presented by

Teil 1 von Bernd Freimüllers große Legionärs-Analyse - HIER klicken!

Dornbirner EC

Bis auf die Saison 2016/17 (3) kommen jedes Jahr sieben oder acht neue Legionäre. Zehn davon kamen direkt aus Nordamerika, mehr holte nur Bozen. Dazu kamen acht liga-interne Wechsel (inklusive drei Rückkehrer) sowie zwölf Spieler aus Europa – ein relativ ausgewogenes Verhältnis. Zu den 28 Nordamerikanern gesellten sich auch fünf Europäer, darunter mit Hardy und Quemener gleich zwei französische Goalies.

Lediglich vier DEC-Legionäre fanden neue EBEL-Arbeitgeber, Jamie Arniel, der heuer nach Wien wechselte, noch nicht eingerechnet. Vor allem Linz fand mit Kozek und D'Aversa sehr gute Qualität im Ländle.

Transfers 2018/19: Noch fehlen zwei Legionäre auf den eventuellen Liga-Rekord von 14, mit Boruta und Cip bediente man sich erstmals in Znojmo, Broda wechselte ebenfalls innerhalb der Liga. Bordson und Parks kamen aus Europa, Dupont aus Nordamerika, hat aber auch Europa-Erfahrung. Bis jetzt also kein atypischer Sommer für den DEC...

 HC Innsbruck

33 neue Legionäre, nur Graz und Bozen rotierten mehr. Eines sticht sofort ins Auge: Kein einziger davon kam direkt aus Nordamerika, da änderte sich auch unter Coach Rob Pallin nichts. Gerade er holte viele aus der Liga bekannte Gesichter (6), darunter die drei Znojmo-Tschechen Stach, Sedivy und Nechvatal. Insgesamt kannten die Liga vor ihrem Innsbruck-Engagement 18 der neuen Legionäre, also mehr als die Hälfte. Europa- und Liga-Erfahrung sind also für einen Job in Innsbruck unabdingbar.

Lediglich drei Auslands-Haie (Lemieux, Siddall, Smith) konnten sich für ein weiteres Liga-Engagement qualifizieren – nur der KAC und Salzburg weisen hier einen niedrigeren Wert (2) auf.

Transfers 2018/19: Der heurige Sommer folgte dem Trend der letzten Jahre – wieder kein Direkttransfer aus Nordamerika, Boivin, Lamoureux und Ross kennen die EBEL nur zu gut. Climie, Koper und Lavoie verfügen über Europa-Erfahrung.

 Graz99ers

Das Kommen und Gehen in Graz über die Jahre kann auch mit Zahlen belegt werden – 41 neue Imports, noch ein ganzes Eckhaus vor Bozen (34) sowie Dornbirn und Innsbruck (je 33). Alleine die Kombination von Coach Todd Bjorkstrand und die Tryout-Regelung sorgte in den Saisonen 2014/15 und 2015/16 für unglaubliche 23 neue Imports, Nachverpflichtungen nicht eingerechnet.

Im Gegensatz zu anderen Teams scheuen die Graz vor Europäern nicht zurück – 17 gegenüber 24 Nordamerikanern. 26 der neuen Cracks wechselten innerhalb von Europa, zehn hatten schon EBEL-Erfahrung. Angesichts der großen Menge sind fünf aus Übersee gekommene Spieler nur eine kleine Teilmenge.

Acht Cracks fanden Anschlussverträge in der EBEL, meist aber mit überschaubarem Erfolg (Jarrett, Beach, Walker, Latendresse). Einzig Verlic spielte sich über den Umweg Villach in die DEL.

Transfers 2018/19: Neun neue Legionäre waren nach der verkorksten Vorsaison nur logisch. Coach Doug Mason, der im Gegensatz zur Vorsaison nicht mehr ganz so frei Hand hatte, bediente sich gleich drei Mal (Caito, Garbowsky, Loney) in Übersee - Rahm, Jacobsson, Hamilton und Königstransfer King kannten Europa schon. Oleksuk und Yellow Horn wechselten innerhalb der Liga.

 VSV

Kein anderes Team bedient sich so gerne innerhalb der Liga, kein anderes österreichisches Team verliert so viele Spieler an andere EBEL-Teams. Von 28 neuen Legionären kam genau die Hälfte (plus zwei Rückkehrer) nach Villach – Spitzenwert der Liga! Das ging manchmal gut (McBride, Fraser, Verlic, Schofield), dann auch wieder gar nicht (Fortier, Wehrs, Beach). Sieben Zugänge aus Übersee und fünf aus Nordamerika (Forney, Ringrose, Labrecque, Shields und Flick) waren da schon weit geringere Werte. 23 Nordamerikanern standen fünf Europäer gegenüber.

Nur Bozen (12) verlor mehr Spieler an die Konkurrenz als Villach (11). Die Adler stellen also irgendwie das liga-interne Durchhaus da. McKiernan, Hughes, Locke, Schofield, J.P. Lamoureux, Lammers und Blain wurden in ihren neuen Teams auch zu Mannschaftsstützen.

