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Welches EBEL-Team ist der beste Pick?

Für wen sollte sich das Top-Trio der EBEL entscheiden? Freimüller analysiert:

Welches EBEL-Team ist der beste Pick?

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Bei Coaches oft ungeliebt, von den Fans aber stets mit Spannung erwartet: Wenige Minuten nach den letzten Spielen der Zwischenrunde in der EBEL (So., ab 17:30 Uhr im LIVE-Ticker) stehen die Picks an.

Die Vienna Capitals, Graz99ers und der KAC werden die Qual der Wahl haben, für Red Bull Salzburg oder Fehervar wird die vierte Option übrig bleiben. Aber welche Gegner bieten sich an und vor welchen sollte man eher zurückschrecken? Welche Vor- und Nachteile bieten die möglichen Picks für die (vermeintlichen) Favoriten im Viertelfinale?

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller gibt seine Einschätzung zu den Optionen ab:

Black Wings Linz

Deswegen zugreifen:

Die Black Wings sind einfach kein gutes Team heuer – Punktum. Gute Spiele waren höchst selten (ich habe kein einziges gesehen), der Playoff-Einzug war eher der Schwäche der Konkurrenz geschuldet.

Zu viele Spieler waren heuer Ausfälle: Mit Troy Rutkowski, Dragan Umicevic, Kevin Kapstad, Bracken Kearns und Corey Locke blieben gleich fünf Legionäre weit unter den Erwartungen, dazu mangelte es an Rollen- und Charakterspielern.

Zuletzt häuften sich auch noch die Verletzungen: Daniel Woger, Jon D'Aversa, Andi Kristler und Kapstad lagen zuletzt flach, vor allem Abwehrchef D'Aversa geht nach seiner Schulterverletzung gehörig ab.

Deswegen Finger weg:

Ab und zu sieht man das Offensivpotenzial des Teams durchschimmern, Brian Lebler, Dan DaSilva und (zeitweise) Michael Davies sind doch meist für ein Tor gut.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren sollte Goalie Michael Ouzas nicht überspielt sein, er und David Kickert waren nicht der Grund für die heurige Misere.

In der Keine-Sorgen-Arena ist meist noch immer der Teufel los, es gibt angenehmere Auswärtshallen für eine Playoff-Serie.

 

HC Znojmo

Deswegen zugreifen:

Durch den Ausfall von Anthony Luciani ging ein Sniper verloren, die Offensive ist jetzt noch mehr von C.J. Stretch und Allan McPherson abhängig.

Goalie Teemu Lassila macht mir oft einen verschlafenen und langsamen Eindruck, gibt vor allem viele Tore aus schlechten Winkeln her. Ersatz Tomas Halasz hat nie Konstanz bewiesen.

Auch wenn meist vier Linien auf dem Spielbericht stehen: Vladimir Oscadal, Jan Bulin und Marek Spacek sind öfters nur Zuschauer, Coach Miro Frycer verteilt die Eiszeit meist auf drei Sturmlinien. Die Topspieler stehen viel auf dem Eis, das kann bei drei Spielen pro Woche ein Nachteil werden.

Deswegen Finger weg:

Die Adler flogen ohne größere Probleme durch die letzten Wochen und weisen von allen Pick-Teams sicher die beste Form auf.

Nicolas Hlava, Erik Nemec, David Bartos und der nach seiner Verletzung zurückgekehrte Petr Mrazek steigerten sich im Laufe der Saison, sogar Radim Matus – stets bemüht, aber mit Schleuklappen agierend – trägt sich ab und an in die Scorerliste ein.

Die Adler sind eisläuferisch über die meisten anderen Pick-Teams zu stellen und werden physisch auch nicht mehr so leicht eingeschüchtert wie früher.

 

Fehervar AV19

Deswegen zugreifen:

Die Ungarn haben schon mit seit langer Zeit mit einer Personalmisere im Angriff zu kämpfen – Anze Kuralt und Andrew Sarauer fallen schon länger oder immer wieder aus, Daniel Koger und Timotej Sille mussten überhaupt abgemeldet werden. Immerhin meldete sich Sarauer rechtzeitig wieder zurück.

