news

HC Bozen beklagt "riesigen Schaden"

Das Geisterspiel wird der Vereinskasse ziemlich weh tun.

HC Bozen beklagt Foto: © GEPA

presented by

Der HC Bozen muss seine Heimspiele aufgrund der drastischen Verordnung Italiens, dass aufgrund des Corona-Virus bis 3. April keine Besucher zu Sportveranstaltungen zugelassen werden, vor leeren Rängen austragen. Betroffen ist schon das dritte Viertelfinal-Duell mit dem HC Znojmo am Sonntag (HIER nachlesen>>>).

Vereinspräsident Dieter Knoll verspricht, dass "alles getan werde, um ein bisschen Leben ins Stadion zu bringen". Gemeinsam mit den Fanklubs wird daran gearbeitet, die Tribünen zu schmücken und "Anfeuerungen der Fans zu übertragen".

Auch wird eine Möglichkeit eingerichtet, das Spiel am Sonntag  - welches zudem auf 20:00 Uhr verschoben wurde - in einem kostenpflichtigen Live-Stream zu verfolgen, dessen Preis noch nicht festgelegt wurde.

Das alles ändere aber nichts am "riesigen finanziellen Schaden", den der Verein durch die Maßnahme nehmen werde.

Schaden von bis zu einer Million Euro?

"Die sogenannte fünfte Jahreszeit, die Playoffs, bedeutet für uns die Ernte der Arbeit des ganzen Jahres. Hier haben wir sehr viele Zuschauer und gute Einnahmen. Jetzt haben wir nur Kosten. Das beunruhigt mich sehr, denn es steht das Überleben des Vereins auf dem Spiel", so der Präsident, der den maximalen Schaden auf bis zu eine Million Euro beziffert.

Zwar seien Playoff-Einnahmen schwer zu kalkulieren, mit der aktuellen Mannschaft hätte Knoll aber schon erwartet, länger vertreten zu sein. Hier werden auch die Prämienzahlungen zum Problem.

"Die haben wir in der Erwartung versprochen, dass wir in die Playoffs kommen und dort eben auch Einnahmen haben. Aber wenn ich die jetzt zahlen muss, ohne dass diese Einnahmen hereinkommen, ist das sehr tragisch."

Innsbruck als Ersatz?

Knoll, der zudem Unverständnis für die drastische Maßnahme, sämtliche Sportveranstaltungen in ganz Italien zuschauerfrei zu machen äußert, hätte auch über Innsbruck als Ersatzspielort nachgedacht, um die Sperre zu umgehen.

"Aber ich sehe politische Schwierigkeiten, denn der Bürgermeister von Innsbruck wird keine Freude damit haben, wenn 2.000 bis 3.000 Italiener anreisen. Es ist trotzdem ein Weg, den ich versuche zu gehen. Denn das eine ist, ein Spiel im Streaming anzusehen, das andere ist es, die Mannschaft anfeuern zu können."

Allzuviele Hoffnungen will Knoll aber nicht schüren: "In dieser Situation, in der alle nervös, übertrieben und irrational agieren, ist das ein Schritt, der sehr schwierig sein wird."

Kommentare