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Trotz PR-Rummel: Local Hero Piastri von McLaren "beschützt"

Der Australien-GP verlangt den Fahrern im Rahmenprogramm immer etwas ab. Der Youngster soll aber seine Ruhe haben. Auf einen Heimsieg warten die "Aussies" noch.

Trotz PR-Rummel: Local Hero Piastri von McLaren Foto: © getty

Der Grand Prix von Australien (So., ab 5:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) ist stets ein Volksfest.

Im Albert Park von Melbourne steht Familienunterhaltung auf dem Programm der vier Tage, an denen Lokalhelden eine besondere Rolle spielen. Nicht nur in der Formel 1 (mit Daniel Ricciardo und Oscar Piastri sind erstmals seit 2013, damals Mark Webber und Ricciardo, sind wieder zwei "Aussies" dabei), sondern auch im Rahmenprogramm mit den Supercars.

Fast jedes Formel-1-Team lässt seine Fahrer bei PR-Veranstaltungen auftreten, zum Vergnügen vieler Fans und vor allem der einheimischen Medien. Von Zoobesuchen und Streicheleinheiten im Tiergehege (bevorzugt natürlich Kängurus) bis zum Dilettieren im Australian Football oder Rugby haben wir schon alles erlebt.

Natürlich sind die australischen Piloten da besonders gefragt, doch McLaren will seinen Jungstar Piastri diesmal nicht "verheizen".

Norris und Piastri bekommen ihre Ruhe

Während Ricciardo aus dem weit entfernten Perth an der Westküste stammt, ist Piastri ein echter Melbourner. Geboren 2001, in dem Jahr, in dem sein heutiger Konkurrent Fernando Alonso (wie auch Juan Pablo Montoya, Enrique Bernoldi und Kimi Räikkönen) sein F1-Debüt gab.

Am 6. April wird Piastri 23 Jahre alt - im Gegensatz zum Vorjahr braucht er heuer keine Fragen zu den Hintergründen seiner Flucht aus dem Alpine-Vertrag zu McLaren beantworten.

"Aber wir haben diesmal dem Zeitplan der Fahrer und ihren Auftritten besonderes Augenmerk geschenkt", bestätigt Teamchef Andrea Stella. "Das soll bewirken, dass sie sich auf ihre Leistungen auf der Strecke konzentrieren können. Und zwischendurch Zeit zum Erholen bleibt."

Will heißen: Alle Anfragen von Medien und Sponsoren wegen eines Auftritts von Oscar (und Teamkollegen Lando Norris) wird das Team restriktiv behandeln.

Australien wartet noch auf einen Heimsieg

Piastri kam in seinem ersten Heim-GP im Vorjahr auf Platz acht. Veteran Ricciardo, der heuer beim Versuch, sich von den Racing Bulls zurück zum Einserteam Red Bull Racing zu empfehlen, in den ersten beiden Rennen keine Volltreffer landete, war in Melbourne bisher glücklos.

Seine beste Platzierung im Rennen (2014 Zweiter) verlor er durch Disqualifikation wegen Unregelmäßigkeiten bei der Benzinzufuhr. Einen Podestplatz in der Heimat haben bisher weder Ricciardo noch Mark Webber, Piastris jetziger Mentor, erreicht - Rang vier erreichte Dany zwei Mal (2016, 2019), Mark einmal (2012).

Den meisten Jubel um einen Local Hero gab es in Melbourne 2002, als der damalige Debütant Webber im für chancenlos gehaltenen Minardi-Asiatech auf Platz fünf und zu zwei Punkten raste. Die zweite, inoffizielle "Siegerehrung" mit Webber und seinem australischen Chef Paul Stoddart auf dem Stockerl ist unvergessen.

Mit der Bim zum Grand Prix

Fünf aktuelle Fahrer konnten eine Siegerehrung im Albert Park schon vom obersten Stockerl genießen: Alonso 2006, Lewis Hamilton 2008 und 2015, Valtteri Bottas 2019, Charles Leclerc 2022 und Max Verstappen im Vorjahr.

In Melbourne - das das Rennen 1996 von Adelaide "stahl", wie die Südaustralier lang behaupteten - wird seither gefahren. 2020 wurde Freitag um zehn Uhr vormittags wegen des ersten Covid-Falls im Fahrerlager kurzfristig abgesagt, auch 2021 fiel der populäre GP der Pandemie zum Opfer.

Apropos populär: 350.000 Zuschauer an den vier Tagen sind Usus. Und die Besonderheit ist die Anreise zur Strecke: Die funktioniert am besten mit der Straßenbahn.

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