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"Verheerender Rückschlag" für Österreich?

ÖFB und Bundesliga äußern sich gemeinsam und kritisch zur Super League:

Foto: © GEPA

Der ÖFB und die österreichische Bundesliga geben gemeinsam ein Statement zur Super League ab, die als "weitere Druckausübung auf die internationalen Bewerbe, die nationalen Ligen und das gesamte existierende Fußballsystem" aufgefasst werden.

"Der Fußball lebt weltweit von Emotionen, sportlichen Auf- und Abstiegen und der Möglichkeit, es von ganz unten nach ganz oben zu schaffen und sich mit den besten Mannschaften der Welt zu messen. Die Qualifikation für internationale Bewerbe darf ausschließlich aufgrund sportlicher Leistungen – und nicht aufgrund historischer Erfolge, wirtschaftlicher Überlegungen etc. – möglich sein", lautet die Überzeugung.

Leo Windtner sieht in der Super League einen "bedrohlichen Auswuchs des Turbo-Kapitalismus", der im "krassen Gegensatz zu den Werten des Sports" stehen würde.

Gerade für kleine und mittlere Nationen wie Österreich wäre das Zustandekommen ein "verheerender Rückschlag", der "die Basis ihn ihren Grundfesten erschüttern" würde.

"Verbände und Klubs quer durch alle Leistungsstufen haben den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam dorthin gebracht, wo er jetzt ist. Diese Einheit darf nicht gespalten werden. Fußball ist für alle, nicht nur für eine selbsternannte Elite!"

ÖFB und Bundesliga gegen das geschlossene System

Christian Ebenbauer bedauert, dass die zwölf Klubs ihre "Maske fallen gelassen" und gezeigt hätten, wofür sie wirklich stünden. Die Super League habe bisher immer als Drohgespenst herhalten müssen, um die Änderungen des Teilnehmerfelds und des Verteilungsschlüssel zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

"Als Folge dessen hat sich bereits in den letzten Jahren insbesondere das finanzielle Gewicht stark zugunsten der großen Klubs verschoben, was mittlerweile massive Auswirkungen auf die Wettbewerbsgleichheit in den internationalen, aber vor allem auch in den nationalen Bewerben hat", erinnert Ebenbauer.

Der ÖFB und die Bundesliga kommen zu dem gemeinsamen Schluss: "Internationale Bewerbe müssen durch sportliche Qualifikation aus den nationalen Bewerben und Solidarität geprägt sein, anstatt ein quasi geschlossenes System zu implementieren, das nur darauf aufgebaut ist, bestmögliche finanzielle Rahmenbedingungen für einige wenige Auserwählte zu garantieren."

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