Endstand
1:1
1:0, 0:1
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Punkt beim GAK! Jancker: "Das war nicht mein Verdienst"

Es sei "wurscht" gewesen, wer an der Seitenlinie steht. Die Spieler wissen nicht, "was intern alles vorgefallen ist". Und beim GAK ist der Meisterdruck spürbar.

Die Rückkehr von Carsten Jancker auf die Trainerbank des DSV Leoben kann man als gelungen bezeichnen.

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Moritz Heinrich (86.) egalisierte den GAK-Führungstreffer durch Daniel Maderner (37.) in der Schlussphase der Partie mit einer schönen Einzelaktion und jubelte über seinen ersten Treffer im Trikot des DSV.

"Es ist natürlich etwas Besonderes, hier im Derby endlich mein erstes Tor zu schießen. Es war höchste Zeit, ich hatte schon mehr als genug Chancen dafür", sagt der Deutsche, der sonst eher als Vorbereiter glänzt.

Er beschreibt die Szene aus seiner Sicht: "Ich glaube, sie (die GAK-Defensive, Anm.) waren recht überrascht. Sie dachten wohl, ich spiele oder schließe früher ab. Sie waren darauf nicht mehr eingestellt. Es ist heiß, jeder ist platt und nicht mehr bei 100 Prozent. So war es für mich super, ich konnte endlich eine Chance nutzen, die ich hatte."

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Jancker lobt Moral seiner Spieler: "Es war wurscht, wer heute draußen steht"

Gänzlich zufrieden war Heinrich trotz des Punktgewinns aber nicht. "Es fühlt sich nicht ganz wie drei Punkte an", meint er. Trainer Jancker stimmt ihm zu: "Zum Ende könnten wir das Spiel sogar noch gewinnen. Dabei bezieht er sich auf die Top-Chance von Deni Alar in der Nachspielzeit, der den Siegtreffer am Fuß hatte. "Wir müssen mit dem X leben."

Es sei "sowohl für den Kopf als auch körperlich" das erwartet schwierige Spiel gegen den Spitzenreiter gewesen, erklärt der ehemalige Stürmer. Sein Team hätte einen guten Start in die Partie erwischt, "dann kriegen wir das Tor."

Dass seinen Spielern noch den Ausgleich gelang, nimmt er nicht auf seine Kappe. "Das war nicht mein Verdienst, auch nicht die Umstellung (in der zweiten Halbzeit, Anm.), sondern das war die Mannschaft. Es war wurscht, wer heute draußen steht", betont Jancker.

Spieler wissen nicht, "was intern alles vorgefallen ist"

Der 49-Jährige führt aus: "Wir haben genug, wollen endlich wieder Ruhe reinkriegen. Sie haben alles gegeben, waren hinten raus wieder dran. Für das, was in den letzten 48 Stunden passiert ist, war das eine tolle Leistung", lobt Jancker seine Mannschaft.

Die nicht weiß, "was intern alles vorgefallen ist", erläutert Heinrich. "Man liest viel, aber wir halten uns da ziemlich raus, wollen davon auch nicht viel wissen. Wir wollen Fußball spielen und Gas geben."

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Der Mittelfeld-Akteur hofft, dass man mit dem Remis beim GAK "etwas Ruhe einkehren lassen konnte. Dafür war es wichtig, hier zumindest einen Punkt zu holen. Allzu viel Feiern können wir aber nicht."

Messner: "Wir haben das Spiel einfach nicht fertiggemacht"

Selbiges trifft auf den GAK zu, Coach Gernot Messner ist mit der Leistung seiner "Rotjacken" nur bedingt zufrieden.

"Die erste Halbzeit war schleppend, mit dem Ball nicht gut. Zweite Halbzeit haben wir das Spiel einfach nicht fertiggemacht, größere Chancen kriegst du nicht", ärgert sich der Kärntner, dass aus den vielversprechenden Tormöglichkeiten in den Minuten 63 und 66 nicht mehr gemacht wurde. "Bei Spielen zwischen Erster und Zweiter kriegst du nicht viele Momente, die musst du halt nutzen."

Der Gegentreffer in den letzten Minuten der regulären Spielzeit hätte das Spiel nochmal verändert. "Uns reicht dann ein Punkt, die Mannschaft geht einen Schritt zurück und wir haben in der letzten Aktion noch Glück", sagt Messner.

Sonst sei man speziell in der zweiten Hälfte "wieder brutal stabil" gewesen, hätte trotz der sommerlichen Temperaturen "super gearbeitet. Wir haben uns einfach nicht belohnt, so der GAK-Trainer.

Leichtigkeit nicht mehr vorhanden: "Das ist menschlich"

Der Vorsprung auf die Konkurrenz ist jedoch weiterhin komfortabel, je 14 Punkte liegen die Grazer vor der SV Ried und dem DSV Leoben. Acht Runden sind noch zu absolvieren, der Sekt darf für die Meisterfeier allmählich eingekühlt werden.

Von einer solchen will Messner "noch gar nichts wissen." Der 43-Jährige erklärt stattdessen, dass seinen Spielern "schon ein gewisser Druck" anzumerken sei. "Diese Leichtigkeit, die wir gehabt haben, haben wir nicht mehr. Das sieht man beim Spiel mit dem Ball, da sind teilweise unerklärliche Fehler dabei."

"Das ist aber menschlich", betont der Coach. "Die meisten Burschen haben noch nie vor 7.000 Fans oder um etwas Großes gespielt." Die Erfahrungen der letzten Spiele sollen dem GAK aber in den nächsten Wochen helfen, um schon bald über die langersehnte Rückkehr in die ADMIRAL Bundesliga jubeln zu dürfen.



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