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Worauf Gregoritsch stolz ist und was ihn nervt

Michael Gregoritsch steht vor seinem 50. Länderspiel und freut sich entsprechend. Dass er in Freiburg auf ein Tor wartet, ist weniger lustig.

Worauf Gregoritsch stolz ist und was ihn nervt Foto: © GEPA

"50 Länderspiele sind etwas ganz Besonderes - das haben in diesem Raum ja nur zwei geschafft", wollte Michael Gregoritsch bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem ÖFB-Gastspiel in Estland (Donnerstag, ab 18 Uhr im LIVE-Ticker) ein Kompliment verteilen.

Und zwar an Sebastian Prödl und Florian Klein, die als ServusTV-Experten mit nach Tallinn gereist sind und dem Medientermin gespannt lauschten.

Ganz ging der Spruch nicht auf, denn während bei Prödl 73 Länderspiele zu Buche stehen, sind es bei Klein "nur" deren 45.

Aber ab Donnerstag stimmt die Rechnung wieder, sofern Gregoritsch wie erwartet zum Einsatz kommt. Derzeit hält der Stürmer bei 49 Einsätzen für Österreich, somit steht sein 50er an.

Eine ganz große Ehre

"Dieses Jubiläum ist für mich außergewöhnlich. Ich freue mich extrem drauf. Es ist für mich eine ganz große Ehre und ich bin schon sehr stolz drauf", betont der Steirer, der im September 2016 in Georgien im A-Team debütiert hat.

Es ist auch würdig, dass das Jubiläum noch im Rahmen dieser EM-Qualifikation steigt, denn Gregoritsch zählt zweifelsohne zu den rot-weiß-roten Protagonisten auf dem Weg zur EURO 2024.

"Was mir leider noch fehlt auf Vereinsebene, ist nach meiner Rückkehr dieses Tor. Das nervt mich sehr im Moment."

Michael Gregoritsch

Vier Tore und ein Assist steuerte er in fünf Quali-Einsätzen bei. Ihm ist in jeder Partie, in der er auf dem Platz stand, ein Scorer-Punkt gelungen. Eine noch bessere Ausbeute verhinderte womöglich eine Wadenverletzung, die seine Teilnahme an den beiden Oktober-Länderspielen verhindert hat.

Beim SC Freiburg sammelte er im Saisonverlauf zwar 13 Einsätze, viele davon waren jedoch Kurzeinsätze. Aber inzwischen ist Besserung in Sicht.

Das Tor fehlt

"Ich merke, dass ich schön langsam in den Rhythmus komme", findet Gregoritsch, muss allerdings auch zugeben:

"Was mir leider noch fehlt auf Vereinsebene, ist nach meiner Rückkehr dieses Tor. Das nervt mich sehr im Moment, weil ich einfach auch schon die eine oder andere Chance hatte."

Seine einzigen beiden Treffer im Laufe der Saison 2023/24 gelangen beim September-Lehrgang im Nationalteam. (<<<Bestandsaufnahme der ÖFB-Stürmer-Situation>>>)

"Für mich war das eine neue Situation, am Anfang einer Saison auszufallen und eigentlich eine längere Ausfallszeit zu haben, als mein Urlaub gedauert hat. Deswegen habe ich das nicht so richtig einschätzen können, wie ich zurückkomme. Aber ich merke, dass es von Tag zu Tag und von Woche zu Woche diesen Schritt besser wird. Jetzt ist es einfach wichtig, in den Rhythmus zu kommen und auch zu bleiben."

Die Highlights gegen Schweden

Ein weiteres Erfolgserlebnis im Nationalteam könnte beim Suchen und Finden des Rhythmus bestimmt helfen. Als die beiden Highlights dieser Qualifikation nennt Gregoritsch die zwei Siege gegen Schweden.

Auf der Karriere-Achterbahn mit Michael Gregoritsch


"Das Heimspiel war der letztendliche Schulterschluss mit den Fans. Wir haben ein überragendes Spiel gemacht, das von der Dramaturgie eigentlich nicht besser sein hätte können, als dass wir es am Schluss entscheiden. Dadurch sind wir noch einmal enger geworden mit den Fans", unterstreicht der 29-Jährige.

In Stockholm wiederum hätte vor allem die Art und Weise des Auftritts nach der Pause überzeugt. Gregoritsch brachte Österreich mit seinem Treffer zum 1:0 auf die Siegerstraße, letztlich siegte man 3:1.

Gute Erinnerungen wird der Angreifer auch an das Hinspiel gegen Estland haben, als er nach einem verschossenen Elfmeter kurz vor dem Schlusspfiff doch noch für das 2:1-Happy-End gesorgt hat.

Viele Abschlüsse

In Tallinn erwartet Gregoritsch ein ähnliches Spiel wie damals in Linz: "Ich denke, dass wir viel und oft den Ball haben und versuchen werden, in der gegnerischen Hälfte unseren Ballbesitz in Richtung Endaktion zu bringen. Wir wollen viele Abschlüsse haben."

Gregoritsch strebt mit dem ÖFB-Team logischerweise eine positiven Abschluss dieser Quali an:

"Es liegt an uns, dass wir fokussiert auftreten, klar in unseren Aktionen, unserem Pressing und unseren Abschlüssen sind. Wir wollen druckvoll beginnen und das Spiel in unsere Richtung leiten."

Mit einem Sieg wäre das Jubiläum auch gleich noch eine Spur außergewöhnlicher.


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