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U21-EM: Erfolg für den österreichischen Fußball

Die Bundesliga-Trainer sehen die EM-Teilnahme des U21-Teams als großen Erfolg.

U21-EM: Erfolg für den österreichischen Fußball Foto: © GEPA

Geht es nach den Trainern der österreichischen Bundesligisten, so kommt man aus dem Jubeln über die erfolgreiche EM-Teilnahme des U21-Nationalteams gar nicht mehr heraus.

WAC-Trainer Christian Ilzer, Mattersburg-Chefcoach Klaus Schmidt oder Werner Grabherr von Altach beispielsweise reden von einem "Riesenerfolg", "Riesenerlebnis" oder gar einem "Riesenstatement" des österreichischen Fußballs.

Alle sind sich einig - die erfolgreiche Qualifikation zeigt, dass der heimische Fußball besser ist, als so manche denken.

Kühbauer und Rose freuen sich über gelungene Nachwuchsarbeit

"Es ist eine super Geschichte, ein Zeichen, dass der Fußball doch nicht so schlecht ist, es sind doch viele Fußballer in der österreichischen Liga daheim", meinte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer. Salzburgs Marco Rose bezeichnete den Erfolg als gut für den heimischen Fußball. "Es zeigt, dass in den letzten Jahren im Nachwuchs im österreichischen Fußball einiges richtig gemacht wurde."

Dass Österreich im kommenden Juni gespannt auf die EM-Gruppenspiele gegen Deutschland, Serbien und Dänemark blicken kann, darf als nicht alltäglich eingestuft werden. Für die Clubs bedeutet es aber auch, dass für die Spieler die Vorbereitungszeit auf die Endrunde in Italien und San Marino (16. bis 30.6.) in den Fokus rücken wird.

 

Welche Kicker dort zum Einsatz kommen, ist noch offen. So besteht für die U21-EM keine Abstellungspflicht für die Clubs. Die allermeisten Trainer wollen ihren Schützlingen aber offenbar nichts in den Weg legen.

Trainer werden Spielern keine Steine in den Weg legen

"Für Clubtrainer ist es nicht ideal, aber es steht bei uns überhaupt nicht zur Diskussion. Das würde ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können", sagte Oliver Glasner. Der LASK stellt mit Torhüter Alexander Schlager und Flügelspieler Maximilian Ullmann zwei Fixgrößen. Mit den beiden hat Glasner bereits einen Plan ausgeheckt. So bekommen Schlager und Ullmann im Winter länger Urlaub, da jener im Sommer dann verkürzt ausfallen wird.

Die Erfahrungen bei der EM seien für die Spieler schließlich unbezahlbar. Darin sind sich Glasner wie auch Kühbauer einig. Der Rapid-Coach könnte derzeit mit Dejan Ljubicic und Manuel Thurnwald zwei Akteure abstellen. Kühbauer wird ihnen ebenfalls keinen Stein in den Weg legen: "Das haben sie sich erarbeitet, das muss der Club dann auch so hinnehmen. Die Erfahrung nimmt ihnen keiner mehr weg, das haben sie ihr Leben lang stehen."

Meister Salzburg, der mit Hannes Wolf zuletzt einen Spieler für die U21 abstellte, wird laut Rose ebenfalls "für alles offen sein".

Zahlreiche Spieler aus Salzburgs Akademie

Neben Wolf könnte Salzburg auch Xaver Schlager abstellen, der aber wohl im A-Team in der EM-Qualifikation benötigt wird. Weitere Akteure der U21 mit Salzburg-Bezug sind aus dem jüngsten Kader Konrad Laimer (Leipzig), Sandro Ingolitsch (St. Pölten) sowie die Torhüter Schlager und Patrick Pentz, die beide in der "Bullen"-Akademie ausgebildet wurden.

Dort lernte sie auch der nunmehrige Austria-Coach Thomas Letsch kennen. "Es ist personell eine spannende Mannschaft, so gut wie sie Österreich schon lange nicht mehr gehabt hat in der U21", meinte der Deutsche. Eine Selbstläufer sei die Qualifikation dennoch nicht gewesen.

Eine Qualifikation für eine Endrunde in der U21 sei laut Letsch hoch einzuschätzen. "Die Spieler sind bereits alle im Profibereich tätig. Das ist eine andere Situation als bei der U19, wo es nur vereinzelt welche gibt. Es ist eine Bestätigung, dass es richtig gute junge Spieler gibt."

In der Stunde des Triumphes erinnerte indes Markus Schopp an einen Förderer der Nachwuchsarbeit im ÖFB: "Es ist eine Bestätigung eines Weges, der schon vor langer Zeit eingeschlagen wurde. Man muss hier schon auch Willi Ruttensteiner lobend erwähnen, der vor vielen Jahren erkannt hat, was bewegt werden muss, um eine Entwicklung in diese Richtung vorzubereiten und möglich zu machen." Er denke beispielsweise an das mittlerweile etablierte Fördermodell Projekt12. "Jetzt werden die Früchte geerntet."

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