Power Ranking

ICE Power Ranking: Einmal durchschnaufen!

Nach den verrückten Runden 9 und 10 haben es die Teams der win2day ICE Hockey League am vergangenen Wochenende ruhig angehen lassen. Was bedeutet das für das Power Ranking?

ICE Power Ranking: Einmal durchschnaufen!

Die win2day ICE Hockey League steuert auf das zweite Viertel in der laufenden Saison und die Länderspielpause im November zu.

Das letzte Wochenende war im Vergleich zur vorangegangenen Woche ein ruhiges, daher gibt es auch nur zwei Teams, die mehr als einen Platz gutmachen oder verlieren.

Eishockey-Experte Maximilian Girschele blickt in seinem Power Ranking auf die aktuellen Trends der 13 ICE-Teams. Die Rang-Veränderungen der Mannschaften beziehen sich auf das Power Ranking der Vorwoche.

Das Power Ranking der 4. Ausgabe >>>

In die Bewertung fließen neben den Ergebnissen der vergangenen Spieltage freilich auch Verletzungen und sonstige Auffälligkeiten ein.

(Das Power Ranking beginnt unterhalb der Videobox)

Black Wings Linz (1-1-0-8)

Black Wings Linz (1-1-0-8)

Letzte Ergebnisse: FTC Budapest (2:3/A), HC Pustertal (1:4/A)

Nächste Spiele: Graz99ers (24.10./H), Fehervar AV19 (26.10./H)

Die Black Wings stecken tief in der Krise.

In Budapest wollte die Scheibe erst in den letzten eineinhalb Minuten des Spiels ins Tor, dafür gleich zweimal. Trotzdem war dies zu wenig, weil den Linzern an diesem Abend ein schwaches PK - alle drei Gegentreffer fielen in Unterzahl - zum Verhängnis wurde.

Die Niederlage in Pustertal war am Papier zwar deutlich, dabei haben die Stahlstädter zwei Empty-Net-Tore kassiert und einen guten Kampf geliefert. Aber: Das erste Drittel wurde völlig verschlafen, und wieder wurde das erste Tor erst in der Schlussphase erzielt.

Pioneers Vorarlberg (2-0-1-9)

Pioneers Vorarlberg (2-0-1-9)

Letzte Ergebnisse: HC Pustertal (2:4/H), Olimpija Ljubljana (1:4/H)

Nächste Spiele: Vienna Capitals (25.10./A), Graz99ers (26.10./A)

Bei den Pioneers ist vergangene Woche ebenfalls nichts weitergegangen.

Was man den Vorarlbergern nicht unterstellen konnte, war mangelnder Einsatz. In beiden Spielen gegen aktuelle Top-Teams der Liga hat man alles in die Waagschale geworfen und sich damit stets eine Chance auf eine mögliche Überraschung gegeben.

Letztlich hat sich jeweils die größere Klasse durchgesetzt, was mitunter daran liegt, dass manche Cracks (u.a. Ramon Schnetzer) etwas überspielt wirken und leichte Fehler begehen. Immerhin zeigte Goalie David Madlener am Sonntag seine beste Leistung in dieser Spielzeit.

HC Innsbruck (1-2-1-7)

HC Innsbruck (1-2-1-7)

Letzte Ergebnisse: Fehervar AV19 (1:2 n.OT/H), EC Red Bull Salzburg (2:4/A)

Nächste Spiele: HC Bozen (24.10./H), VSV (25.10./H)

Allmählich muss die vor einigen Wochen geäußerte Meinung, dass Matt Vernon kein ICE-Niveau mitbringe, revidiert werden.

Der 27-jährige Goalie war hauptverantwortlich für den Punktgewinn am Freitag gegen Fehervar AV19 und brachte auch den Serienmeister aus Salzburg mit einer starken Performance zur Verzweiflung. Erst in den letzten Minuten mussten die "Haie" klein beigeben.

Vernons Fangquote in den letzten fünf Spielen liegt bei guten 91,81 Prozent. Aber: Wie lange geht es gut, dass der Sohn von Ex-NHL-Keeper Mike Vernon praktisch keine Pause bekommt? Irgendwann wäre es zur Entlastung an der Zeit, Jakob Brandner wieder eine Chance zu geben.

Vienna Capitals (3-1-2-5)

Vienna Capitals (3-1-2-5)

Letztes Ergebnis: KAC (2:3/H)

Nächstes Spiel: Pioneers Vorarlberg (25.10./H)

Head Coach Gerry Fleming ist Geschichte. Auch vier zurückkehrende Stürmer - Felix Koschek, Benjamin Lanzinger, Marco Richter und Leon Wallner - konnten den Job des Kanadiers nicht mehr retten.

Vier Niederlagen in Folge, auf Platz zehn abgerutscht und acht Punkte Rückstand auf die Top 6 haben die Verantwortlichen dazu veranlasst, die Reißleine zu ziehen und damit einen überfälligen Schritt zu setzen.