Transfers 2018/19: Neuer Coach und Sportdirektor in Gerhard Unterluggauer – wie wirkte sich das auf die heurige Einkaufspolitik aus? Pollastrone und Fraser waren die üblichen liga-internen Wechsel, Sharp (wenn auch mit einem kurzen Schweizer Umweg) eigentlich auch. Fünf Spieler kamen aus Europa, wobei Trivino die EBEL ebenfalls schon kennt. Ein absolutes Unikat für die EBEL: DeSantis schaffte den Sprung zurück aus der AlpsHL...

 KAC

19 neue Legionäre in fünf Jahren – nur Znojmo und Linz (je 15) waren hier weniger aktiv. Knapp ein Drittel (6) davon Europäer, ein für die EBEL sehr hoher Wert. 13 Wechseln innerhalb von Europa standen nur zwei aus Nordamerika und drei (inklusive Rückkehrer Wharton) innerhalb der Liga gegenüber. Der KAC schaute also über die Liga-Grenzen, wenn auch selten über den großen Teich, hinaus.

Logische Konsequenz aus den relativ wenigen Wechseln, allerdings auch aus einigen schwachen Leistungen: Nur zwei KAC-Cracks (Chiodo und Liga-Wandervogel Pance) fanden neue EBEL-Arbeitergeber...

Transfers 2018/19: Drei der sechs neuen Legionäre wechselten innerhalb von Europa (Haugen, Liivik, Petersen) – auch unter neuer Führung also die altbewährte Route. Mit Adam Comrie kam allerdings ein neuer Defender aus Übersee, Wahl und Gartner wechselten innerhalb der Liga. Nur minimale Änderungen gegenüber dem jahrelangen Durchschnitt also...

 Black Wings Linz

Nur 15 neue Imports in fünf Jahren, also drei pro Saison – kein anderes österreichisches Team setzte so auf Konstanz wie die Linzer. Ebenfalls konstant: Der europäische Markt wird ignoriert – alle 15 Imports waren Nordamerikaner.

Mehr als die Hälfte der Neuzugänge wechselten innerhalb der Liga – gemeinsam mit Villach der Spitzenwert. Vor allem in den letzten beiden Vorsaisonen kam nur Dowell nicht aus der EBEL. Er und Rau waren auch die einzigen Direkt-Transfers aus Übersee, fünf Cracks kamen aus europäischen Ligen.

Drei Linzer fanden weiter in der EBEL Unterschlupf, Ouellette, Klubertanz und Latendresse blieben der Liga aber nicht mehr lange erhalten.

Transfers 2018/19: Gleich sechs neue Imports – Coach Troy Ward konnte mit einem Jahr Verspätung dem Team seinen Stempel aufdrücken, Ausreden gelten daher keine mehr. Wieder drei liga-interne Wechsel (Brocklehurst, Kapstad, Hickmott), dazu zwei Leute aus Europa (Rutkowski, Umicevic) und ein AHL-Routinier in Kearns. Der schwedische Winger Dragan Umicevic ist der erste Europäer seit langer Zeit.

 Red Bull Salzburg

Die Roten Bullen sind neben Bozen der Haupt-Importeur der Liga: Von 25 neuen Imports kamen mit neun mehr als ein Drittel aus Übersee, 13 aus Europa. Zwei Imports (Keith, Hughes) wechselten innerhalb der Liga, Duncan kehrte nach einem Sabbatical-Jahr in München zurück. Dass sich die Salzburger gerne bei der weniger finanzkräftigen Liga-Konkurrenz bedienen, ist also zumindest am Legionärsmarkt eine Mär.

Wie bei den Capitals (einer von 28) blieb auch in Salzburg ein europäischer Legionär (Kutlak) eine einmalige Ausnahme...

Lediglich zwei Legionäre (Cullen, Milam) fanden neue EBEL-Arbeitgeber.

Transfers 2018/19: Auch heuer setzten die Roten Bullen auf Direkt-Imports aus Übersee: Michalek, Regner und Gazley wechselten aus der AHL an die Salzach. VandeVelde spielte immerhin ein paar Monate in Finnland.

 Vienna Capitals

28 neue Legionäre in fünf Jahren, wobei die Saison nach dem Meistertitel, als nur zwei neue Ausländer kamen, den Schnitt drückte. Vor allem in den letzten Jahren bedienten sich die Capitals gerne innerhalb der Liga (insgesamt elfmal), die gleiche Zahl an Imports kam von europäischen Klubs. Bowman (2016/17) war der letzte von nur fünf Zugängen aus Nordamerika.

Sechs Imports fanden innerhalb der Liga neue Teams – allerdings hielt sich hier nur Sylvester in Dornbirn länger, Beech, Olsson, Keller, MacArthur und Fortier verschwanden bald ganz aus der EBEL.

Transfers 2018/19: Wer sich vom neuen Coach Dave Cameron einen nordamerikanischen Input am Importmarkt versprochen hatte, sah sich getäuscht: Die Caps bedienten sich noch mehr als zuvor innerhalb der Liga. Dorion, Arniel und die beiden Bozner Clark und DeSousa sind bekannte Namen, Wall und Davis wechselten innerhalb Europas.

 

Teil 1 von Bernd Freimüllers große Legionärs-Analyse - HIER klicken!

Kommentare