besser verteidigen", brachte es Wernitznig auf den Punkt.

Man müsse die Fehler innerhalb der Mannschaft "ganz klar ansprechen und schleunigst wieder abstellen". Dass dies nicht von heute auf morgen passiert, ist klar. Dennoch: Die Wolfsberger lassen derzeit alte Tugenden aus den Vorsaisonen vermissen, die Offensive überdeckt die schwache Defensive nicht. 

Beispielhaft sticht Stürmer Tai Baribo hervor, der einen Treffer gegen Rapid mehrmals am Kopf hatte. So beispielsweise in der zwölften Minute, als der Israeli aus aussichtsreicher Position am Tor vorbeiköpfte. Oder auch nach 35 Spielminuten, da drehte Baribo einen Kopfball an die Stange. 

Den Lavanttalern fehlt gewiss das nötige Spielglück, dennoch liefern sie derzeit nicht ab, wie Wernitznig festhielt. "Wir haben ganz okay gespielt, das bringt uns aber nichts. Wir müssen vor dem Tor konsequenter sein, müssen unsere Chancen, die wir erarbeiten, einmal reinhauen. Dann kommt auch wieder das Selbstvertrauen zurück."

"Psychologe Robin Dutt" bereits nötig

Leichter gesagt als getan. Deshalb ist nach dem schlechten Saisonstart auch der "Psychologe Robin Dutt" bereits gefragt. Der deutsche Neo-Trainer will die derzeitige Lage nicht  verschönern, meinte nach dem Spiel: "Ein Saisonstart mit einem Punkt aus drei Spielen ist trotz neuen Trainers und der Entwicklung, die uns sicher noch bevorsteht, nicht schön."

Dutt sah auch durchaus Ansatzpunkte, konnte sich von Rapid einiges abschauen. "Wir müssen schauen, dass wir mit den Balleroberungen, wie wir sie vor dem 0:1 hatten, dann schneller über die letzte Linie kommen. Rapid hat uns das vorgemacht, sie sind mit geringerem Aufwand viel schneller hinter die letzte Linie gekommen."

"Wir dürfen es daher nicht bei Einzelthemen belassen, müssen beide Seiten gezielt ansprechen", sagt Dutt weiter. Trotzdem sah der ehemalige deutsche Bundesliga-Trainer auch Positives: "Wir haben in der ersten halben Stunde unsere beste Leistung in dieser Saison abgeliefert."

Dutt: "Müssen uns noch finden"

Es gebe aber klare Situationen, die zeigen, "warum wir ins Hintertreffen geraten", erklärte Dutt. Experimente wolle er keine machen, sein Team "versucht immer mit Überzeugung aufs Feld zu gehen."

Dutt stellt allerdings fest, "dass wir uns noch finden müssen. Wir hatten mit Sturm Graz und Rapid auch zwei Gegner, die in ihrer Entwicklung ein Stück weiter voraus sind." 

Mit der WSG Tirol steht in der kommenden Runde der ADMIRAL Bundesliga ein Gegner an, der genauso wie der WAC noch auf der Suche nach dem ersten Saisonsieg ist. Ob die Silberberger-Elf in ihrer Entwicklung ebenfalls ein Stück weiter voraus ist, wird sich dann weisen.

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