Das 2:3 gegen den KAC war eine Blaupause der insgesamt 30 Pleiten unter Flemings Ägide, interimistisch führt Assistant Coach Fabian Scholz die Wiener bis zur Länderspielpause. Bis dorthin wollen die Capitals einen neuen Trainer unter Vertrag genommen haben.

Fehervar AV19 (4-1-1-5)

Fehervar AV19 (4-1-1-5)

Letzte Ergebnisse: HC Innsbruck (2:1 n.OT/A), HC Bozen (0:3/A)

Nächste Spiele: KAC (24.10./H), Black Wings Linz (26.10./A)

Von einem Leckerbissen sind Spiele der "Teufel" weit entfernt.

Beide Auswärtsspiele in dieser Woche waren ein Kampf auf Biegen und Brechen, mit jeweils unterschiedlichem Ausgang. In Innsbruck reichte es zu einem Zittersieg, in Bozen wurde der eigene Abwehrriegel im Schlussdrittel durchbrochen.

Das Team weist ein klares Tempodefizit auf, ein Gros der Imports liefert nicht ab. Fehervar muss sich über die Defensivarbeit definieren, dazu das Goalie-Duo Rasmus Reijola und Dominik Horvath weiter liefern. Dann sind die Top 10 langfristig realistisch, mehr aber nicht.

FTC Budapest (4-1-2-4)

FTC Budapest (4-1-2-4)

Letzte Ergebnisse: Black Wings Linz (3:2/H), VSV (4:5 n.OT/A)

Nächste Spiele: EC Red Bull Salzburg (24.10./A), HC Bozen (26.10./H)

Der Neuling bleibt die Überraschung der Liga.

Die Ausbeute von vier Punkten kann sich wieder sehen lassen, obwohl ein Sechs-Punkte-Wochenende sogar möglich war. In Villach drehte der Traditionsklub mit perfektem Konterspiel ein 0:3 und kassierte erst in der letzten Sekunde den 4:4-Ausgleich.

Head Coach Timo Saarikoski war nach der Overtime-Niederlage naturgemäß enttäuscht, kann aber stolz sein. Seine Truppe ist taktisch perfekt eingestellt, zieht sein Spiel konsequent durch und beweist vor dem Tor große Effizienz (12,55 Prozent aller Schüsse landen im Netz).

EC Red Bull Salzburg (5-2-2-3)

EC Red Bull Salzburg (5-2-2-3)

Letzte Ergebnisse: Olimpija Ljubljana (3:4 n.OT/A), HC Innsbruck (4:2/H)

Nächste Spiele: FTC Budapest (24.10./H), HC Pustertal (26.10./H)

Das Liga-Geschehen wird in Salzburg im Oktober und November gerne mal etwas vernachlässigt, doch die aktuelle Form bereitet doch etwas Sorgen. Was nämlich möglich ist, wurde in der Champions Hockey League gegen die Eisbären Berlin gezeigt.

Schon in Ljubljana war davon nur mehr wenig zu sehen, dabei war der Start mit einem Doppelpack von Mario Huber eigentlich perfekt. Danach wurde jedoch der Faden verloren, Ex-Assistant-Coach Ben Cooper hatte die "Grünen Drachen" gut eingestellt.

Connor Corcoran rettete zumindest einen Punkt, im Heimspiel waren es Peter Schneider und Dennis Robertson, die gegen Innsbruck erst spät den Sieg fixierten. Den "Eisbullen" fehlt in der Liga bislang die letzte Konsequenz und der unbändige Wille, der sie in der CHL auszeichnet.

VSV (6-1-1-4)

VSV (6-1-1-4)

Letzte Ergebnisse: Graz99ers (1:6/H), FTC Budapest (5:4 n.OT/H)

Nächste Spiele: HC Pustertal (24.10./A), HC Innsbruck (25.10./A)

Eine Sekunde hat auf null Punkte aus beiden Heimspielen am vergangenen Wochenende gefehlt, ehe Kevin Hancock den Retter in der Not spielte.

Das zuvor gebotene erinnerte stark an das 4:5 n.P. gegen Olimpija Ljubljana, einem Knackpunkt in der Vorsaison. Damals führte man 4:0 und verfiel nach dem ersten Gegentreffer in absolute Schockstarre. Innerhalb von fünf Minuten stand es 3:4, der Ausgleich fiel kurz vor Schluss.

Gegen FTC war das 3:0 nach 15:30 Minuten ebenfalls vermeintlich komfortabel, ein absolutes skurriles Tor nur elf Sekunden später brachte das 3:1 - ab dann ließ sich Villach gnadenlos auskontern. Der Unterschied: Diesmal durfte letzten Endes doch noch gefeiert werden.

Weniger Grund zur Freude geben zahlreiche Verletzungen, darunter von Defender Alex Wall. Er fällt mit einem Rippenbruch bis zu acht Wochen aus, als Ersatz wurde der Lette Arturs Kulda - von 2022 bis 2024 bereits in Villach - auf Tryout-Basis geholt.

