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"Mein Traum ist es, mit Rapid Meister zu werden"

Damir Canadi von neuem Klub begeistert, aber mit hohen Zielen. Das hat Rapids Neo-Coach vor:

Damir Canadi ist Rapidler!

Im feinen Zwirn der Grün-Weißen wurde der 46-jährige Wiener der Öffentlichkeit vorgestellt. Der erste Kommentar des Neo-Trainers: „Das ist alles sehr spannend!“

Der akribische Arbeiter taucht in eine neue Welt ein, steckt sich aber hohe Ziele: „Mein großer Traum ist es, Titel zu gewinnen. Ich bin von der Pike auf diesen Weg gegangen, bin in der einen oder anderen Liga Meister geworden, das ist immer gleich schwer. Der Bundesliga-Titel fehlt noch in meiner Karriere.“


Damir Canadis Antrittsrede:

(Artikel wird unten fortgesetzt)


"Bin so ein Typ, der diese Ziele verfolgt"

Die „Mission 33“ war schon bei den Gesprächen ein großes Thema. Canadi weiß, wonach sich der Verein sehnt. Diese Fokussierung deckt sich mit dem Naturell des Ex-Kickers.

„Wir haben offen darüber gesprochen, auch mein Traum ist es, mit Rapid Meister zu werden. Ob diese Saison noch, kann ich nicht beantworten. Ich brauche jetzt Zeit, um mir das in Ruhe bis zum Winter anzuschauen, gut zu arbeiten und zu gewinnen. Was heute ist, ist entscheidend. Wir haben offen über Ziele gesprochen und ich denke, dass ich so ein Typ bin, der diese Ziele verfolgen will. Wir wollen in den nächsten eineinhalb Jahren erfolgreich sein, das ist meine Aufgabe.“

Schon beim Medien-Interesse bei der Vorstellung stellte Rapids neuer Mann fest, „welche Kraft und Ausstrahlung Rapid hat."


Wir wollen eure Meinung wissen:


Canadi ist noch immer im Stress, die letzten Tage ging alles ganz schnell. Am Donnerstag nach Wien, intensive Verhandlungen, Bekanntgabe und Präsentation.

Canadis erster Eindruck: "Begeistert"

Dass er nun bei seiner bislang größten Station gelandet ist, wurde ihm schon am Flughafen bewusst.

„Ich war schon überrascht, als ich von drei Kamerateams am Flughafen verfolgt wurde, das habe ich bisher in Wien, wenn ich vom Urlaub zurückgekommen bin, noch nie erlebt“, kann der Chefbetreuer darüber scherzen. Prinzipiell stellt er klar, dass er keineswegs der grimmige Typ ist, als der er oft dargestellt wird. Allerdings erwartet er einen fairen, respektvollen Umgang mit allen im Umfeld seines Klubs.

Ähnlich erstaunt war er beim ersten Rundgang im Allianz-Stadion: „Ich bin beeindruckt. Genauso wird meine Aufgabe hier sein, diesen Klub erfolgreich zu führen, das ist mein Ziel.“

Bei Rapid bieten sich Canadi neue Möglichkeiten, die er von seiner einzigen bisherigen Bundesliga-Station beim SCR Altach nicht kannte.

Nur auf dem Papier ein sportlicher Abstieg

Was die Infrastruktur, die finanziellen Mittel, die Qualität in der Mannschaft und die Professionalität im Verein betrifft. Das fängt aber schon bei Kleinigkeiten an.

„Das hier ist ein Riesen-Komplex, ein Riesen-Stadion, außerdem habe ich bereits 40 Mitarbeiter kennengelernt. Das hat es in Altach alles nicht gegeben, da war ich fast alleine. Dort gab es einen Dallmayr-Kaffee, hier gibt es schon Espresso.“

Bewertet man diese Kriterien hat sich Canadi eindeutig verbessert. Beleuchtet man die aktuelle sportliche Situation wechselte der Trainer vom Tabellenzweiten zum – fünften.

