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Marc Marquez: "Wichtigster Moment meiner Karriere"

Foto: © getty

Der "King of the Sachsenring" kehrt ausgerechnet beim Grand Prix von Deutschland wieder auf das oberste MotoGP-Treppchen zurück.

Marc Marquez feierte 581 Tage nach seinem letzten Triumph beim Grand Prix von Valencia 2019 nicht nur den ersten Sieg seit seiner Rückkehr nach einer schweren Armverletzung, er beendete auch eine lange Durststrecke für Honda: Das japanische Fabrikat musste noch nie so lange auf einen Rennsieg warten. Der letzte Erfolg? Jener von Marquez in Valencia.

Daher spricht der achtfache Weltmeister nach seinem Sieg am Sachsenring auch vom "wichtigsten und schwierigsten Moment meiner Karriere."

 

 

Marquez: "Eine schwere Zeit liegt hinter mir"

"Ich wusste, dass es eine tolle Gelegenheit ist. Es war mental aber nicht einfach, weil eine schwierige Zeit hinter mir liegt", erzählt der Spanier nach dem Rennen und sagt weiter: "Ich hatte drei Nuller in Folge."

Dabei blickt der Honda-Pilot auf seine vergangenen Stürze in Barcelona, Mugello und Le Mans zurück. Speziell jenes Rennen in Frankreich, welches sich durch einen starken Regenschauer zu Rennbeginn zu einem wahren Chaos-GP entwickelte, ließ Marquez an sich selbst zweifeln. Damals führte der 28-Jährige im Flag-to-Flag-Rennen überlegen, stürzte aber per Highsider böse aus dem Kampf um den Sieg.

Nach dem besten Qualifiying seit seinem Comeback am Samstag rechnete sich der Spanier keinerlei Chancen auf den Rennsieg aus, meinte, man brauche gar nicht an den Sieg denken. Selbst das Podium sah Marquez in weiter Ferne.

Rund 24 Stunden später thront er dann aber doch wieder an der Spitze der MotoGP und sagt daher: "Heute war der Tag. Vor dem Wochenende setzte ich mir den Kampf ums Podium als Ziel. Ich wollte nah an den Spitzenfahrern dran sein. Der Sieg war unwahrscheinlich. Doch ich wusste, dass ich es versuchen werde, wenn die Bedingungen stimmen."

"Ich wusste, dass es mein Rennen ist"

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Und die Bedingungen stimmten: Vor Rennbeginn zogen dunkle Wolken über den Sachsenring, in Runde vier setzten die ersten Regentropfen ein. "Als ich die Regentropfen in Runde vier oder fünf sah, wusste ich, dass es mein Rennen ist."

Von da an habe er attackiert und "fuhr die gleichen Rundenzeiten wie vorher. Als zum zweiten Mal Regentropfen fielen, attackierte ich noch mehr. Ich sagte mir, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um ein gewisses Risiko einzugehen."

Dieses Risiko gingen nur KTM-Pilot Miguel Oliveira, der nach dem Grand Prix von einem "Katz-und-Maus-Spiel" spricht, und der zweifache Saisonsieger Jack Miller mit. Während Miller mit Fortdauer zurückfiel, zog sich Oliveira immer näher an den "King" heran.

Marquez "gingen Erinnerungen von Jerez 2020 durch den Kopf"

"Er attackierte sehr stark. Es war hart. Es war richtig schwierig, die Konzentration zu erhalten", meint Marquez zu seinem Fight gegen den Portugiesen. "Mir gingen die Erinnerungen aus dem vergangenen Jahr (Anm. Sein Sturz in Jerez) durch den Kopf."

Doch der mehrfache Weltmeister stemmte sich auf eindrucksvolle Weise dagegen, ließ den Barcelona-Sieger auf maximal neun Zehntelsekunden heran. Drei Runden vor Schluss musste Oliveira schließlich abreißen lassen, der Comeback-Sieg von Marquez war in trockenen Tüchern.

"Wir haben es geschafft", jubelt der Spanier und lässt mit einer Kampfansage aufhorchen: "Und wir werden es erneut schaffen!" Dennoch weiß auch er: "Wir befinden uns in einer schwierigen Situation und versuchen, dieses Niveau erst einmal zu halten."

Textquelle: © LAOLA1.at