Endstand
1:3
1:1, 0:2
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Links hinten? Marcel Sabitzer regt sich nicht auf

Problemzone links hinten. Sabitzer springt ein. Rangnick improvisiert weiter.

Links hinten? Marcel Sabitzer regt sich nicht auf

Es ist inzwischen eines der Dauerbrenner-Themen der noch jungen Ära von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick geworden.

Auf den Außenverteidiger-Positionen, speziell links, verfügt das Nationalteam nicht einmal annähernd über jene Dichte, die es in der Innenverteidigung oder im zentralen Mittelfeld vorzuweisen hat.

Beim 1:3 gegen Kroatien setzte Rangnick lange auf eine Dreierkette - nicht lange genug, wie er selbstkritisch zugeben musste.

Dies bringt mit sich, dass ein Wing-Back gesucht und nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Andreas Ulmer improvisiert werden musste.

Zum Zug kam Marcel Sabitzer.

Für den Bayern-Legionär war es kein komplettes Neuland: "Ich habe da schon ein paar Mal gespielt - in den letzten 20 Minuten gegen Frankreich und zum Schluss auch in Dänemark. Auch bei Bayern war ich letztes Jahr zwei Mal Linksverteidiger."

Sabitzer: "Ich spiele mein Ding"

Der Steirer will aus seiner Nominierung auf der trotzdem eher ungewohnten Position jedenfalls keine große Sache machen:

"Ich bin da nicht so, dass ich mich aufregen würde. Ich spiele mein Ding, will trotzdem mein Spiel durchziehen und denke, ich habe es ordentlich gemacht. Ich habe das Assist zum 1:1 gemacht, deshalb alles gut. Wo der Trainer mich aufstellt, will ich der Mannschaft helfen."

Dass Rangnick auf der Suche ist, ist ihm bewusst: "Außen haben wir vielleicht nicht ganz so viele Optionen, auf beiden Seiten eigentlich."

Nicht die 1A-Lösung

Bei aller Mannschaftsdienlichkeit: Aktiv drängt sich Sabitzer für diese Rolle auch nicht auf.

"Es ist nicht meine 1A-Lösung. Es ist nicht so, dass ich zum Trainer gehe und sage, es ist meine Wunschposition. Aber wir werden sehen - für dieses Spiel hat der Trainer sich so entschieden. Alles gut!"

Ein Hintergedanke der drei Wechsel nach gut einer Stunde, die sich Rangnick vorwirft, war, Sabitzer wieder in gewohnten Gefilden agieren zu lassen.

Mit der Umstellung auf eine Viererkette übernahm Joker Maximilian Wöber die Rolle des Linksverteidigers. In der adaptierten Formation riss jedoch der Faden im ÖFB-Spiel.

Es wird weiter improvisiert

Auch Rangnick sprach davon, dass der linke Wing-Back nicht die 1A-Position Sabitzers sei: "Aber er hat das gut gemacht."

Ein Ende der Improvisationen links hinten scheint nicht in Sicht. Der ÖFB-Teamchef kündigt an, dass man hier weiter "Out of the Box" denken müsse.

Schon Innenverteidiger Wöber ist als Linksverteidiger in der Viererkette ein Kompromiss. Die logische Lösung bei einer Dreierabwehr gibt es nicht wirklich. In Kroatien probierte Rangnick Andreas Weimann, änderte aber bald das System.

"Unabhängig ob Wing-Backs bei einer Dreierkette oder Außenverteidiger in einer Viererkette, wir müssen schauen, dass wir die jeweils beste Lösung für die Spiele finden", kündigt Rangnick an.


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