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Grasshoppers: Lindner wirbt um Holzhauser

ÖFB-Goalie würde Holzhauser gern bei Grasshoppers sehen, schließt aber eigenen Wechsel nicht aus:

Grasshoppers: Lindner wirbt um Holzhauser Foto: © GEPA

Zuletzt wurde Raphael Holzhauser mit einem Wechsel zu Grasshoppers Zürich in Verbindung gebracht.

Heinz Lindner, ÖFB-Goalie in Diensten des Schweizer Traditionsvereins, hält dies für einen interessanten Gedanken und wirbt um ein Engagement seines früheren Austria-Kollegen:

"Ich habe auch nur aus den Medien entnommen, dass er mehrere Angebote vorliegen hat. Ob ein konkretes von GC dabei ist, weiß ich nicht, das hat er mir nicht gesagt. Aber es wird interessant, was mit ihm passiert. Uns könnte er im zentralen Mittelfeld sicherlich weiterhelfen. Man weiß, dass er ein Stratege im Mittelfeld ist, der viel Ruhe am Ball hat. Es würde unserer jungen Mannschaft sicher sehr gut tun, wenn wir Spieler hätten, die den Ball halten und gut verteilen könnten."

Austausch mit Fink über Austria

Mit Holzhauser habe er kurz via WhatsApp bezüglich der Grasshoppers hin und her geschrieben, dabei sei es jedoch nicht konkret um einen Wechsel gegangen.

Der Trainer bei GC wäre für den Mittelfeldspieler jedenfalls ein guter, alter Bekannter: Thorsten Fink, der im Laufe der Frühjahrs-Saison bei der Austria entlassen wurde. Lindner spielte am Verteilerkreis zwar nicht unter dem Deutschen, die gemeinsame violette Vergangenheit bringt jedoch regen Austausch darüber mit sich:

"Sicher, das ist auch naheliegend. Er war fast drei Jahre dort, ich sieben Jahre. Der Großteil der Mannschaft hat sich zwar verändert, aber rund um den Verein arbeiten noch dieselben Personen, daher tauschen wir uns viel aus. Es war für ihn in der letzten Zeit bei der Austria nicht leicht. Momentan kann man Parallelen zwischen Austria und Grasshoppers ziehen. In dieser Saison war es für beide Traditionsklubs, die mit anderen Zielen in die Saison gestartet sind und diese definitiv nicht erreicht haben, schwierig. Beide Klubs haben jedoch in der kommenden Saison wieder die Chance, dass sie ihre Ziele erreichen und wieder dort stehen, wo sie hingehören."

Meister-Träume

Und das ist bei den Grasshoppers ganz sicher nicht der neunte Rang, auf dem man diese Saison der Super League abgeschlossen hat - eine Platzierung, mit der man wohl auch Holzhauser nur schwer nach Zürich locken konnte.

"Es gibt immer wieder Ausrutscher, so wie wir 2013 mit Austria Wien Meister geworden sind. Das kann in der Schweiz genauso passieren. Wenn der Favorit schwächelt, muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und das ausnützen. Warum sollte das bei GC nicht funktionieren?"

Heinz Lindner

Wohlwissend, dass in der Schweiz der FC Basel und der diesjährige Meister Young Boys Bern derzeit das Maß aller Dinge darstellen, glaubt Lindner dennoch, dass auch GC vom großen Wurf träumen darf.

"Meister-Ansprüche hat man mit Rapid oder Austria derzeit auch nicht, weil Salzburg ein komplett anderes Budget hat und jetzt zum fünften Mal hintereinander Meister geworden ist. Aber es gibt immer wieder Ausrutscher, so wie wir 2013 mit Austria Wien Meister geworden sind. Das kann in der Schweiz genauso passieren. Wenn der Favorit schwächelt, muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und das ausnützen. Warum sollte das bei GC nicht funktionieren? Fakt ist aber auch, dass wir dann anders auftreten müssen als diese Saison."

Achterbahnfahrt in dieser Saison

Die gerade zu Ende gegangene Spielzeit bezeichnet der Oberösterreicher als "Achterbahnfahrt", in der man einen schwachen Start hingelegt hätte, unter Neo-Coach Murat Yakin aber zwischenzeitlich sogar Dritter gewesen sei:

"Im Frühjahr ist es jedoch bergab gegangen. Das lag auch an vielen anderen Faktoren rund um den Verein, die nicht zum Erfolg beigetragen haben. Umglücklicherweise wurde ich auch in diese Grabenkämpfe mitreingezogen. Aber der Verein hat es hingekriegt, die Situation zu entschärfen. Natürlich mussten wir unsere eigentlichen Ziele verwerfen. Am Saisonende war unser primäres Ziel der Klassenerhalt, das haben wir mit Thorsten Fink geschafft. In der nächsten Saison kann mit Fink ein neues Kapitel geschrieben werden. Wir haben jetzt einen Trainer, der die Erfahrung hat, mit einer Mannschaft zum Erfolg zu kommen."

Lindner schließt Wechsel nicht aus

Dass Lindner Teil dieser Mannschaft sein wird, ist wahrscheinlich, aber nicht zu 100 Prozent sicher. Der Vertrag des 27-Jährigen läuft noch bis Sommer 2019. Angebote würde er sich jedoch zumindest anhören:

"Solche Themen können nie vom Tisch sein. Es ist immer so, dass du als Spieler versuchst, dein Bestes zu gaben. Falls dann ein Klub auf dich aufmerksam wird und es irgendwann konkret wird, hört man sich das natürlich an. Aber Fakt ist auch, dass ich mich in Zürich sehr, sehr wohl fühle, ich dort einen laufenden Vertrag habe, die Nummer 1 bin und Woche für Woche zum Spielen komme. Das ist mir sehr wichtig. Es müsste schon wirklich etwas Besseres kommen, wo ich ebenfalls zum Spielen komme, damit ich den Klub wechsle, weil ich mir in Zürich etwas erarbeitet habe. Das gebe ich sicherlich nicht so schnell auf."

Im Rahmen dieses Nationalteam-Lehrgangs hat Lindner angesichts der hochkarätigen Testspiel-Gegner aber jedenfalls keine schlechte Bühne, um sich für potenzielle Interessenten zu empfehlen.

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