Im Vertragspoker um die beiden Formel-1-Cockpits von Mercedes im kommenden Jahr hat Teamchef Toto Wolff eine baldige Verlängerung mit George Russell angedeutet.
"Wir haben mit unseren Juniorfahrern eine Struktur, dass wir sehr langfristige Verträge haben. Das ist auch mit George so. In Wahrheit haben wir immer die Option", sagte der Wiener in einer Presserunde in Spielberg mit heimischen Medien.
Diese Option müsse nun zeitnah gezogen werden, "auch aus Respekt ihm gegenüber".
Beim Heimrennen von Russell nächste Woche in Silverstone, dem letzten Grand Prix vor der Sommerpause, werde allerdings nichts passieren. "Weil noch nicht alle Sterne in einer Reihe stehen", erklärte Wolff. "Wir haben intern ausgemacht, dass wir das bis zum Sommer machen. Da gibt es kein Spannungsverhältnis."
Es mache Sinn, mit der derzeitigen Fahrerpaarung weiterzufahren, Kimi Antonelli sei genauso gesetzt wie Russell. Wolff lobte sein derzeitiges Fahrerduo ausdrücklich, "mit den beiden ist hier eine Leichtigkeit eingetreten, ohne dass man den Fuß vom Gas nimmt", sagte er.
Wolff noch unschlüssig
Definitiv festlegen wollte sich Wolff im Rahmen des Großen Preises von Österreich aber nicht.
"Ich weiß es selbst noch nicht", sagte der Boss der "Silberpfeile" über die Mercedes-Besetzung in der kommenden Saison. Die Kombination aus dem erfahrenen Russell (27) und dem jungen Antonelli (18), deren Verträge nach dem Saisonende auslaufen, sei aber "ideal".
In der Steiermark waren zuvor erneut Gerüchte über eine mögliche Verpflichtung von Weltmeister Max Verstappen aufgekommen (Alle Infos >>>). Wolff hatte Gespräche mit Verstappen, der bis Ende 2028 an Red Bull Racing gebunden ist, zwar nicht dementiert, betonte aber auch, dass der Vierfach-Champion "ein loyaler Typ" sei.
Auch mit Blick auf die Regel-Revolution 2026, die für geänderte Kräfteverhältnisse an der Spitze der Motorsport-Königsklasse sorgen könnte.
Wolff: Verstappen wird nicht direkt abspringen
Denn sollte es bei Red Bull den Bach hinunter gehen, werde Verstappen nicht die erste Gelegenheit nutzen, um abzuspringen, erklärte Wolff.
"So ist er nicht. Da geht es vielmehr um Teamdynamik, die spielt eine relativ große Rolle." Genauso wie die Entscheidung von Verstappen-Förderer Helmut Marko (82), der bis Ende 2026 als Motorsportberater des Austro-Rennstalls unter Vertrag steht.
Verstappen, für den ein konkurrenzfähiger Bolide die höchste Priorität hat, hatte sich in Spielberg genervt von Fragen nach seiner Zukunft gezeigt und erklärt, dass er sich derzeit keine Gedanken über seine Vertragssituation mache.