Den Abschied hat er zusammen mit seiner Familie, vor allem seiner Frau, individuell für sich selbst verarbeiten müssen. Es war keine leichte Entscheidung, aber die positiven Gründe überwiegen:

„Das ist eine Riesen-Aufgabe, ich habe mich sicher nicht verschlechtert. Gerade in diesem Jahr war es sicherlich eine schwierige Entscheidung, das habe ich in Altach auch dem Team so gesagt. Aber auf die nächsten Jahre hinweg ist es die beste Entscheidung für Damir Canadi.“

Handschrift eines Trainers nicht planbar

Dass es zu einer raschen Veränderung binnen weniger Tage kam, gehört für ihn zum Schicksal im Profi-Fußball. Seit er 2008 das Berufsleben gegen eben diesen tauschte, ist ihm das bewusst.

Nun gilt es, sich bei Rapid schnellstmöglich zu integrieren, denn viel Zeit bleibt nicht bis zu den richtungsweisenden Wochen mit den Spielen gegen RB Salzburg, KRC Genk und Sturm Graz.

Bisher hatte er noch keinen Kontakt zur Mannschaft, erst am Montag tritt der neue Coach das Training an. Dann auch mit seinem vertraglich noch nicht fixierten Trainerteam, das aber Gerüchten zufolge schon längst feststeht.

Auf die Frage, ab wann seine Handschrift im Rapid-Spiel zu erkennen sein wird, kann er nur schulterzuckend zugeben: „Es wäre so schön, das alles beantworten zu können. Wenn ich mit Kollegen spreche, ist das meist erst nach einigen Monaten so, dass man Abläufe und Situationen erkennen kann. Manchmal passiert es schneller sowie dieses Jahr in Altach mit vielen neuen Spielern. Aus der Beobachtung heraus hat Rapid aber eine sehr gute Mannschaft mit viel Qualität.“

Einige werden auch "die Hände über den Kopf zusammenschlagen"

Deshalb herrscht auch große Spannung mit welcher taktischen Ausrichtung der Taktikfuchs Rapid zurück in die Spur führen will.

Die taktische Flexibilität war einer der Hauptgründe, warum die Wahl auf Canadi fiel. Doch bei seiner ersten Stellungnahme hielt er sich in dieser Hinsicht noch bewusst zurück.

„Das ist momentan noch schwierig zu beantworten, da ich noch nicht mit dem Team gearbeitet habe. Ich muss mir erst ein Bild machen. Was habe ich zur Verfügung? Wer ist fit? Aber wichtiger als das System ist es, die richtige Balance defensiv wie offensiv zu finden. Durch die Flexibilität, die ich vielleicht als Trainer gezeigt habe, das ist auch der Grund warum ich wohl hier sitze. Ich bin einer, der viel umsetzt im Hinblick auf Gegner. Aber es wird das eine oder andere geben, wo die Herren ihre Hände über den Kopf zusammenschlagen und fragen: Was wird das heute? Ich kann sehr gut damit leben, wenn ich dann kritische Fragen bekomme.“

"Die Mentalität steht über dem System"

Ob eines seiner Altach-Systeme wie 3-5-2 oder 5-3-2 auf Rapid umzumünzen sind?


Das sind Canadis Vorgänger:

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„Da sind andere Typen. Ich versuche nur das Bestmögliche, was die Mannschaft kann. Es geht nicht um mich. Ich muss das Beste für Rapid finden. Ich habe sicher etwas im Kopf, aber ob das umsetzbar ist? Auch 700 Kilometer entfernt, habe ich gehört, dass Rapid technisch sehr gut ausgebildete Spieler hat. Wichtig ist es, ihnen Selbstvertrauen zu geben, mutig zu sein und Grundideen mitzugeben. Der Grundgedanke muss sein, gewinnen zu wollen. Die Mentalität ist immer noch das Entscheidende, das steht über jedem System. Leidenschaft, Disziplin und Siegeswille ist gleich Erfolg.“

Mit einem Team wie Rapid wünscht er sich natürlich kreativ zu sein und offensiv für Furore zu sorgen. An erster Stelle stehe jedoch die Ausgeglichenheit , Stabilität und Balance.

Nun gilt es erst einmal, Canadi arbeiten zu lassen. Mit ihm startet Rapid in eine neue Ära. Eine erste Bilanz, ob er Rapids erhoffter Heilsbringer werden kann, wird wohl erst vor Weihnachten möglich sein.


Alexander Karper





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