Endstand
1:3
1:1, 0:2
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Wie ein Auswärtsspiel? "Wir lieben gute Stimmung"

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick war sogar froh, dass so viele kroatische Fans kamen:

Wie ein Auswärtsspiel?

45.700 Zuschauer fanden am Sonntagabend den Weg ins Happel-Stadion, wo sie einen 3:1-Sieg von Kroatien gegen Österreich miterlebten.

Eine Vielzahl der Besucher war mit diesem Resultat auch sehr zufrieden.

Nicht dass es eine allzu große Überraschung gewesen wäre, aber wie ein Heimspiel für das ÖFB-Team fühlte sich diese Partie nur in wenigen Momenten an. Den Ton gaben im wahrsten Sinne die Fans des Vizeweltmeisters an.

"Ich glaube, jeder hier im Stadion hat die lautstarken Kroaten mitbekommen. Es wäre gelogen, wenn man das nicht so sagt. Sie haben riesig Stimmung gemacht. Es war schön, bei so einer guten Atmosphäre am Platz unten zu spielen - leider mit dem falschen Resultat", erklärt Heinz Lindner.

Damit trifft der Goalie den Grundtenor im ÖFB-Lager: Lieber voll und gute Stimmung als ein halbvolles Happel-Oval. Es ist anzunehmen, dass sich auch der ÖFB-Kassier über die guten Einnahmen freut.

Sabitzer: "War nicht wie ein Auswärtsspiel"

Kroatiens Fans präsentierten sich lautstark

Zur Erinnerung: Während im Juni gegen Weltmeister Frankreich immerhin 44.800 Zuschauer in den Prater pilgerten, kamen wenige Tage zuvor gegen Dänemark nur deren 18.700 - und das unmittelbar nach dem Traumstart in die Nations League mit dem 3:0-Sieg in Kroatien.

In Österreich leben viele kroatischstämmige Menschen, entsprechend liegt es auf der Hand, dass sie ihr Team live im Stadion sehen wollen.

"Wenn wir gegen Länder wie Serbien, Bosnien-Herzegowina oder Kroatien spielen, wissen wir, dass es viele Auswärtsfans gibt. Aber das ist ja gut. Wir lieben gute Stimmung. Wir haben uns wohlgefühlt. Es ist nicht so, dass es wie ein Auswärtsspiel war", kommentiert Marcel Sabitzer.

Rangnick froh um die kroatischen Fans

Ähnlich sieht es Teamchef Ralf Rangnick: "Ich war froh, dass das Stadion richtig voll war. Demzufolge bin ich auch froh um die kroatischen Fans. Denn darum geht es im Fußball, dass solche Spiele vor möglichst vielen Zuschauern stattfinden. Es ist ja auch nichts Neues, dass sich die kroatischen Fans sehr stark mit ihrer Mannschaft und vor allem auch mit ihrem Land identifizieren. Das sieht man auch daran, wie viele sie auswärts begleiten. Das ist zum Beispiel bei einem Land wie der Türkei ähnlich."

Ob man rund ums Nationalteam ein wenig an der Fan-Kultur arbeiten muss? Es gibt durchaus den "harten Kern", der Stimmung macht. Eine singfreudige Masse wie bei den Kroaten lässt sich jedoch nicht finden.

Bezüglich der ÖFB-Fans zeigt sich Rangnick verständnisvoll: "So weit sind wir in Österreich bisher noch nicht. Es hängt immer auch mit der Konstellation zusammen, gegen wen wir spielen und wie gut wir zuletzt gespielt haben. Das müssen wir noch weiter entwickeln."

Unabhängig wem man die Daumen gedrückt hat, laut ÖFB-Teamchef wurden die Stadion-Besucher gut unterhalten: "Ich glaube nicht, dass jemand heimgeht und sagt: 'Das war aber ein langweiliges, schlechtes Spiel.' Es war über weite Strecken ein super Spiel, das von beiden Mannschaften sehr intensiv geführt wurde."

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