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Raffl-Kritik: "Geglaubt, sind besser als wir sind"

ÖEHV-Team spart nach verpasstem Klassenerhalt nicht mit Selbstkritik.

Raffl-Kritik: Foto: © GEPA

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Das ÖEHV-Nationalteam muss wieder einmal den Abstieg hinnehmen. Nur selten zuvor war der verpasste Klasenerhalt bei der A-WM so schmerzhaft wie diesmal.

Als Favorit ging man in das letzte Entscheidungsspiel gegen Italien, um sich dann schlussendlich doch im Penaltyschießen mit 3:4 geschlagen zu geben (Spielbericht >>>).

"Ich hasse es. Es ist eine schreckliche Niederlage. Ich hasse es, zu verlieren, und ich hasse es, so zu verlieren", war die knappe Bemerkung Michael Raffls auf die Frage nach seinem Gemütszustand. Er selbst sorgte mit dem 2:1 und dem 3:3 für zwei wichtige Tore, die letzten Endes aber auch nicht halfen.

"Es ist sehr enttäuschend. Es ist hart, Worte zu finden. Wir wussten, dass es auf das eine Spiel ankommen wird. Sie haben uns fair besiegt, es ist egal, ob es im Shootout war - sie haben gewonnen, also haben sie verdient, oben zu sein."

Das Team von Roger Bader verlor im zweiten Drittel den Faden, musste den erneuten Rückstand trotz vorhergehender 2:1-Führung hinnehmen.

ÖEHV zu überheblich? "Haben geglaubt, wir sind besser als wir sind"

"Im zweiten Drittel haben wir vielleicht geglaubt, wir sind besser als wir sind, sind dann zweimal ins offene Messer gelaufen. Das wird auf diesem Niveau dann bestraft", sparte Raffl nicht mit Kritik am Auftritt der Österreicher.

"Wir haben gewusst, was sie spielen werden, dass wir sicher mehr vom Spiel und mehr Schüsse haben werden. Das haben wir am Anfang gut gelöst, haben Scheiben im gegnerischen Drittel behauptet. Dann haben wir angefangen, 'cocky' zu werden - und sind eiskalt bestraft worden", kritisierte der zweifache Torschütze.

"Wir haben uns nicht an den Gameplan gehalten und sind in Konter gelaufen. Die Italiener sind keine schlechte Mannschaft, sie haben ein System, wo immer fünf Leute vor dem Tor stehen. Es sind fünf Schläger im Weg. Wenn man drei Tore schießt, muss man normalerweise gewinnen. Das ist nicht so leicht, wie es aussieht."

Aber Österreich verabsäumte es, die drückende Überlegenheit in der Schlussphase und in der Overtime in weitere Tore umzumünzen. "Und im Shootout kann alles passieren. Ich habe meinen Schuss nicht verwertet, also nehme ich das auch auf mich."

Letzten Endes blieb Raffl nichts anderes über, als zu gratulieren: "Es ist um ein Spiel gegangen, Italien hat gewonnen. Man kann nur gratulieren."

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