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Lazaro: Vorfreude auf Wiedersehen mit Kampl

Bei der Hertha möchte der ÖFB-Kicker zu einem Führungsspieler heranwachsen.

Lazaro: Vorfreude auf Wiedersehen mit Kampl Foto: © GEPA

Mit Slowenien gastiert am Freitag auch ein alter Bekannter als Gegner des Nationalteams in Klagenfurt.

Kevin Kampl hat als Spieler des FC Red Bull Salzburg seine Spuren in Österreich hinterlassen, ehe er erst zu Borussia Dortmund und dann zu Bayer Leverkusen und RB Leipzig weiterzog.

Dort spielt er an der Seite der ÖFB-Legionäre Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer. Aber auch der Kontakt zu anderen früheren Weggefährten ist nicht abgerissen, etwa zu Valentino Lazaro.

Der nunmehrige Herthaner freut sich besonders auf das Kräftemessen mit Kampl: "Er ist ein guter Freund. Wir sehen uns in Deutschland immer wieder mal. Deswegen ist es lustig, auf dieser Ebene gegeneinander zu spielen. Als ich am Sonntag ein Foto aus dem Stadion in Salzburg gepostet hat, hat er gleich geschrieben, ich solle allen liebe Grüße ausrichten."


Bei Scorer-Punkten gut mit dabei

Das letzte direkte Kräftemessen mit Kampl dürfte Lazaro in bester Erinnerung sein. Mitte Dezember setzte er sich mit Hertha BSC in Leipzig 3:2 durch und steuerte dabei zwei Assists bei - das bisher einzige Spiel des 21-Jährigen in der deutschen Bundesliga mit mehr als einem Scorer-Punkt.

Wobei Lazaro diesbezüglich nicht klagen kann. Er reiste wie einige seiner Kollegen durchaus formstark zum ÖFB-Camp nach Kärnten. In den vergangenen Wochen erzielte er seine ersten beiden Tore für die Berliner, zuletzt traf er am Samstag beim 2:1-Erfolg gegen den Hamburger SV.

Insgesamt hält er nach seinen ersten 21 Bundesliga-Partien bei sieben Scorer-Punkten (zwei Tore, fünf Assists). Treffer und Vorlagen sind jene Werte, an denen sich Offensivspieler messen lassen müssen - für seine Debüt-Saison im Ausland zieht der Steirer so gesehen eine zufriedene Zwischenbilanz:

"Mein Ziel ist, dass ich bei den Scorer-Punkten gut dabei bin und über die Saison hinweg viele sammeln kann. Mit der Europa League habe ich zwei Tore und sechs Assists. Es hätten mehr sein können. Wir müssen allgemein als Team daran arbeiten, unsere Chancen öfter zu verwerten. Aber für die erste Saison in der deutschen Bundesliga ist es schon ein Wert, mit dem man gut einsteigen kann - vor allem, wenn man an die Verletzung zu Saison-Beginn denkt. Aber nächste Saison will ich natürlich mehr machen."

Lazaro will zum Führungsspieler heranwachsen

Lazaros Ehrgeiz ist bekannt. Es wäre also nicht er, würde er sich nicht mehr vornehmen. Die ersten Ziele, endgültig in Berlin anzukommen, sich das Vertrauen von Trainer Pal Dardai zu erarbeiten und zur Stammkraft zu avancieren, sind allesamt abgehakt. Dies würde ihm auch das nötige Selbstbewusstsein geben.

In den nächsten ein, zwei Jahren sollen weitere Schritte folgen, nicht nur die Steigerung an Scorer-Punkten: "Ich will bei fast jeder Offensivaktion ein entscheidender Faktor sein, so wie es jetzt zum Teil auch schon ist. Ich will auch zum Führungsspieler heranwachsen. Ich denke, dass auch tabellarisch mehr möglich wäre. Wir haben in drei, vier Spielen unnötig Punkte liegen gelassen, in denen wir besser waren als der Gegner. Die Mannschaft hat noch viel Potenzial, und da will ich natürlich mit dabei sein."

Derzeit belegt die Hertha mit der ausgeglichenen Bilanz von je acht Siegen und Niederlagen bei elf Unentschieden den elften Tabellenplatz - mit ausreichend Luft nach oben wie unten.

Mit der Hauptstadt im Rücken müsste mehr möglich sein. "In der Zukunft haben wir mit unserer Mannschaft viel vor", sieht Lazaro das nötige Potenzial, "das betonen auch Trainer und Sportdirektor immer wieder. Ich denke schon, dass es nächstes Jahr in der Tabelle wieder ein bisschen höher gehen kann und wir an die Europa-League-Plätze heranschnuppern können. Wobei wir auch in diesem Jahr schon das Potenzial hatten, weiter oben anzugreifen. Wir waren das ganze Jahr nicht weit entfernt, haben aber die entscheidenden Spiele, um einen Sprug zu machen, verloren."

Prävention gegen Verletzungen

Seine eigenen Leistungen lassen sich neben dem Vertrauen von Dardai auch damit begründen, dass Lazaro bei der Hertha bislang von Verletzungen verschont blieb. Die Zwangspause zu Beginn seines Engagements resultierte aus einem noch in Salzburg erlittenen Außenbandanriss im Sprunggelenk.

Bezüglich Blessuren ist der Grazer bekanntlich ein gebranntes Kind. "Bei der letzten Verletzung habe ich einen Schlag abbekommen, da kannst du nicht viel machen. Aber ansonsten wird alles getan, um fit zu bleiben. Ich arbeite präventiv daran, um speziell Muskelverletzungen vorzubeugen", berichtet Lazaro, der vor jedem Training ein persönliches Programm durchzieht:

"Ansonsten sind es die üblichen Dinge wie Ernährung und Schlaf. Ich denke, dass ich jetzt einen guten Weg gefunden habe."

Als ÖFB-Stammkraft etablieren

Im Nationalteam will Lazaro den Weg in die Startelf finden und sich endgültig als Stammkraft etablieren. Perspektivisch gesehen traut sich der elfache Internationale auch eine Rolle als Führungsspieler zu (ÖFB-Team bastelt an Hierarchie).

"Aber vorerst sind meine Ziele, hier zu spielen, auch meine ersten Scorer-Punkte zu sammeln und in der nächsten Zeit in der Mannschaft zu bleiben. Dafür werde ich alles geben", will sich der Allrounder Teamchef Franco Foda mit aller Macht aufdrängen.

Aufgrund seiner Vielseitigkeit gibt es diverse Positions-Optionen. Lazaro selbst sieht sich in einer der Offensivrollen. Wo genau Foda mit ihm plant, erwartet er selbst mit Spannung: "Das kommt natürlich auch darauf an, welches System wir ausprobieren werden. Im Training haben wir zwei, drei Formationen leicht angespielt."

Dass er so variabel einsetzbar ist, kommt Lazaro aktuell, da es läuft, naturgemäß zu Gute: "Es ist ein Vorteil, weil man weiß, die Chance ist höher, dass man Einsatzzeit bekommt. Wenn es nicht so läuft, kann es aber auch wirklich ein Nachteil sein. Dann denkst du dir, jetzt hätte ich schon gerne eine fixe Position, wo ich weiß, da werde ich spielen oder wer mein Konkurrent in der Mannschaft ist. Umso glücklicher bin ich, dass es bei mir zurzeit so gut läuft."

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