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User Endzone: Die große Bengals-Burrow-Chase-Show

Demütigung der Chiefs. 50-Burger für die Jets. Goldene Ananas für Atlanta. User Endzone:

User Endzone: Die große Bengals-Burrow-Chase-Show Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 7 in der NFL gibt es viel zu besprechen. Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 7: "marver711" und "Austrian Viking".

USER AUSTRIAN VIKING

Ich glaube, ich habe mich selten so sehr über eine Vikings Bye Week wie diese Saison gefreut. Endlich mal entspannt NFL schauen und nicht am Rande des Wahnsinns sein. Nachdem 4 von 6 Spielen mit dem letzten Spielzug entschieden wurden (mit den Browns Spiel eigentlich 5) ein völlig neues Gefühl diese Saison. Ich hoffe, der zweite Teil der Saison wird etwas nervenschonender. Nun aber zu meinen Gedanken von dieser Woche.

Baltimore Ravens (5-2) - Cincinnati Bengals (5-2) 17:41

Was war das für ein feines AFC North Duell zwischen den Ravens & den Bengals?!

Vor allem war es vermutlich das beste Spiel mit Bengals-Beteiligung seit Ewigkeiten.

War es in der ersten Hälfte noch ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich Lamar Jackson für sämtliche Offense Yards der Ravens verantwortlich zeigte (257 Passing; 88 Rushing), zündeten die Bengals in der zweiten Hälfte sowohl offensiv als auch defensiv ein Feuerwerk gegen keinesfalls schlechte Ravens.

Herausragend natürlich Joe Burrow & Ja’Marr Chase – sowie die Defense mit 3 4th Down Stops & 5 Sacks.

Ich denke, zu Ja‘Marr Chase ist so weit bereits in anderen Medien alles gesagt - der Rookie of the Year wird nur über ihn führen. Wobei man ihn Stand jetzt auch bereits in die OPOY Diskussion nehmen könnte - meiner Meinung nach.

Tennessee Titans (27:3-Sieg gegen die Kansas City Chiefs)

Nach dem desolaten Saisonauftakt, wo viele schon das Ende der erfolgreichen Tannehill, Henry & Co Phase kommen sahen - stehen die Titans nun bei 5-2 und haben sowohl die Bills als auch die Chiefs geschlagen - was heißt geschlagen: das grenzte schon fast an Demütigung. Ich glaube, ich habe die Chiefs in der Mahomes-Ära noch nie so chancenlos gesehen. Obwohl sie von den Net Yards her ähnlich performt haben.

Die Titans hingegen werden immer gefährlicher - nachdem sich die Chiefs Defense hauptsächlich darauf konzentrierte Derrick Henry (mit durchaus Erfolg – 29 Versuche; 86 Yards) zu stoppen, hatte stattdessen AJ Brown sein bislang bestes Spiel der Saison. Nicht zu vergessen, dass auch ein Julio Jones jederzeit in der Lage ist, ein Top Spiel abzuliefern.

Wenn sie dieses Level halbwegs halten können, sehe ich sie aktuell sogar im Kampf um den Nr. 1 Seed mit dabei. Der Restspielplan, so wie die relativ einfache Division würde dies auf jeden Fall zulassen.

Apropos Derrick Henry – dem hatte wohl jemand gesteckt, dass man als non QB nicht MVP wird, also dachte der sich, dann mach ich halt auch noch den Quarterback ;-)

Sehenswerter TD Pass von ihm:

Dan Campbell (Head Coach Detroit Lions)

Gleich mal vorweg – ich könnte mir stundenlang dramatische Kätzchen-Niederlagen ansehen und es würde mir immer noch Spaß machen ;-) 

Aber – Ehre wem Ehre gebührt – nachdem wir keine Coach of the Week Kategorie haben, funktioniere ich diese hier ausnahmsweise einfach mal um.

Ich finde es fantastisch, wie Dan Campbell an diese Herausforderung herangeht und was er aus diesem Trümmerhaufen rausholt. Was haben wir uns alle über ihn und seine PKs lustig gemacht, aber er schaffte es tatsächlich ein Team zu formen, dass kämpft bis zum Umfallen und sich nicht aufgibt. Wenn er dann noch seinen Ankündigungen „Den Rams die Drives stehlen“ Taten folgen lässt und wie am Sonntag nach dem ersten (!!!) Drive einen Onside Kick machen lässt – dieser erfolgreich ist und dann im folgenden Drive auch noch einen erfolgreichen Fake Punt callt, zeigt das schon, aus welchem Holz er geschnitzt ist.

