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Gladbach nach Aufholjagd "überglücklich"

Die Gladbach-Treffer gegen Bayern waren ein ausgetüftelter Plan:

Gladbach nach Aufholjagd Foto: © getty

Acht Mal in Folge geriet der FC Bayern in den letzten Pflichtspielen in Rückstand, die 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach fing sich der Rekordmeister aber nun am Freitag ausgerechnet nach einer 2:0-Führung ein.

Ein Hofmann-Doppelpack (36., 45.) und Florian Neuhaus (48.) drehten die zuvor durch Robert Lewandowski (20./Elfmeter) und Leon Goretzka (26.) komfortable Führung der Flick-Truppe.

Vor allem der Sieg-Torschütze zeigte sich im DAZN-Interview sehr erleichtert nach seinem Siegtreffer, verursachte er doch in der Anfangsphase mit einem unnötigen Handspiel den Strafstoß. 

"Das war eine blöde Aktion von mir mit dem Hand-Elfmeter", gab der 23-Jährige zu. "Ich habe mir vorgenommen, mich nicht lange damit aufzuhalten und bin natürlich glücklich, dass ich dann den Siegtreffer erzielen konnte. Wir hatten nach dem 0:2 nicht mehr viel zu verlieren und haben dann einfach locker gespielt. Wir sind happy, dass wir heute gewonnen haben. Das war sehr, sehr wichtig." 

Ebenso sah es Teamkollege Jonas Hofmann, der in der ersten Halbzeit jeweils nach perfekten Stindl-Pässen einen Doppelpack schnürte: "Ich bin überglücklich. Es war ein harter Fight und nach dem 0:2 haben wohl nicht mehr viele mit uns gerechnet. Am Anfang haben wir uns ein bisschen schwer getan, haben dann aber immer besser reingefunden. Es war am Ende ein harter Kampf in der Defensive, aber das gehört gegen Bayern auch dazu."

Rose-Plan ging voll auf

Dass sich die beiden Treffer sehr stark ähnelten war kein Zufall, sondern das Werk von Coach Marco Rose, wie Hofmann verriet: "Es war vom Trainer strikt vorgegeben, dass ich in die Tiefe gehen soll. Da brauchst du natürlich auch die Spieler, die den so gut reinspielen können. Letzte Woche ist es mir in Bielefeld nicht ganz so gut gelungen, heute bin ich vor dem Tor ruhiger geblieben. Woran das lag, kann ich auch nicht sagen. Wichtig ist, dass die Dinger diesmal reingegangen sind."

Bayern-Goalgetter Thomas Müller analysierte trocken: "Wir haben  die ersten 30 Minuten dominiert und kontrolliert. Dann waren wir nach einem Fehlpass ungeordnet und mit einem sehr guten Schnittstellenpass haben wir das Gegentor bekommen. Diese zwei, drei Fehlpässe im Spielaufbau haben sie eiskalt bestraft. Sonst hatten sie nicht viele Chancen."

"Normalerweise haben wir Probleme, wenn wir einen langen Ball aus der gegnierschen Hälfte bekommen. Heute haben wir die Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren und das ist für die Innenverteidigung schwierig zu verteidigen. Wir haben aus unserem Ballbesitz schlussendlich zu wenig gemacht", meinte Müller zur zweiten Hälfte, in der sich die Bayern nur wenige Möglichkeiten herausspielen konnten.

Goretzka: "Hatten auch ein bisschen Pech"

Teamkollege Leon Goretzka sah es ähnlich: "Wir verlieren zwei Mal den Ball, wo wir ihn nicht verlieren dürfen und dann steht es 2:2. Wir haben den Gegner drei Mal eingeladen und er hat jedes Mal die Chance genützt. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann auch ein bisschen Pech, weil immer irgendwo eine Rübe dazwischen war."

"Es waren zwar individuelle Fehler, aber man kann sich im Vorfeld auch so positionieren, dass diese Fehler nicht so katastrophal enden. Die ersten 30, 35 Minuten waren die besten, die wir seit langem gespielt haben. Nach einer 2:0-Führung noch zu verlieren, tut natürlich weh."

Bayern bleibt vorerst zwar an der Tabellenspitze, kann nun aber am Samstag bei einem Leipziger Heimsieg gegen Dortmund überholt werden. Gladbach bleibt auf Rang sieben, zieht aber punktemäßig mit Union Berlin und Wolfsburg gleich.

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