So wird man einer Favoritenrolle gerecht!
Der FC Chelsea feiert dank einer furiosen zweiten Spielhälfte in Breslau gegen Real Betis den verdienten Titelgewinn in der UEFA Conference League. Zum Spielbericht >>>
Die Londoner sind damit der erste Verein, der mit der Champions League, Europa League und der Conference League alle drei großen internationalen Wettbewerbe gewinnt.
"Als erster Verein alles zu gewinnen, was es zu gewinnen gibt, ist beeindruckend. Man sieht, wie viel das den Fans bedeutet", zeigt sich Innenverteidiger Levi Colwill glücklich.
Ende einer beeindruckenden Serie
Alles begann im August in den Playoffs, als sich die "Blues" gegen Servette Genf mit 3:2 durchsetzten. Danach wurde der englische Topklub seiner Favoritenrolle absolut gerecht, spielte großteils mit der zweiten Garde und feierte dennoch am Ende 12 Siege in 13 Spielen.
Im Finale gelang Chelsea auch ein echter Meilenstein. In den letzten 24 Jahren gab es 27 Endspiele mit spanischer Beteiligung und immer ging das spanische Team dabei als Sieger hervor. In Finale Nummer 28 reißt diese beeindruckende Serie nun.
Nichts wurde es mit dem ersten internationalen Titel für Real Betis, zu stark war der FC Chelsea in diesem Finale. Für die Londoner ist es der nächste große Titel auf europäischer Bühne nach dem CL-Sieg 2021.
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Der "Lehrling" entzaubert seinen "Fußballvater"
"Es ist ein großartiges Gefühl, wir wussten, dass es hart werden würde. Das frühe Tor hat uns verunsichert, aber wir sind daran gewachsen (...) Die Conference League mussten wir gewinnen, nächste Saison spielen wir wieder in der Champions League", so Kapitän Reece James nach Schlusspfiff.
Neben dem FC Chelsea und EL-Sieger Tottenham werden auch mit dem FC Liverpool, FC Arsenal, Manchester City und Newcastle United erstmals sechs englische Teams im kommenden Jahr in der Champions League an den Start gehen.
Doch dieses Finale hatte noch eine weitere beeindruckende Geschichte zu erzählen. Es war das Duell zwischen dem "Lehrling" Enzo Maresca und seinem "Meister" Manuel Pellegrini.
Maresca war unter Pellegrini zuerst Spieler und dann 63 Spiele lang Co-Trainer bei West Ham United. Noch vor dem Spiel bezeichnete er ihn als "seinen Fußballvater". Nun konnte er ihm im Finale den Titel streitig machen.
Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt
Grund für den Sieg war die zweite Hälfte. Während der Underdog aus Spanien im ersten Spielabschnitt besser war und durch Ez Abde in Führung ging (9.), drehten die "Blues" im zweiten Durchgang voll auf und spielten ihre Klasse aus.
Am Ende machten die Joker den Unterschied. Maresca hatte die Möglichkeit, mit Sancho und Dewsbury-Hall viel Schwung einzuwechseln. Dadurch war Chelsea deutlich frischer und zeigte gleichzeitig brutale Effizienz. Aber auch Offensiv-Star Cole Palmer lieferte voll ab.
"Ich habe versucht, Platz zu finden, als das Spiel in Fahrt kam, und das ist mir gelungen. Die einzige Mannschaft in der Geschichte zu sein, die alle UEFA-Trophäen gewonnen hat, ist ein großartiges Gefühl", zeigte sich Palmer sehr zufrieden.
Enzo Fernandez (65.), Nicolas Jackson (70.), Jadon Sancho (83.) und Moises Caicedo (90.+1) drehten den Rückstand in einen deutlichen Sieg. Vier der sechs Schüsse aufs Tor in der zweiten Halbzeit waren drin und so stand am Ende das verdiente 4:1 zu Buche.
Auch Colwill hob die zweite Hälfte hervor: "Wir wussten, dass Betis eine gute Mannschaft sein würde, mit viel Herzblut, aber wir wussten, dass sie nachlassen würden. Wir mussten den richtigen Moment abwarten."
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Enttäuschung bei Real Betis
Bei Betis überwiegt jetzt natürlich die Trauer, den ersten internationalen Titel verpasst zu haben. Am Ende war Chelsea aber einfach zu stark. Isco und Co. waren nach Schlusspfiff den Tränen nahe.
"Sehr schmerzhaft. Ein schweres Ergebnis nach der ersten Hälfte. Fußball ist manchmal gnadenlos. Es tut uns leid, dass wir den Fans diesen Titel nicht schenken konnten. Aber wir werden weitermachen", so Offensivspieler Isco.
Weil die Spanier in der Liga allerdings Sechster wurden, werden sie im kommenden Jahr definitiv in der UEFA Europa League dabei sein.