news

Bayern nach Pleite bei BVB: "Können Tabelle lesen"

Nach Pleite gegen BVB sehen Bayern Fehler ein. Was heißt das für Kovac?

Bayern nach Pleite bei BVB: Foto: © getty

Der FC Bayern München ist nach der 2:3-Niederlage im Spektakel gegen Borussia Dortmund "not amused".

Obwohl das Team laut Trainer Niko Kovac die beste Leistung seit dem Spiel gegen Schalke bot, verließ der Rekordmeister das Stadion des Erzrivalen mit leeren Händen.

"Ein fantastisches Fußballspiel von beiden Seiten und ein offenes Spiel", lobte der Bayern-Coach bei "Sky".

Was bleibt, sind jedoch 7 Punkte Rückstand auf den BVB und nur Platz 3. "Was bedeutet das? Wir können alle die Tabelle lesen und wissen, wo wir und Dortmund stehen", reagierte Keeper Manuel Neuer genervt. "Uns hat die Cleverness gefehlt, hier drei Punkte mitzunehmen."

Neuer sauer: "Das Problem waren einfach diese Fehler"

Die Stimmung war schon mal besser im Lager des FCB, auch die Anspannung ist allen Beteiligten durchaus anzumerken.

Dass die Bayern in den ersten 30 Minuten überlegen waren, gab auch der Gegner zu. Am Ende nahm man sich jedoch bei der eigenen Nase, weil man der Borussia in weiterer Folge in die Karten spielte.

"Das Problem waren einfach diese Fehler, die uns dann passiert sind. Dortmund hat im eigenen Stadion gekontert gegen uns. Sie hatten fünf, sechs Aktionen, wo es brandgefährlich war, daraus machen sie drei Tore. Wir wissen, dass das Dortmunds Stärke ist, aber wir haben es leider zugelassen", ärgerte sich Neuer über die drei Gegentreffer und die Wende im Spiel.

Eine Tatsache, die den DFB-Rückhalt nicht losließ. Was er genau damit meinte? "Die Ballverluste, wo Dortmund kontern konnte oder mit Tempo hinter die Kette gespielt wurde. Da haben wir dann Probleme gehabt, weil da sind sie spielerisch vorne gut. Sie haben ein schnelles Umschaltspiel - das ist bekannt", so Neuer. "Dann laufen sie mit Tempo in meine Richtung und dann wird es schwer."

Hummels spielte trotz Erkrankung, patzte und gab Fehler zu

Zwei dieser Fehler kreidete sich Abwehrchef Mats Hummels selbst an. Dass er nicht in Top-Form war, gab er offen zu. Allerdings merkte der Ex-Dortmunder an, dass er schon gehandicapt in die Partie ging.

"Ich bin heute krank geworden, das war schwer für mich mit einer schweren Erkältung. Es war okay, aber es hat alles ein bisschen länger gebraucht", so Hummels, der zwei Mal den Ball den Dortmundern praktisch als letzter Mann servierte. "Ich lebe davon, dass ich schnell denke und die Situation im Überblick habe. Das war zwei Mal gar nicht der Fall. So war es dann einfach zu riskant und ich bin rausgegangen."

Das Trainerteam wusste Bescheid, doch Kovac wollte, dass Hummels spielt. Auch der Spieler selbst gab grünes Licht. "Es war ein 50:50-Ding. Aber ich ärgere mich, dass ich nicht schon zur Halbzeit gesagt habe, es macht keinen Sinn mehr, wenn alles irgendwie dumpf und verschwommen ist im Kopf. Dann ist das in so einem Spiel auf hohem Niveau schwierig umzusetzen."

Die Schwächen in der gegnerischen Defensive wurden von den Hausherren aber auch eiskalt ausgenützt. Mit einem Sieg wäre der Rückstand auf einen Zähler reduziert worden, nun ist mit sieben Punkten Rückstand schon alles anders.

Kovac weicht Frage nach seiner Zukunft aus 

Die Länderspielpause wird somit auch keine einfache für Kovac, der ohnehin schon angezählt ist nach den vergangenen Wochen und nun einen weiteren herben Rückschlag hinnehmen muss.

So sehr Uli Hoeneß und Karlheinz Rummenigge nach der Führung von Robert Lewandowski noch jubelten, so betrübt waren sie nach dem Schlusspfiff als sie sich beim Queren des Feldes auch noch den Pfiffen der Dortmunder Südtribüne hingaben.

Kovac wich der Frage nach seiner Zukunft und Arbeit in den kommenden Wochen aus. "Wir haben einiges zu tun", gestand der Kroate, der auf die vielen fehlenden Akteure während der Länderspielpause hinwies.

"7 Punkte sieht im Moment ziemlich viel aus und fühlt sich auch so an"

Aber alles war seiner Meinung ja auch nicht schlecht:

"Mit dieser Leistung kann man zufrieden sein. Ich denke, das war das beste Spiel seit Schalke - spielerisch, kämpferisch, taktisch. Darauf werden wir aufbauen müssen und künftig mehrere solche Spiele abliefern."

Mit Kovac oder schon wem anderen? Bei den Bayern scheint alles möglich zu sein. Doch der Nachfolger von Jupp Heynckes gibt sich kämpferisch und schreibt auch den Titel noch nicht ab:

"Wir haben heute den 11. Spieltag. 7 Punkte sieht im Moment ziemlich viel aus, fühlt sich auch so an. Aber im Fußball ist alles möglich. Man kann im zweiten Saisondrittel noch einiges gut machen - das wollen wir. Dafür müssen wir uns anstrengen."

Kommentare