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Thiem vor Wimbledon-Einstieg tatendurstig

Dominic Thiem geht in Wimbledon heuer neue Wege. Und fühlt sich gut dabei.

Thiem vor Wimbledon-Einstieg tatendurstig Foto: © GEPA

Erstmals geht Dominic Thiem am heutigen Dienstag (ab circa 14 Uhr im LIVE-Ticker) ohne Vorbereitungs-Turnier ins Grand-Slam-Turnier von Wimbledon.

Der Weltranglisten-Vierte bestritt am Freitag nur eine Exhibition gegen Nicolas Jarry. Auf das 500er-Turnier in Halle verzichtete der 25-jährige Niederösterreicher zu Gunsten einem Kurz-Urlaub auf Mykonos, um die Batterien wieder aufzuladen.

„Meine Akkus sind komplett voll“, präsentierte sich Thiem am Montag bei einem von "Sky" organisierten Presse-Gespräch dementsprechend tatendurstig.

„Ich hatte eine Woche Urlaub und habe danach hier in Wimbledon eine Woche trainiert und auch ein gutes Trainingsmatch absolviert. Die Vorbereitung hat gepasst. Schauen wir mal, wo die Reise hinführt.“

Pause hat sich ausgezahlt

Die Pause hätte sich in jedem Fall jetzt schon ausgezahlt: „Im Vergleich zum letzten Jahr fühle ich mich aufgrund der eingelegten Pause auf jeden Fall besser. Ob es besser läuft, wird man sehen.“

Thiem galt in den vergangenen Jahren als Viel-Spieler. Turnier-Absagen fallen dem ehrgeizigen Lichtenwörther bekanntermaßen schwer. Mittlerweile habe er jedoch gelernt, dass es auch sinnvoll sein kann, wichtige Regenerationsphasen einzulegen.

„Das sind alles Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe“, erklärt Thiem. „Obwohl mir im vergangenen Jahr alle geraten haben, Halle auszulassen, habe ich es trotzdem gespielt und dann hier in Wimbledon die Rechnung dafür bezahlt (Anm.: verletzungsbedingte Aufgabe in Runde eins).“

"Daraus habe ich gelernt"

„Daraus habe ich gelernt. In der Sandplatz-Saison bin ich die ganze Zeit unter extremer Anspannung gestanden. Die zwei Wochen in Paris hatten es in sich. Da ist es wichtig, dass der Körper wieder etwas runterkommt und das habe ich diesmal gemacht. Wenn es sich in Wimbledon nicht auszahlt, dann auf jeden Fall im Hinblick auf die restliche Saison“, so Thiem, der in der zweiten Jahreshälfte oft nur selten zur Topform auflief.

Vorerst gilt die ganze Konzentration jedoch Sam Querrey: Der aufschlagstarke US-Amerikaner ist auf Rasen extrem gefährlich (Thiem: „Glücklich bin ich mit der Auslosung nicht“), vor zwei Jahren stand er in Wimbledon sogar im Halbfinale. Zudem erreichte er vergangene Woche in Eastbourne das Endspiel.

„Ich habe nicht viel von Eastbourne gesehen, nur ein paar Highlights im Finale. Seine größte Waffe wird immer sein Aufschlag sein. Er serviert alle Ecken sehr gut an. Wenn er sich nicht bewegen muss, spielt er auch sehr gut“, so Thiem, der gemeinsam mit Coach Nicolas Massu schon einen Matchplan ausgearbeitet hat.

Matchplan gegen Querrey

„Ich muss versuchen, seinen Aufschlag soweit zu entschärfen, dass er nicht so schnell auf mich draufsteigen kann. Ich muss ihn bewegen und selbst sehr gut servieren. Er darf nicht zu sehr in die Offensive kommen.“

Doch selbst eine starke Vorstellung wäre keine Garantie auf ein Weiterkommen: „Ich kann gegen Querrey eine gute Leistung abrufen und trotzdem in drei Tiebreaks rausgehen. Es kann viel passieren. Ich kann weit kommen, aber genauso gut gegen Querrey mein erstes und letztes Rasenspiel in dieser Saison bestreiten.“

Die Voraussetzungen in Wimbledon wären völlig anders, wie jene bei seinem Lieblings-Major in Roland Garrros: „In Paris traue ich mir schon zu sagen, dass ich in den ersten Runden eher nicht ausscheiden werde. Das ist hier anders. Die meisten Gegner servieren sehr, sehr gut. Nur wenige Punkte entscheiden. Und wenn man die nicht macht, kann das ordentlich ins Auge gehen.“

Das Ziel sei es, „einige Partien zu bekommen, damit ich mein Rasenspiel weiter entwickeln kann.“ Außerdem würde Thiem gerne einmal ein Match auf dem Center Court bestreiten.

„Das ist der einzige große Platz, der mir in meiner Karriere noch fehlt“, so Thiem, der allerdings auch weiß: „Dafür muss ich aber wohl noch einige Runden gewinnen.“

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