Ich kann mir zwar ehrlich gesagt schwer vorstellen, dass er die Lions tatsächlich zum Erfolg führen kann – aktuell ist er aber sicher der richtige Mann am richtigen Ort.

Und nun genug des Lobes – bin schon gespannt, wie es die Lions fertig bringen werden, nicht an 1 zu picken im nächsten Draft. 

 

Sam Darnold & die Carolina Panthers (16/25; 111 Yards, INT – gebencht)

Darnold war einfach schlecht gegen die Giants und wurde zurecht auf die Bank verbannt.

Ich fand ja die Entscheidung von den Panthers für Darnold relativ teuer zu traden (2nd & 4th Rounder im diesjährigen Draft; 6th Rounder letztes Jahr) schon sehr fragwürdig – aber gut, wenn es aufgeht und Darnold dreht richtig auf, war es natürlich ein Top Trade.

Nun – ich denke, diese Hoffnung kann man nun endgültig begraben. Ließ Joe Brady am Anfang der Saison Darnold noch wie einen doch passablen NFL QB aussehen, ging es die letzten Wochen schon wieder in die Richtung, wie man ihn von den Jets gewohnt war. Letzte Woche hatte er noch das Unvermögen der Vikings, sowie das Glück eines starken letzten Drives auf seiner Seite. Nach dieser Woche aber kann man jetzt wohl sagen, dass es mit der Starter Karriere von Darnold früher oder später vorbei ist, auch wenn Matt Rhule aktuell noch anderes sagt.

Problematisch ist die ganze Situation aber auch für die Panthers, die ja die 5th Year Option schon gezogen haben, und somit Darnold nächste Saison fix mit rd. 18 Mio auf der Cap Liste haben und sich, wenn man auf die Trades und Aussagen schaut, im Win Now Modus wähnen.

Keine guten Vorzeichen für die Zukunft also.


USER MARVER711

Atlanta Falcons (3-3) - Miami Dolphins (1-6) 30:28

Der Spieltag hatte zwar nicht die Leckerbissen der letzten Wochen zu bieten, aber eine durchaus spannende Partie zwischen den Falcons und Dolphins. Die Dolphins begannen stark und legten einen TD-Drive mit Pass von Tua auf Ford vor.

Die Falcons zeigten sich davon unbeeindruckt und konnten dank eines Field Goals verkürzen. Nach einem geblockten Field Goal gingen die Falcons anschließend sogar dank eines TDs von Ridley mit 10:7 in Führung gehen. Nach einer Tua INT im nächsten Drive erhöhten die Falcons vor der Pause noch mittels Field Goal auf 13:7.

Es dauerte dann bis zum letzten Viertel, bis die Dolphins Offense wieder aufwachte. Tua fand RB Gaskin in der Endzone und verkürzte auf 27:21. Im nächsten Drive fumbelte QB Ryan und die Dolphins gingen erstmals wieder mit 28:27 in Führung. Ryan und die Falcons Offense hatten jedoch noch genug Zeit auf der Uhr und spielten die Uhr souverän runter. Kicker Younghoe Koo behielt die Nerven und verwandelte das Field Goal zum entscheidenden 30:28.

 Auch wenns vermutlich ein Spiel um die goldene Ananas war, machten zumindest beide Offenses Spaß. Vor allem Tua hatte eines seiner besseren Spiele. Vielleicht traden die Dolphins nun doch nicht für QB Deshaun Watson?

Cleveland Browns (17:14-Sieg gegen die Denver Broncos)

Nicht viel hat vor dem Spiel für die Browns gesprochen. In der Vorwoche wurde recht deutlich gegen die nach wie vor ungeschlagenen Cardinals verloren, auch die Verletztenliste war mit einigen wichtigen Spielern gespickt.

Das Top RB-Duo Hunt und Chubb konnte nicht spielen, ebenso wenig QB Mayfield und Rookie LB Owusu-Koramoah. Die beiden OT waren angeschlagen, auch CB Ward war fraglich.

Im Spiel selbst war davon wenig zu erkennen. Nach 2 Pässen und 3 Läufen durften die Browns erstmals über einen Touchdown jubeln. Nach einem Field Goal der Browns und etlichen Punts auf beiden Seiten konnten die Broncos erst Mitte des dritten Viertels verkürzen. Nach einem weiteren Touchdown der Browns konnten die Broncos zwar nochmals verkürzen, der Sieg der Browns wirkte aber nie wirklich gefährdet. Vor allem das Run Game der Browns überzeugte auch ohne Hunt und Chubb. Ein wichtiger Sieg für die Browns mit Blick auf die Playoffs.

