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Flagfootball-Frauen verpassen Medaille bei den World Games

Das österreichische Frauen-Nationalteam im Flag Football hat bei den World Games im chinesischen Chengdu die angestrebte Medaille knapp verpasst.

Flagfootball-Frauen verpassen Medaille bei den World Games

Ein Gast-Artikel von Philipp Pölzl:

Wie schon bei den World Games 2022 sowie der Weltmeisterschaft 2024 musste sich das österreichische Frauen-Nationalteam auch bei den diesjährigen World Games in Chengdu mit dem vierten Platz begnügen.

Die Medaille blieb erneut knapp außer Reichweite, doch der Auftritt der Österreicherinnen machte deutlich, dass sie zur Weltspitze gehören.

Das Turnier begann mit einem nervösen Auftritt gegen Gastgeber China. Zwar gelang ein Pflichtsieg, doch in der Defense wurden Abstimmungsprobleme sichtbar. Ganz anders präsentierte sich die Mannschaft im zweiten Gruppenspiel gegen Topfavorit USA. Mit einem couragierten Auftritt hielt Österreich bis zur Pause mit und bewies damit eindrucksvoll sein Potenzial. In der zweiten Hälfte setzte sich jedoch die Klasse der US-Amerikanerinnen durch.

Auch im abschließenden Gruppenspiel gegen Kanada zeigte Österreich eine starke Leistung, musste sich aber erneut knapp geschlagen geben. Der dritte Platz in der Gruppe führte zu einem schweren, aber nicht unlösbaren Viertelfinalduell gegen den amtierenden Europameister Großbritannien. In einem hochklassigen Spiel setzte sich Österreich mit 40:28 durch – ein wichtiger Erfolg im Hinblick auf die Rolle als Topteam Europas.

Bronze knapp verpasst

Im Halbfinale kam es zum Wiedersehen mit den USA. Österreich startete stark und ging mit zwei Touchdowns Vorsprung in Führung, was kurzzeitig Hoffnungen auf den Finaleinzug weckte.

In einer dramatischen Schlussphase gelang den Amerikanerinnen jedoch der entscheidende Touchdown zur 46:39-Führung. Der letzte Angriff Österreichs endete nur einen Meter vor der Endzone nach einer strittigen Schiedsrichterentscheidung.

Im Spiel um Platz drei gegen Kanada fehlte schließlich die Kraft. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kam der Angriff ins Stocken, ein weiterer Touchdown blieb aus und die Medaille war außer Reichweite.

Die Goldmedaille sicherte sich Mexiko. Angeführt von Quarterback Diana Flores besiegte das Team die USA in einem packenden Finale.

Olympische Spiele 2028 als Ziel

Trotz des verpassten Podestplatzes bleibt festzuhalten, dass Österreichs Flagfootball-Frauen zur Weltspitze zählen. Unter Trainer Robert Riedl ist eine Mannschaft gewachsen, die mit einer Mischung aus erfahrenen Führungsspielerinnen und jungen Talenten auf höchstem Niveau mithalten kann. Der Blick richtet sich nun auf das große Ziel: die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles, wo Flagfootball erstmals Teil des Programms sein wird.

Bis dahin bleibt jedoch Arbeit. Warum reicht es bei großen Turnieren bislang nicht für den letzten Schritt? Fehlt das Quäntchen Glück, die Abgeklärtheit in den entscheidenden Momenten oder das Vertrauen in den ganz großen Wurf? Antworten darauf muss das Team bald finden, denn schon im September wartet die nächste große Aufgabe.

Bei der Europameisterschaft in Frankreich geht es um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026 in Deutschland. Nur die besten sechs Nationen sichern sich dort ein Ticket – ein erster Meilenstein auf dem Weg nach Los Angeles, den sowohl die Frauen als auch das Herrenteam unbedingt erreichen wollen.

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