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ÖFB-Präsidium entscheidet über Rapid Amateure

Stimmt das ÖFB-Präsidium heute dem Aufstieg der Rapid Amateure in die 2. Liga zu?

ÖFB-Präsidium entscheidet über Rapid Amateure Foto: © GEPA

Heute müssen die Granden der Landesverbände und das ÖFB-Präsidium endlich Farbe bekennen. Das Sommertheater im heimischen Fußball rund um die Auffüllung diverser Spielklassen sollte zumindest ein erstes konkretes Ergebnis bringen.

Wird Rapids Antrag, die Amateure in die HPYBET 2. Liga aufzunehmen, stattgegeben und kann damit die zweithöchste Spielklasse am 11. September wie geplant wieder mit 16 Teams starten?

Seit der SV Mattersburg am 5. August wegen der schweren finanziellen Turbulenzen den Betrieb einstellte und die Spielberechtigung für die Bundesliga zurücklegte, versucht auch die Regionalliga wieder auf ihre alte Liga-Stärke von 16 Mannschaften zu kommen.

Laut LV-Präsidenten ist "Aufstockung rechtlich nicht möglich"

Die verbliebenen Vereine der Regionalliga Ost ziehen an einem Strang, doch die drei Präsidenten der Landesverbände aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland bewegen sich seither keinen Zentimeter. "Eine Aufstockung ist rechtlich nicht möglich", antworten NÖ-Boss Johann Gartner (im Bild links), Wien-Chef Robert Sedlacek (im Bild rechts) und Burgenlands Präsident Gerhard Milletich auf die Frage nach einer Lösung gebetsmühlenartig.

Das allerdings sieht sogar Uni-Professor Martin Karollus, der ein 63-seitiges Rechtsgutachten erstellt hat anders - Gutachten liegt der LAOLA1-Redaktion vor.

Kaeollus erklärt: "Das von mir für den ÖFB und die Bundesliga erstattete Gutachten steht einer Lösung, wonach bei Wegfallen eines Vereins aus einer oberen Spielklasse die aufgrund des Tabellenstandes der jeweils unteren Liga am besten klassifizierten Vereine nachrücken, nicht entgegen", so der Rechts-Experte der Linzer Kepler Universität (siehe auch Story bei den Kollegen von 90minuten.at).

Die Regionalligisten trafen sich zuletzt allesamt beim Karlswirt in Perchtoldsdorf, um ihre Anliegen zu diskutieren. Das Ergebnis des Meetings war eindeutig, der wirtschaftliche Schaden ist groß und wird mit einer fünfstelligen Summe beziffert.

Daher schickten die Vertreter der Ostliga im Namen aller Vereine auch eine E-Mail an den ÖFB - mit der dringlichen Bitte um rasche Hilfe! "... wir wissen auch nicht, ob ein Ansuchen um Reduzierung der Regionalliga Ost auf weniger als 16 Vereine, wie in den Bestimmungen des ÖFB vorgesehen, gestellt wurde und wie es beantwortet wurde. Für die Vereine in der Regionalliga Ost geht es um Planungssicherheit, aus unserer Sicht stellt diese Situation sehr wohl eine Ausnahme-Situation dar, dementsprechend brauchen wir Informationen und Unterstützung, um diese Schieflage wieder zurecht zu rücken", lautet u.a. eine der Forderungen an den Fußballbund (E-Mail liegt der Redaktion vor).

Motto der Landes-Chefs: Blockieren, aussitzen, ablehnen!

Über eine mögliche Lösung zum Wohle der dritthöchsten Liga des Landes und zugunsten des österreichischen Fußball ist nichts zu hören. Blockieren, aussitzen, ablehnen - die Position der "Landeskaiser" ist zementiert wie ihr Amt. Wer glaubt, dass den Herren die Regionalliga am Herzen liegt, der irrt gewaltig. Die Schnittstelle zwischen Profi- und Amateur-Fußball ist seit Jahren die größte Schwachstelle im heimischen Fußball.

Einst brachten die Landes-"Kaiser" die Zehnerliga in der zweiten Leistungsstufe zu Fall, da sie für jede Regionalliga - also einen Aufsteiger für West, Ost und Mitte - forderten. Inzwischen ist ihnen die Regionalliga scheinbar völlig wurscht. Wie sonst könnten sie sich gegen den Beschluss aller (!) Mannschaften stellen, die Ostliga nur mit 16 Vereinen zu beginnen.

LAOLA1 hat bereits vor neun Tagen auf die Problematik hingewiesen, bis heute gab es von den Funktionären keinerlei Reaktion. Nachdem sich die Regionalliga-Klubs mit ihrer Bitte auf eine 16er-Liga an den ÖFB gewandt haben, fassen sie nun in ihrer sportlichen und finanziellen Verzweiflung gar den Beschluss, nur mit 16 Mannschaften in das Spieljahr zu starten. Der Saison-Auftakt sollte am nächsten Freitag, 21. August, erfolgen.

Drei spielfreie Mannschaften in einer 13er-Liga! Echt jetzt?

Was nun? Stripfing ist zum Auftakt spielfrei, da sich Ebreichsdorf aus der Liga zurückzog und die Landes-Chefs nicht in der Lage waren, sich auf einen Ersatz zu einigen.

Rapid II sollte am Samstag (22.8.) beim FC Mauerwerk antreten, will aber in die 2. Liga, da Sturm Graz darauf verzichtet, mit den Amateuren in der zweithöchsten Spielklasse anzutreten. Möglich also, dass auch Mauerwerk spielfrei ist.

Und auch Traiskirchen/Tribuswinkel wird in der 1. Runde wohl zusehen müssen, da Gegner SV Mattersburg Amateure nicht mehr existiert. Kein Wunder, dass sich die Vereine Sorgen um das Image ihrer Ostliga machen. Ein Meisterschaftsstart mit drei Mannschaften, die zum Auftakt spielfrei sind! Echt jetzt? 

Heute muss zuerst das ÖFB-Präsidium Farbe bekennen, wie der Antrag von Rapid bezüglich der Teilnahme an der 2. Liga beantwortet wird. In der Folge wird dann wohl die Paritätische Kommission der Ostliga - ein Entscheidungsgremium in dem je zwei Vertreter aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland sitzen - zusammentreten und versuchen, dem Tohuwabohu ein Ende zu setzen... Wer's glaubt.

Und das alles eine Woche vor dem Start in die höchste und wichtigste Amateurliga des Landes!

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