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Verstappen schlägt Mercedes in Silverstone

Silber kämpft in Silverstone mit Reifenproblemen. Verstappen lachender Dritter:

Verstappen schlägt Mercedes in Silverstone Foto: © GEPA

Erstmals in der Formel-1-Saison 2020 geht der Sieg nicht an Mercedes! Max Verstappen im Red Bull gewinnt den "Großen Preis des 70-jährigen Jubiläums" in Silverstone

Wie in der Vorwoche bereiten Mercedes die Reifen Probleme, Verstappen nutzt sein besseres Reifenmanagement und setzt sich nach den ersten Boxenstopps vor das Silber-Duo. Während der Niederländer und Pole-Setter Valtteri Bottas gleichzeitig ein zweites Mal an die Box kommen, versucht man bei Lewis Hamilton zunächst eine Ein-Stopp-Strategie durchzuziehen - ohne Erfolg. Der WM-Leader muss zehn Runden vor Schluss ebenfalls nochmal zum Reifenwechsel und fällt auf Rang drei zurück, kann aber Bottas noch überholen. 

Verstappen, von Platz vier aus gestartet, feiert seinen neunten Karriere-Erfolg 11,326 Sekunden vor Hamilton und 19,326 vor Bottas. 

Ferrari-Pilot Charles Leclerc kämpft sich von Startplatz acht auf vier nach vorne, gefolgt von Alex Albon und Lance Stroll. Perez-Ersatz Nico Hülkenberg, der im Qualifying sensationell Rang drei belegte, landet auf Rang sieben. Die Top Ten komplettieren Esteban Ocon, Lando Norris und Danil Kvyat. 

Sebastian Vettel fällt nach einem Dreher in der ersten Runde ans Ende des Feldes zurück, kämpft sich letztlich aber noch auf Rang zwölf nach vorne, bleibt aber ohne Punkte. 

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In der WM-Wertung führt Hamilton nun 30 Punkte vor Verstappen und 34 vor Bottas.

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Verstappen: "Alles perfekt gemacht"

Beim zweiten Silverstone-Rennen innerhalb von acht Tagen, offiziell dem Grand Prix zum 70-Jahr-Jubiläum der Formel 1, entschied das besser Haushalten mit den Reifen für Red Bull. Während die Mercedes-Stars im britischen Hochsommer mit Blasenbildung zu kämpfen hatten, zog der von Platz vier gestartete Verstappen von Beginn an relativ problemlos seine Runden. "Was für ein großartiges Rennen. Ich denke, wir haben alles perfekt gemacht", jubelte der 22-Jährige.

Verstappen überholte bereits beim Start den von Platz drei losgefahrenen Racing-Point-Ersatzmann Nico Hülkenberg. Danach jagte er überraschend die im Training und in der Vorwoche noch deutlich überlegenen Mercedes. Weil er im zweiten Teil des Qualifyings die härtesten Reifen aufgezogen hatte, durfte er im Gegensatz zur Konkurrenz auch mit diesen losfahren. "Die Strategie war wichtig."

Bottas und Hamilton mussten wegen des hohen Verschleißes früher an die Box, mit Verstappen übernahm erst zum zweiten Mal in dieser Saison ein Nicht-Mercedes-Fahrer die Führung - und baute diese sukzessive aus. Selbst ein mittelmäßiger Stopp vermochte den Niederländer nicht zu bremsen. Er kam hinter Bottas auf die Strecke zurück, presste sich aber sofort wieder außen am Finnen vorbei.

Auch bei den zweiten Boxenstopps behauptete sich Verstappen vor Bottas. Hamilton blieb länger auf der Strecke. Das Rennen auf den malträtierten Reifen ohne weiteren Stopp zu Ende zu fahren, ging sich für den sechsfachen Weltmeister aber nicht aus. Auf neuen Pneus hatte er im Finish dafür keine Mühe, noch an Bottas vorbeizuziehen.

Bei Hamiltons Sieg in der Vorwoche waren in den letzten Runden reihenweise die Reifen explodiert. Hamilton rettete den Sieg auf nur drei funktionstüchtigen Rädern. Hersteller Pirelli reagierte für den zweiten Teil des Doppels mit einem höheren vorgeschriebenen Reifendruck. Dieser könnte Red Bull besser entgegengekommen sein als Mercedes, spekulierte Hamilton.

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