
Ansonsten sieht Sinner bei Tagger wenig Gründe zur Sorge. "Sie trainiert sehr gut und hat eine super Mentalität. Sie hat alles, was man braucht, um an die Weltspitze zu kommen", streut der vierfache Grand-Slam-Sieger seiner Tiroler Landsfrau Rosen.
Wobei es im Spitzensport natürlich keine Garantien geben könne. "Man muss abwarten, was passiert. Es können Verletzungen passieren oder Probleme in der Familie auftreten. Ich bin ein riesiger Fan von ihr. Mal schauen, wie sich ihre Karriere entwickelt."
Sinner debütierte als 18-Jähriger in Wien
Gerade einmal 18 Jahre alt war Jannik Sinner übrigens, als erst zum ersten Mal bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle am Start war. Damals gewann er als Wild-Card-Starter in der ersten Runde gegen Philipp Kohlschreiber und verlor danach gegen Gael Monfils.
"Ich habe logischerweise sehr positive Erinnerungen an Wien. Das Turnier hat mir immer sehr viel geholfen. Ich habe hier mit einer Wild Card angefangen und vor zwei Jahren den Titel gewonnen", freut sich Sinner über seine Rückkehr in die Bundeshauptstadt.
Zweifacher Six-Kings-Slam-Sieger
Im Vorjahr verzichtete er aufgrund des "Six Kings Slam" in Riad auf einen Start. Heuer war er zwar ebenfalls bei dem Exhibition-Turnier in Saudi-Arabien mit dabei, diesmal ging sich aber auch Wien im Terminkalender aus.
Die größte Konkurrenz in Lilli Taggers Altersklasse
Die Reise in die Wüste hat sich auf jeden Fall wieder finanziell ausgezahlt. Durch seinen Finalsieg über Carlos Alcaraz sicherte sich Sinner wieder wie im Vorjahr über sechs Millionen Dollar.
"Die Saudis sind ein bisschen anders. Man weiß, warum man dort spielt. Das ist kein Geheimnis", macht der Südtiroler keinen Hehl daraus, warum er im eh schon dichten Turnierkalender noch ein Einladungs-Turnier einschob.
"Saudi-Arabien ist für uns in der Zukunft ein wichtiges Land, sie können uns sehr viel geben und spielen Tennis als Produkt sehr gut."
Wien Ja, Davis Cup Nein
Der Standort Wien hat dafür andere Vorzüge zu bieten. "Mit dem Auto sind es von mir daheim nur sechs Stunden, es ist nicht weit weg von zuhause", so Sinner, der in der Stadthalle auch von seiner Familie unterstützt wird. "Das Turnier hier ist sehr schön."
In der ersten Runde bekommt es Sinner mit dem Deutschen Daniel Altmaier zu tun. "Mal schauen, wie es klappen wird. Ich habe viel positive Energie in mir und fühle mich bereit hier aufzuschlagen."
Nicht bereit zeigte sich Sinner hingegen für den Davis Cup. Der Superstar fehlt im Viertelfinal-Duell gegen Österreich in Bologna beim großen Final-Turnier.
"Ich habe bereits zwei Mal den Davis Cup gewonnen", verweist Sinner auf seine letztjährigen Erfolge mit dem italienischen Team. "Die Saison ist lang und ich brauche eine Extra-Woche Pause, um mit der Vorbereitung früher anzufangen. Die Offseason war in den letzten Jahren nicht optimal, weil ich durch den Davis Cup nicht so viel Zeit hatte", erklärt der Südtiroler seine Beweggründe.
Österreichs Tennis-Fans werden Jannik Sinner vermutlich sowieso lieber in der Wiener Stadthalle sehen, als als rot-weiß-roten Davis-Cup-Kontrahenten.