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KTM trauert Heim-Podest in Spielberg nach

Eine schlechte Reifenwahl kostete dem österreichischen Werksteam einen Stockerl-Platz in Spielberg:

KTM trauert Heim-Podest in Spielberg nach Foto: © GEPA

Freude und Leid liegen bei KTM beim MotoGP-Rennen in Spielberg am Sonntag (Rennbericht>>>) nahe beeinander.

Während es zum einen Platz vier für Brad Binder und damit das bisher beste Heimergebnis zu bejubeln gibt, ärgert sich der lange führende und später gestürzte Pol Espargaro über eine schlechte Reifenwahl nach dem Neustart.

Dieser war wegen der roten Flagge nach dem Horror-Crash zwischen Franco Morbidelli und Johann Zarco in der 9. Runde notwendig geworden (Alle Infos>>>).

Espargaro ging danach zwar aus der "Pole", aber auch mit einem weichen Hinterreifen aus der Quali ins Rennen zwei. Dessen Gummi baute aber extrem rasch ab. "Im ersten Teil des Rennens habe ich Dovi (Sieger Andrea Dovizioso, Anm.) immer auf der Bremse gefordert. Danach hat mein Hinterreifen beim Bremsen nur noch blockiert. Da haben wir sicher einen Fehler gemacht, ich hatte keine Chance mehr", erklärte Espargaro seinen Rückfall.

Espargaro nicht sauer auf Oliveira 

Den Sturz nach Kontakt mit ausgerechnet seinem Markenkollegen Miguel Oliveira hakte der Spanier rasch ab. "Wir haben einander nicht gesehen, das ist einfach dumm gelaufen", wollte er keine Schmutzwäsche mit dem Portugiesen waschen. "Ich kenne Miguel gut. Er denkt über alles nach, was er tut.. Es war einfach ein Rennunfall."

Binder war sich eine Woche nach seinem Sensationssieg in Brünn bewusst, dass bei Platz vier in Spielberg "sehr viel Glück" dabei war. "Allzu viele überholt habe ich ja nicht." Er müsse als MotoGP-Rookie noch viel lernen, gestand der 25-Jährige.

Rossi "der größte Glückspilz der Welt"

Der 300-km/h-Crash und die gefährlich herumfliegenden Motorräder hätten auch ihm Anst gemacht, gestand Binder. "Ich habe aus dem Augenwinkel gesehen, dass Fahrer, Motorräder und Teile herumfliegen. Dann habe ich möglichst hart gebremst", erzählte er. Dass Valentino Rossi ("Ich hatte echt Angst") unverletzt geblieben sei, beeindruckte Binder. "Er ist der größte Glückspilz der Welt. Das Motorrad ist direkt über seinen Kopf hinweg geflogen."

In der Tat hätten die weiterrasenden bzw. fliegenden Bikes von Morbidelli und Zarco auch tödlichen Schaden anrichten können. Espargaro wollte die Frage, ob der superschnelle Bergauf-Streckenteil zwischen den Kurven eins und drei auf dem Red Bull Ring eventuell zu gefährlich sei für die MotoGP, nicht direkt beantworten. "Niemand stürzt alleine. Es war ein Kontakt da. Ich weiß auch nicht, warum das passiert ist", sagte der Spanier.

Strecke wird nicht entschärft

Auch Zarco musste wegen der Untersuchung des Vorfalls noch am Sonntagabend bei den Renn-Stewarts vorsprechen. Zuständig für die Sicherheit in der Motorrad-WM ist Ex-Pilot Franco Uncini.

Laut Rennleiter Andreas Meklau werde man sich die Vorfälle - vor der MotoGP hatte es nach Kurve eins auch in der Moto2 bereits einen ähnlich gefährlichen Crash gegeben - genau ansehen. Dass man den betroffenen Streckenteil mit einer Schikane entschärfen sollte, schloss der Österreicher aber aus. "Das ist Rennsport. Klar ist aber auch, dass heute einige sehr viele Schutzengel hatten."

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