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Leoben-Obmann äußert sich nach Vorwürfen von Poms

Chaos-Tage bei Leoben. Nach den Rücktritten von Trainer Rene Poms und Sportdirektor Christoph Freitag sagt Obmann Bichler: "Wissen, dass wir belächelt werden."

Leoben-Obmann äußert sich nach Vorwürfen von Poms Foto: © GEPA

Sportlich läuft es beim DSV Leoben. 

Der Aufsteiger mischt in seiner ersten Saison in der ADMIRAL 2. Liga vorne mit, im Spitzenspiel gegen den GAK konnte man dem Tabellenführer ein 1:1 abringen.

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Und das, obwohl der Klub Chaos-Tage hinter sich hat. Nur zwei Tage vor dem Gipfeltreffen erklärte Trainer Rene Poms am Donnerstag seinen Rücktritt. Am Freitag in der Früh stellten die Steirer dessen Vorgänger Carsten Jancker als Nachfolger vor. Wenige Stunden später wurde publik, dass auch Sportdirektor Christoph Freitag auf eigenen Wunsch den Verein verlässt. 

Am Rande des Spitzenspiels äußert sich nun Leoben-Obmann Mario Bichler zu den Geschehnissen der vergangenen Tage. 

Bichler über Poms-Rücktritt: "Für mich war das keine Überraschung"

"Für mich war das keine Überraschung, es ging nur mehr um den Zeitpunkt", sagt Bichler im ORF-Interview über den Rücktritt von Poms.

"Es hat sich schon vor mehreren Wochen aufgetan, als dieses Interview auf der Ligaportal-Plattform rauskam. Da war bei uns großes Unverständnis, auch bei den Fans, Funktionären und Spielern. Da ist es dann nur mehr darum gegangen, den bestmöglichen Zeitpunkt zu wählen, das Cup-Match noch mitzunehmen und dann bekanntzugeben, dass die Zusammenarbeit beendet werden möchte."

Nicht einmal 24 Stunden davor war auf dem Instagram-Account des DSV Leoben noch zu lesen: "Zu einem sehr unüblichen Zeitpunkt, nur knapp 48 Stunden vor dem Topspiel in der 2. Liga, bittet Cheftrainer Poms um seine Freistellung und bringt damit die Vereinsführung und auch die Kampfmannschaft in eine sehr herausfordernde Situation."

Pausen-SMS beim Rapid-Spiel? "Es war eine weitergeleitete Nachricht"

Auch zu den Vorwürfen, die Poms im LAOLA1-Interview gegen Bichler erhoben hat, nimmt der Obmann Stellung.

Unter anderem erzählte Poms, er habe in der Halbzeit des Cup-Spiels gegen Rapid am Mittwoch eine SMS erhalten, "dass ich die Mannschaft 'austrainiert' habe, dass wir alle Titel verloren haben. Dass wir also nicht Meister und nicht Cupsieger geworden sind. Das war Voraussetzung von den Vereinsverantwortlichen." Außerdem soll er von Bichler wüst beschimpft worden sein. 

"Ich kann nur sagen, diese Textnachricht war nicht an ihn persönlich gerichtet, es war eine weitergeleitete Nachricht auf Whatsapp", erklärt Bichler, der jedoch "diese Causa in der Öffentlichkeit nicht mehr austragen" möchte. 

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Bichler: "Wir wissen, dass wir von außen immer wieder belächelt werden"

Dass gemeinsam mit Poms praktisch der gesamte Trainerstab auf eigenen Wunsch den Verein verlassen habe, sei falsch, so der Obmann. Mit Poms' Co-Trainer gebe es eine Vereinbarung, dass er zumindest bis Saisonende erhalten bleibt.

Der Video-Scout sei "erst im ersten Probemonat" beim DSV gewesen, entschied sich aber ebenso zu gehen wie der Tormann-Trainer. "Der Tormann-Trainer war überraschend für uns, seine Entscheidung hat aber überhaupt nichts mit dem Verein zu tun, er möchte einfach mit Rene Poms ein neues Engagement annehmen."

Eine Pauschal-Verurteilung des ganzen Vereins will Bichler nicht gelten lassen: "Wir wissen, dass wir aufgrund der hohen Intensität, die der Verein in den letzten drei Jahren an den Tag legt, von außen immer wieder belächelt werden. Aber am Ende des Tages zählt der Erfolg. Ich kann ihnen sagen, bei uns gibt es keinen unzufriedenen Mitarbeiter." 

Bei den Verantwortlichen im Präsidium "passt kein Blatt Papier dazwischen. Wir lassen uns von den ganzen Geschichten da draußen sicher nicht von unserem Weg abbringen", sagt Bichler. "Wir werden unsere Mission erfüllen."

Jancker-Comeback: "Es hat eine Aussprache gegeben"

Die Mission lautet Bundesliga-Aufstieg bis spätestens 2028. Dieses Ziel soll nun wieder mit Carsten Jancker erreicht werden. 

Der 49-Jährige war bereits von Sommer 2021 bis August 2023 Trainer der Steirer und führte sie zum Aufstieg in die ADMIRAL 2. Liga. In der laufenden Saison wurde er allerdings nach der fünften Runde mit einer Bilanz von drei Siegen und zwei Niederlagen von Poms abgelöst. Nun ist der Deutsche wieder da.

"Es war für uns im Vorstands-Team sehr schnell klar, dass Carsten wieder zurückmuss. Er wollte das unbedingt und hat von sich aus nach einem klärenden Gespräch gesagt, dass es für ihn noch nicht zu Ende ist in Leoben. Mit ihm hat es niemals Differenzen gegeben. Es hat auf anderer Ebene eine Aussprache gegeben. Er hat für sich wissen müssen, ob er nur ein Platzhalter ist, oder definitiv der Mann, der an der Seitenlinie gefragt ist. Das haben wir geklärt", sagt Bichler. 

"Carsten ist ein Herzensmensch, er trägt die DNA des Vereins zu 100 Prozent in sich. Ich bin mir sicher, dass der Weg mit ihm auch stimmen wird. Carsten wird mit uns definitiv die Mission erfüllen."

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