Star of the Game: D’Ernest Johnson,168 Total Yards, TD, 6,6 Yards pro Run im Schnitt

Mike Evans (WR, Tampa Bay Buccaneers, 6 Receptions, 76 Yards, 3 TDs)

Der Auftritt von Evans war trotz dreier Touchdowns zwar vielleicht nicht so spektakulär wie jener von WR-Kollege Ja’Marr Chase, doch mit welcher Konstanz Mike Evans Jahr für Jahr abliefert, ist schon sehr beeindruckend.

Jedes Jahr über 1.000 Receiving Yards, immer mindestens 5 TDs pro Season und durchschnittlich einen Wert von über 15 Yards pro Catch über seine Karriere. Solche Werte können nicht viele Spieler vorweisen.

Auch dieses Jahr ist Evans mit derzeit fast 500 Yards bereits wieder auf dem Weg Richtung 1.000 Yards und so etwas wie Mr. Reliable für Tom Brady und die Bucs. Mit derartigen Leistungen könnte es wieder sehr weit gehen für die Bucs und eventuell klappts ja mit der Titelverteidigung.

New York Jets (13:54-Niederlage gegen die New England Patriots)

Ich glaube, niemand hat vor der Season mit den Playoffs oder +8 Siegen der Jets gerechnet. Die Art und Weise, wie die Spiele aber teilweise verloren werden, sollte schon zu denken geben. Ein 50-Burger gegen eine zwar in letzter Zeit verbesserte Patriots Offense, aber sicher keine überragende, spricht nicht gerade für die Defense und somit auch nicht für HC Saleh.

Die Defense der Jets ließ über 550 Total Yards (!!!!) zu und sah komplett überfordert gegen Mac Jones und Co aus. Es war absehbar, dass die Offense der Jets mit Rookie QB Wilson Fehler machen würde. Dass die Defense aber, abgesehen vom überraschenden Sieg gegen die Titans so wenig Unterstützung liefert, ist doch etwas überraschend.

Hier hätte übrigens auch Carson Wentz nach einer der wohl furchtbarsten INT ever stehen können. Da die Colts die Partie aber gewonnen haben, hab ich mich hier für die Jets entschieden.

PETER ALTMANN:

SENF DER WOCHE:

1.) "Es liegt mir echt fern, mich Woche für Woche über die Detroit Lions lustig zu machen, aber…"

...nein, auch diesmal wirklich nicht. Aber ich mache das, was die Lions seit verflixten sieben Wochen tun - ich nehme mir diesmal (und mölicherweise auch nächste Woche) eine urlaubsbedingte Bye-Week bzw. komme nur kurz vor. (Wobei Onside-Kick und Fake-Punt in der Tat ganz großes Kino waren!)

2.) Aber die Frage der Woche stellt sich natürlich auch diesmal. Zuerst jedoch die Auflösung der Vorwoche.

Die Dallas Cowboys werden entweder die Divisional-Playoffs (39 Prozent) oder das NFC Championship Game (38 Prozent) erreichen -  nicht weniger, aber halt auch nicht mehr. Das steht hiermit quasi fest, denn die anderen Alternativen erreichten jeweils lediglich einstellige Prozentzahlen. Dies hieße auch, dass die Chance auf die beste Cowboys-Saison seit Mitte der 90er recht groß ist.

Wir bleiben auch diese Woche in Texas - oder eben nicht. Wie geht es in der Causa von Noch-Houston-QB Deshaun Watson weiter? Dass er einer der begnadetsten Quarterbacks dieser Generation ist, steht außer Frage. Dass er sich charakterlich und vermutlich strafrechtlich nicht für höhere Aufgaben qualifiziert hat, ist ebenfalls bekannt, wenngleich natürlich auch in seinem Fall abseits des Feldes erst einmal die Justiz am Wort sein sollte. Mir liegt jegliche Vorverurteilung aus der Ferne fern.

Wie dies alles ausgehen wird, ist schwer zu sagen. Dass Watson trotz allem großes, sportliches Interesse nach sich zieht, ist kein Geheimnis. Bis zur Trade-Deadline am 2. November kann sich einiges tun.

Als Favorit galt, wie bereits oben beschrieben, stets Miami. Doch auch in Carolina scheint an in Sachen Sam Darnold die Nerven wegzuschmeißen. Oder wird es gar eine komplett andere Destination wie Denver? Oder gibt es gar keinen Trade? Oder gar keinen Watson mehr in der NFL?




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