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PSG am Ende des Wartens: "Wir haben zwölf Jahre gelitten!"

Lange auf den Triumph hingearbeitet, nun ist er gelungen: Da gratulieren sogar Neymar und Mbappé. "Bitte feiert, ohne alles kaputt zu machen", so der Appell.

PSG am Ende des Wartens: Foto: © getty

Aus, Schluss, das Warten hat ein Ende: Paris Saint-Germain holt sich bei der 21. Teilnahme an der UEFA Champions League endlich den ganz großen, ersten Triumph in der Vereinsgeschichte.

Und das in einer Art und Weise, die im Gedächtnis bleiben wird: Mit dem höchsten Sieg in einem CL-Endspiel. Inter war beim 0:5 auf allen Ebenen überfordert mit der von Luis Enrique perfekt eingestellten Mannschaft, die eine außergewöhnliche Saison mit dem Quadruple krönte.

Nach fünf Spieltagen der Ligaphase schien das Ausscheiden nahe, doch das Ruder wurde herumgerissen. In der K.o.-Phase war PSG unbestritten das stärkste Team, trat nach Jahren erfolgloser Anläufe mit außergewöhnlichen Einzelkönnern erstmals als eine Einheit auf.

Rückblick auf viele Wegbegleiter, die es nicht schafften

Kapitän Marquinhos machte den ganzen Entwicklungsweg des Klubs seit der Übernahme durch ein Scheich-Konsortium mit, ist mit 485 Pflichtspielen für den nunmehrigen CL-Triumphator Rekordspieler und dachte in diesem Moment an den Weg zurück.

"Ich habe mit diesem Team gelitten und bin gewachsen. Ich denke an alle Spieler, die hier und nicht erfolgreich waren. Meine Idole Thiago Silva, Lucas, Zlatan Ibrahimovic, Edinson Cavani, Angel di Maria. Wir haben zwölf Jahre gelitten, aber heute bringen wir den Titel mit nach Hause", so der Brasilianer, zu Tränen gerührt.

Zwei dieser Spieler beteiligten sich auf "Instagram" am Jubel mit ihrem Ex-Team: Neymar - und Kylian Mbappé, der PSG mit dem Ziel des Champions-League-Titels Richtung Real Madrid verließ: "Der große Tag ist endlich da. Ein Sieg - und zwar mit Stil, für den ganzen Verein. Herzlichen Glückwunsch, PSG."

"Feiert, ohne alles kaputt zu machen!"

Es war aber weder Marquinhos, noch ein anderer der bekannten Superstars, die dem Endspiel ihren Stempel aufdrückten. Es bekam mit Désiré Doué einen neuen Star: Er wird erst am Dienstag 20 Jahre alt, machte sich zum jüngsten Doppelpacker in einem CL-Finale aller Zeiten und dank eines weiteren Assists zum ersten Akteur, der drei Scorerpunkte verbuchen konnte.

 

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Die Highlights des Finales im VIDEO von CANAL+


"Mir fehlen die Worte. Wir haben es geschafft, wir haben Geschichte geschrieben. Es ist ein wahrgewordener Traum, vielen Dank an das gesamte Team, an alle Spieler, es ist großartig! Es ist verrückt, ich bin so glücklich", dachte der Youngster gar nicht an seinen eigenen Beitrag.

Am Weg zum Finale war es Ousmane Dembélé, der großen Anteil hatte: "Wir haben unsere Qualität gezeigt. Nach einem sehr schlechten Start (in die CL-Saison, Anm.) haben wir es geschafft, in Fahrt zu kommen. Wir haben Selbstvertrauen gewonnen und tolle Spiele gegen Liverpool, Aston Villa und Arsenal gespielt", so der Franzose.

"Dieser Verein hat es wirklich verdient. Wir sind ein echtes Team. In Paris muss es gerade unglaublich sein. Aber bitte feiert, ohne alles kaputt zu machen", appellierte der Stürmer an seine Landsleute.

Die Nacht des Luis Enrique - und seiner Tochter

In die Geschichtsbücher schrieb sich auch Luis Enrique. Als erst sechster Trainer, der die Champions League mit zwei verschiedenen Klubs gewinnt - nach dem Triumph 2015 mit dem FC Barcelona.

"Wir haben Inter von Anfang an mit hoher Intensität unter Druck gesetzt. Sie hatten keine Zeit nachzudenken und fanden nicht zu sich selbst", strahlte der Trainer über die Machtdemonstration, die er nicht als "Meisterwerk" bezeichnet haben wollte: "Die Spannung war vorher so groß."

Für ihn sei es die Erfüllung der Mission, eine "große Nacht": "Vor zwei Jahren sagte ich, dass es mein Ziel sei, wichtige Trophäen zu gewinnen. Das einzige, was PSG fehlte, war die Champions League. Es zeigt, wie ehrgeizig wir sind."

Als Trainer sei es seine Aufgabe gewesen, seine Emotionen zu kontrollieren, "sonst ist es unmöglich, der Mannschaft zu helfen. Wir haben uns mit Klarheit, Ruhe und Intelligenz auf das Finale vorbereitet."

Das galt freilich nicht mehr nach Schlusspfiff - schon gar nicht im Anblick des Andenkens an seine verstorbene Tochter, welche die PSG-Fans vorbereiteten>>>. "Ich fühle sie in unserer Nähe, sie ist da, sie ist gegenwärtig. Ich bin sehr gerührt von der Geste."

Und die PSG-Fans werden gerührt sein von dem, was Enrique für sie tat.

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