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Die nächsten potenziellen "Leipziger"

Nach aufreibenden Wochen wollen sich einige Salzburger ins Rampenlicht spielen:

Die nächsten potenziellen

Aufreibende Wochen liegen hinter Red Bull Salzburg.

Zuerst das abermals enttäuschende Champions-League-Aus gegen Dinamo Zagreb, dann der vom Zeitpunkt her indiskutable und deswegen zurecht umstrittene Wechsel von Bernardo zu RB Leipzig.

Das LAOLA1-Interview des sportlichen Leiters Christoph Freund, in dem er letztlich erstmals das zugab, was ohnehin schon längst alle wussten.

Dann die umstrittenen Aussagen von Oscar Garcia, der Wechsel von Martin Hinteregger, dessen Kritik an Ralf Rangnick und RB Leipzig sowie die Replik aus Deutschland.

Und nicht zu vergessen der offene Brief der Fans an den Meister und Cupsieger, dem ein Treffen mit General Manager Jochen Sauer und Christoph Freund folgte.

Nur wenige Zuschauer beim EL-Start

Die Zuschauerkulisse wird zum Start der Europa League nach diesen für die Fans so enttäuschenden letzten Wochen spärlich sein, bis Dienstag wurden nur 6000 Dreier-Abos abgesetzt.

Fakt ist, Salzburg hat sich einmal mehr als Ausbildungsverein deklariert, Trainer Oscar Garcia dürfte das nun auch für sich so akzeptiert haben und so startet am Donnerstag ein neues Kapitel.

Zum sechsten Mal wird Red Bull Salzburg an dieser internationalen Gruppenphase teilnehmen. Der Auftakt (21:05) erfolgt gegen die vom Namen her unattraktive Millionen-Truppe aus dem russischen Krasnodar.

Ab sofort können sich die nächsten Salzburger auf internationaler Bühne für höhere Aufgaben empfehlen. Da gibt es einige Kandidaten - oder wie es böse Zungen formulieren würden: Das sind die nächsten potenziellen „Leipziger“.

  • DUJE CALETA-CAR

Der Kroate war bereits jetzt im Sommer ein Thema für RB Leipzig, nachdem Ralf Rangnick einen Innenverteidiger suchte. Martin Hinteregger gab ihm bekanntlich einen Korb, letztlich fielen die Würfel dann auf den vielseitigeren Bernardo. Caleta-Car profitierte indes vom Wechsel Hinteregggers zu Augsburg, denn nun bildet der 19-Jährige wieder das Einser-Innenverteidiger-Duo mit dem wiedergenesenen Paulo Miranda. Auf nationaler Basis funktionierte das im vergangenen Frühjahr schon sehr gut, nun kann Caletar-Car, der im erweiterten Kader des kroatischen Nationalteams steht, erstmals auch eine komplette Europa-League-Gruppenphase spielen. Sein Debüt in selbiger gab er bereits 2014 gegen Astra Giurgiu (5:1). Sein rasanter Aufstieg könnte sich alsbald fortsetzen, wenn seine Entwicklung weiter so einen Lauf nimmt. Lehrgeld muss er zwar weiterhin bezahlen – er verlor etwa das entscheidende Kopfballduell gegen Gordon Schildenfeld vor dem 1:1 gegen Zagreb – aber bei 19-Jährigen ist das nachvollziehbar. Sein Vertrag läuft noch bis 2020. Somit wird auch der Innenverteidiger sehr wahrscheinlich Geld in die Salzburger Kassen spülen.

  • KONRAD LAIMER

Das könnte beim Prototyp der fußballerischen Red-Bull-Evolution – Laimer durchlief beginnend im Nachwuchs alle Altersklassen der Akademie und bahnte sich via Liefering den Weg zu den Profis – nicht passieren. Schließlich läuft der Vertrag des 19-Jährigen nach dieser Saison aus – ungewöhnlich für Salzburg, konnte man doch in jüngerer Vergangenheit alle Talente langfristig binden und tatsächlich auch Geld mit ihnen machen. Laimer scheint sich mit der Unterschrift zu zieren, auch wenn er im August meinte, einfach „keinen Stress zu haben“. Allerdings auch kein Wunder, der Mittelfeldspieler ist unter Oscar Garcia unangefochtener Stammspieler und wird das auch im EL-Herbst sein. Seine Qualitäten in der Balleroberung könnten vor allem für Leipzig interessant sein, sollte sich sein Offensiv- und Passspiel entsprechend verbessern, werden auch viele andere Vereine auf ihn aufmerksam werden. 2015 war schon Dortmund interessiert, Laimer entschied sich damals für eine Vertragsverlängerung.