Graz99ers (5-1-4-1)

Graz99ers (5-1-4-1)

Letzte Ergebnisse: VSV (6:1/A), KAC (2:3 n.OT/H)

Nächste Spiele: Black Wings Linz (24.10./A), Pioneers Vorarlberg (26.10./H)

Die 99ers kommen langsam ins Rollen.

In Villach haben die Grazer überhaupt nichts anbrennen lassen und agierten aus einer stabilen Defensive heraus dominant. Einzig nach dem Anschlusstreffer des VSV wurde es etwas brenzlig, im Schlussdrittel sind die Steirer aber eindrucksvoll davongezogen.

Das Pack-Derby entschied eine Verletzung bei Nico Feldner (Schulter). Coach Harry Lange war zu Veränderungen gezwungen, dadurch ging der Spielfluss verloren. Besonders offensiv wurde man kaum mehr gefährlich, in der Overtime war eine Strafe gegen Kevin Roy folgenschwer.

HC Bozen (7-0-0-3)

HC Bozen (7-0-0-3)

Letztes Ergebnis: Fehervar AV19 (3:0/H)

Nächste Spiele: HC Innsbruck (24.10./A), FTC Budapest (26.10./A)

Die "Foxes" haben die ärgsten Strapazen überstanden und konnten ihre Mini-Krise beenden.

Beim 3:0 gegen Fehervar gab es drei Matchwinner: Goalie Sam Harvey, der sein erstes Saison-Shutout feierte. Enrico Miglioranzi mit seinem Dosenöffner zum 1:0. Und Brett Pollock, der das 1:0 mustergültig vorbereitet hatte und später selbst nachlegte.

Bozen muss sich das Selbstvertrauen nun wieder erarbeiten, die nächsten beiden Spiele sollten im Normalfall gute Gelegenheiten dafür bieten.

Olimpija Ljubljana (6-3-1-2)

Olimpija Ljubljana (6-3-1-2)

Letzte Ergebnisse: EC Red Bull Salzburg (4:3 n.OT/H), Pioneers Vorarlberg (4:1/A)

Nächstes Spiel: KAC (26.10./A)

Das 4:3 nach Overtime gegen Salzburg war für Ljubljana ein Prestige-Erfolg.

In einem offenen Schlagabtausch setzte Salzburg den ersten Kinnhaken, die Slowenen kamen aber nicht ins Wanken und setzten ihrerseits zum Konter an. Rok Kapel erzielte das Anschlusstor, Bine Masic den Ausgleich und Ziga Pance den Führungstreffer.

In der Overtime versetzte eine Co-Produktion zweier Ex-Salzburger die 3.797 Fans in Ekstase: Nicolai Meyer bediente TJ Brennan, der Goalie Atte Tolvanen mit einem präzisen Abschluss keine Chance ließ. Das 4:1 in Feldkirch kann indes als Pflichtsieg eingestuft werden.

KAC (5-2-0-3)

KAC (5-2-0-3)

Letzte Ergebnisse: Vienna Capitals (3:2/A), Graz99ers (3:2 n.OT/A)

Nächste Spiele: Fehervar AV19 (24.10./A), Olimpija Ljubljana (26.10./H)

2:3, 3:2, 3:2, 3:2 n.OT, 3:2, 3:2 n.OT - die Rotjacken lassen bezüglich ihres Lieblingsresultats eine klare Tendenz erkennen. "Wir wollen stets drei oder mehr Tore schießen und zwei oder weniger kassieren. Insofern waren das jetzt ein paar Punktlandungen am Stück", sagt Assistant Coach David Fischer.

In Wien sind die Klagenfurter nur zwei Tage nach dem CHL-Trip nach Kuopio nicht höher gesprungen, als es nötig war. In Graz bot sich ein schnelles Spiel mit hoher Intensität, doch von fehlenden Kräften war keine Spur.

Ein starkes letztes Drittel wurde mit dem 2:2 belohnt, in der Overtime war Nick Petersen per Abpraller der Derby-Winner. Der KAC überzeugt derzeit als Kollektiv, in dem sich die Spieler aufeinander verlassen können und gegenseitig zu Höchstleistungen treiben.

HC Pustertal (7-1-1-2)

HC Pustertal (7-1-1-2)

Letzte Ergebnisse: Pioneers Vorarlberg (4:2/A), Black Wings Linz (4:1/H)

Nächste Spiele: VSV (24.10./H), EC Red Bull Salzburg (26.10./A)

Souverän - eine bessere Beschreibung lässt sich für das vergangene Wochende der "Wölfe" nicht finden.

Weder in Feldkirch noch zuhause gegen die Black Wings Linz war der Sieg ernsthaft in Gefahr, wodurch Pustertal fünf seiner letzten sechs Spiele für sich entscheiden konnte und nach Verlustpunkten auch die Liga-Tabelle anführt.

Neben Goalie Eddie Pasquale, der unter allen nominellen Einser-Torhütern die besten Liga-Werte (SV% 92,43) aufweist, überragt die Linie um Cole Bardreau (19 Punkte), Henry Bowlby (10 Tore, Viererpack gegen Linz) und Nick Saracino (10 Punkte).

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