Fehervar agierte über Wochen nur mit drei Linien – das könnte vor allem den älteren Semestern wie Harri Tikkanen, Tero Koskiranta, Arttu Luttinen und Sarauer auf den Kopf fallen. Auch Nachverpflichtung Tuomas Vänttinen gehört zu den reiferen Jahrgängen.

Nach dem Playoff-Einzug war irgendwie die Luft draußen – genügt der Leistungsanstieg der letzten Spiele für gute Playoffs?

Deswegen Finger weg:

Marathon-Goalie Mac Carruth gehört zu den Besten der EBEL – ein heißer Torhüter hat schon so manche Playoff-Serie für sich entschieden.

Janos Hari will sich noch einmal für in- und ausländische Teams in den Vordergrund spielen, gehört ohnehin zu den spielstärksten Centern der Liga. Egal, wer an seiner Seite spielt, ob Kuralt, Zack Philipps, Csanad Erdely oder Tamas Sarpatki – Hari zwingt sie mit genauen Pässen zu Toren.

Weder von der Infrastruktur noch vom lautstarken Publikum her will man mehr Spiele in Szekesfehervar absolvieren als unbedingt notwendig. Die Fans sitzen dem Auswärtsteam in der engen Halle gefühlt im Nacken.

Red Bull Salzburg

Deswegen zugreifen:

Die Leistungen seit dem Dezember-Break spotten jeder Beschreibung – das 0:6 gegen den KAC war nur der traurige Höhepunkt davon.

Die Roten Bullen – seit jeher ein Team, das Offensive vor Defensive stellt – agiert hinten mehr als nur vogelwild, während die Torausbeute auch stark abgenommen hat.

Gerade auf der in den Playoffs so wichtigen Goalieposition ist man den Teams wie Wien oder KAC klar unterlegen. Und auch wenn er keineswegs als Star durchgeht: Gerade ein Spieler wie Peter Hochkofler, der seinen Körper stets vorbildlich einsetzt, fehlt in einer Truppe, die nur selten physisch auftritt.

Deswegen Finger weg:

Salzburg steht schon seit Jahren für ein Team, das sich in den Playoffs steigern kann und so manch schwachen Grunddurchgang vergessen machte.

Irgendwo muss es im Hinterkopf der Spitzenclubs herumschwirren: Bei den Roten Bullen  handelt es sich um ein Team, das noch vor Monaten mit europäischen Spitzenteams wie Bern, Växjö oder Kärpat Oulu mithalten konnte.

Zumindest eisläuferisch und von der Tiefe des Kaders her gehören die Salzburger immer noch zu den besten Teams der Liga.

 

HC Bozen

Deswegen zugreifen:

Selbst bei Vollbestand tat sich Bozen heuer sehr schwer, Offensive zu kreieren, vor allem durch die Mitte: Nur Brett Findlay geht als Offensiv-Center durch.

Ausgerechnet vor den Playoffs begann die Verletzungsserie: Findlay, Andrew Crescenzi, Matt MacKenzie und Paul Geiger stehen auf der Ausfall-Liste, der wuchtige Flügel Mike Blunden musste in die Mitte rücken.

Nach dem guten Saisonstart und den CHL-Erfolgen folgte ein Leistungsrückgang, der bis heute nicht gestoppt werden konnte. Die für den Playoff-Einzug nötigen Siege waren meist harzig errungen.

Deswegen Finger weg:

Schon im Vorjahr drehten die Südtiroler in den Playoffs auf und ließen den Grunddurchgang vergessen. Das steckt sicher noch in den Köpfen der letztjährigen Opfer aus Wien und Klagenfurt.

Bozen ist ein körperlich starkes und diszipliniertes Team, das durch Einzelkönner wie Blunden, Daniel Catenacci oder Alex Petan veredelt wird. Gerade diese Kombination könnte im Playoff zum Erfolg führen.

Auch wenn Goalie Leland Irving die Form der ersten Saisonhälfte nicht halten konnte – er kann immer noch Spiele stehlen.

 

>>> Letzte EBEL-Runde und Picks am Sonntag ab 17:30 Uhr im LIVE-Ticker <<<

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