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ÖEHV-Teamchef Bader: "Manchmal ist der Sport hart"

Als bessere Mannschaft abgestiegen - Teamchef bleibt aber nüchtern.

ÖEHV-Teamchef Bader: Foto: © GEPA

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Vor dreieinhalb Jahren übernahm Roger Bader das Amt des ÖEHV-Teamchefs. Mit dem Aufstieg aus der Division 1B 2017 und dem Klassenerhalt bei der A-WM 2018 gelangen dem Schweizer zwei große Erfolge mit dem österreichischen Eishockey-Nationalteam.

Der Wiederabstieg 2019 bei der WM in Bratislava markiert nun den ersten größeren Rückschlag auf dem Weg des Schweizers, Österreich zu einer gestandenen A-Nation zu machen.

Bader war das ganze Turnier über bemüht, Österreich als den Außenseiter im Kampf gegen große Eishockey-Nationen zu wissen, der Rot-Weiß-Rot wohl auch war. Die WM spitzte sich auf den letzten Showdown mit Abstiegs-Kontrahent Italien zu, doch auch bei dieser einen Pflichtaufgabe konnte das ÖEHV-Team kein Erfolgserlebnis verbuchen - trotz Überlegenheit über lange Phasen des Spiels.

Und Bader tat sich schwer, das Resultat - eine 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen - als gerechten Ausgang hinzunehmen: "Es ist eine bittere Niederlage, weil ich finde, wir haben sie nicht verdient. Wir waren die deutlich bessere Mannschaft. Aber manchmal ist der Sport hart und es gewinnt nicht die überlegene Mannschaft."

Hadern mit dem Schicksal

Besonders ärgerte sich der 54-Jährige über enge Situationen, in denen Österreich einfach das Glück fehlte: "Manchmal ist der Puck richtig auf der Linie kleben geblieben, dazu hatten wir im Penaltyschießen einen Lattenschuss. Der Puck ist einfach nicht für uns gelaufen."

Auch die Effizienz von Gegner Italien spielte gegen das ÖEHV-Nationalteam. Im Mitteldrittel rissen die "Azzurri" das Spiel mit zwei Treffern kurzzeitig an sich, gaben in dieser Phase aber nur fünf Torschüsse ab: "Das ist selten. Wir haben es verpasst, das 3:1 zu schießen. Aber wir haben gut reagiert, das letzte Drittel von A bis Z dominiert, in der Overtime wurde es noch deutlicher."

Bloß: Es sollte nicht mehr sein.

Das ist wohl Österreichs Niveau

Was der Abstieg für die Mission, Österreich im Welt-Eishockey weiter nach vorne zu bringen, bedeute? "Es ist auf der Entwicklung, die wir in den letzten drei Jahren gemacht haben, ein Rückschlag. Aber Rückschläge gehören zum Sport dazu."

"Man muss wohl annehmen, dass das unser Niveau ist. Das Resultat ist hart, aber unterm Strich lügt es nicht."

Roger Bader

Für eine wirklich Analyse wolle sich Bader aber noch deutlich mehr Zeit nehmen: "Wenn man von dieser Niederlage gegen Italien absieht, sind die Ergebnisse davor nicht sehr ungewöhnlich gewesen."

Im Sinne dieser Analysen wollte der Teamchef auch die so unglückliche Niederlage gegen Italien nicht weiter Einfluss haben lassen: "Man darf nicht vergessen, dass wir nur einen Penalty-Schuss vom Sieg entfernt waren. Die Analyse mache ich sowieso, auch wenn wir gewonnen hätten. Wir müssen uns sicher überlegen, was es braucht, um das österreichische Eishockey deutlich zu verbessern."

Was das Hier und Jetzt betrifft, dürfte der Abstieg die Leistungsfähigkeit Österreichs realistisch widerspiegeln. Für die Weltmeisterschaft musste das Team vergleichsweise wenige Absagen hinnehmen, dementsprechend "muss man wohl annehmen, dass dies unser Niveau ist".

Denn das Resultat sei zwar hart, aber: "Unter dem Strich lügt es nicht."

Unter dem Strich findet sich auch das ÖEHV-Nationalteam wieder.

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