  • DAYOT UPAMECANO

Erst 17 Jahre alt, aber es sieht so aus, als hätte seine Stunde geschlagen. Nachdem Bernardo nach Leipzig ging, spielte der Franzose beide Male an seiner Stelle im defensiven Mittelfeld. Wie schon beim 1:3 zum Bundesliga-Auftakt gegen Sturm, wobei der Erstversuch nicht wirklich aufging. Als Innenverteidiger - seine angestammte Position - leistete sich der junge Mann mit der für sein Alter so ungewöhnlich körperlich robusten Statur gegen den WAC einen Patzer, der zu einem Gegentor führte. Solche unterliefen ihm auch gerne in Lieferinger Zeiten, doch das darf durchaus seinem Alter geschuldet werden. Salzburg legte vor einem Jahr kolportierte 2,2 Millionen Euro hin, als Upamecano von Valenciennes kam und sich die Österreicher im Rennen um das Talent gegen Bayern München und Manchester United durchsetzten. Nun hat Upamecano die unmittelbare Chance auf einen Stammplatz in Salzburg und sollte er früher als später überzeugen, gibt es auch entsprechendes Geld. Sein Vertrag läuft vorerst bis 2018, vielleicht wird der aber ob seines jungen Alters auch noch einmal verlängert und Upamecano darf sich noch länger in Salzburg entwickeln. Diadie Samassekou (20) wäre übrigens ein ähnlicher Kandidat, er könnte eine ähnliche Entwicklung wie Naby Keita nehmen.

  • VALENTINO LAZARO

Der tragische Held des Champions-League-Playoffs. Traf sowohl im Hin- wie auch im Rückspiel, dennoch scheiterte Salzburg auch im neunten Anlauf. Doch mit seinen beiden Klasse-Toren hat der Teamspieler endlich gezeigt, dass er in Salzburg den Unterschied ausmachen kann. Davon war er selbst ohnehin immer überzeugt, nun muss der 20-Jährige das allerdings auch konstant auf europäischer Bühne zeigen. Dann steht seinem großen Wunsch nach einem Engagement in einer Top-Liga inklusive Champions-League-Teilnahme nichts im Wege - sofern er sich nicht auf seinen zuletzt gezeigten Leistungen ausruht und weiter an sich arbeitet. Das Potenzial ist augenscheinlich, aber es muss noch mehr und vor allem konstant kommen. Sein Vertrag läuft bis 2019.

  • WANDERSON

Er könnte der nächste Bernardo sein. Sprich ein halbes Jahr in Salzburg und dann schon wieder weg. In diesem Herbst wird sich bei ihm die wesentliche Frage beantworten lassen: Ist er nur schnell oder ist da noch mehr? Gegen Dinamo Zagreb legte er ein Tor von Lazaro auf, gegen Rapid und Admira bewies er eindrucksvoll seine Schnelligkeit, vergab aber genauso „eindrucksvoll“ seine Chancen alleine vor dem gegnerischen Tormann. Internationale Teams können sich schneller auf solche besondere Qualitäten einstellen, zumal sie auch schnellere Spieler haben. Man darf gespannt sein, was der Brasilo-Belgier (Vertrag bis 2019) im internationalen Herbst zu bieten hat. Ein weiterer Kandidaten für einen Absprung wäre auch Neo-Kosovo-Teamspieler Valon Berisha. Der 23-Jährige kam wie Sadio Mane oder Kevin Kampl nach Salzburg, blieb in seiner Entwicklung aber eher stehen – auch einem Kreuzbandriss geschuldet. Sollte der Mittelfeldspieler in diesem Herbst aber Fahrt aufnehmen, ist für ihn eine Wechsel in eine Top-Liga nicht komplett ausgeschlossen. Selbes gilt auch für Takumi Minamino, der aber unter Oscar Garcia bislang keine Hauptrolle spielte.


Rekord-Ablösesummen für RBS-Spieler:

Spieler

Alter Position Wechsel-Jahr neuer Klub Ablöse in Euro
Sadio Mane 22 LA 2014 Southampton 23 Mio. **
Naby Keita 21 ZM 2016 RB Leipzig 15 Mio.
Kevin Kampl 24 ZM 2014 Dortmund 12 Mio.
Alan 25 ST 2014 Evergrande 11,10 Mio.
Marc Janko 27 ST 2010 Twente Enschede 7 Mio.
Martin Hinteregger 23 IV 2016 Augsburg 7 Mio.
Bernardo 21 DM 2016 RB Leipzig 6 Mio.
Somen Tchoyi 27 OM 2010 West Bromwich Albion 3 Mio.
Stefan Ilsanker 26 DM 2015 RB Leipzig 3 Mio.
Peter Gulacsi 25 TM 2015 RB Leipzig 3 Mio.

** durch den Wechsel zu Liverpool kamen rund 8 Mio. Euro dazu




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