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"Ausgemisst"! Wimbledon bricht mit Tradition

Die Spielerinnen werden am Court ab diesem Jahr anders angesprochen.

Foto: © getty

Erst am Montag schwärmte Dominic Thiem, der heute gegen Sam Querrey (ab circa 14 Uhr im LIVE-Ticker) ins Turnier einsteigt, über die Tradition in Wimbledon.

"Wimbledon ist sehr, sehr cool, weil es konservativ ist", sagte der ÖTV-Star im Pressegespräch vor dem Turnierstart. (HIER nachlesen>>>) Dennoch müssen die Veranstalter ab und an mit Traditionen brechen - wie es in diesem Jahr der Fall ist.

"Game, Miss.." oder "Misses..." wird man künftig im "All England Club" nur noch in Ausnahmefällen hören. Die Organisatoren haben sich durchgerungen, den langjährigen, höflichen Usus, Frauen nach ihrem Familienstand anzusprechen, abzuschaffen.

Nur noch, wenn sich jemand daneben benimmt bzw. eine Verwarnung aus anderen Gründen bekommt, wenn es eine medizinische Ankündigung wie ein Time-out oder eine "Challenge" gibt, wird man mit Frau, Fräulein oder Herr angesprochen. Aber das gilt eben für beide Geschlechter gleich.

Djokovic bedauert Abschaffung

"Gleichbehandlung ist immer gut", meint die britische Spielerin Heather Watson über die Änderung.

Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hingegen bedauert die Abschaffung ein wenig. "Ich habe gedacht, dass diese Tradition sehr einzigartig und speziell war und habe es nett gefunden. Für mich ist es ziemlich überraschend, dass sie es geändert haben", sagt der Serbe.

Nicht mehr vorbeisehen konnten die Veranstalter nach einem neuerlichen Marathon-Match im Vorjahr, das den Ausgang des Turniers wohl mitbeeinflusst hat, an den Regeln für den fünften Satz.

Nach einem 6:36-Stunden-Thriller im Halbfinale der Herren zwischen Kevin Anderson (RSA) und John Isner (USA), das der Südafrikaner mit 26:24 im fünften Satz gewonnen hatte, wurde nach intensiven Befragungen ein Kompromiss gefunden: Seit heuer gibt es bei 12:12 im fünften Durchgang nun ebenfalls ein Tiebreak. Anderson war im Vorjahr erschöpft im Endspiel gegen Novak Djokovic klar im Nachteil gewesen.

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