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Maximilian Wöbers offensives Blut

Salzburg-Verteidiger als einer der Gewinner. Teamchef Rangnick zeigt sich erleichtert.

Maximilian Wöbers offensives Blut Foto: © GEPA

Österreichs 3:0-Erfolg in Kroatien bringt unter den Spielern diverse persönliche Gewinner hervor - Maximilian Wöber gehört definitiv dazu (siehe LAOLA1-Einzelkritik).

Der Salzburg-Verteidiger krönte seine starke Leistung mit dem schönen Assist zum Treffer von Michael Gregoritsch, nachdem er aufgrund der Umstellung auf eine Viererkette als Linksverteidiger einen gewissen Offensivdrang ausleben durfte.

"Für mich war es natürlich schön, nach langer Zeit wieder einmal beim Nationalteam in der Startelf zu stehen. Das ist immer etwas Besonderes. Natürlich bin ich auch froh, dass ich der Mannschaft mit einem Assist helfen konnte", jubelt Wöber.

Nachdem der Wiener 2017 noch unter Marcel Koller im A-Team debütierte, ist die Ära Franco Foda aus seiner Sicht ebenso schnell wie unerfreulich zusammengefasst.

Gegen Polen, in Israel sowie in Lettland stand er bei den einzigen drei Niederlagen auf dem Weg zur EURO 2020 jeweils von Beginn an auf dem Platz, dazu noch 2018 eine Minute beim Test gegen Slowenien - mehr war da nicht.

Wie viel Unverständnis bei ihm dabei gewesen sei, dass er so lange auf eine erneute Chance habe warten müssen?

VIDEO: Die besten Szenen von Österreichs 3:0 in Kroatien

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Foda-Ära? "Jeder Trainer hat Spieler, die er bevorzugt"

"Es war natürlich schwierig, aber jeder Trainer hat Spieler, die er bevorzugt", meint Wöber.

Dass Foda ihn nicht bevorzugt hat, ist offenkundig.

"Bezüglich des Problems linker Verteidiger hat sich gezeigt, dass wir mit Maxi Wöber und Marco Friedl sehr wohl Spieler haben, die links hinten in einer Viererkette spielen können."

Ralf Rangnick

"Für mich war es wichtig, dass ich beim Verein gute Leistungen zeige. Ich denke, das habe ich in dieser Saison richtig, richtig gut gemacht. Das Match gegen Kroatien hat das bestätigt, da ich von Anfang an spielen durfte", so der 24-Jährige weiter.

Der Gedanke, dass sich unter Rangnick für ihn das ÖFB-Blatt wenden könnte, sei ihm bei dessen Bestellung noch nicht gekommen: "Ich habe ihn davor ja auch noch nicht persönlich gekannt."

Rangnicks erfreuliche Linksverteidiger-Erkenntnis

Dass Wöber alleine von seinem Vorwissen aus dem "Bullen"-Stall gut zur Idee des neuen Teamchefs passen könnte, konnte man jedoch erahnen.

In Osijek konnte er den neuen Chefcoach gemeinsam mit dem eingewechselten Marco Friedl auch in Sachen Linksverteidiger-Knappheit ein wenig beruhigen.

"Bezüglich des Problems linker Verteidiger hat sich gezeigt, dass wir mit Maxi Wöber und Marco Friedl sehr wohl Spieler haben, die links hinten in einer Viererkette spielen können. Das ist eine zusätzliche Erkenntnis, die enorm wichtig war", betont Rangnick.

Nachsatz: "Wie Maxi das Tor vorbereitet hat, geht nicht viel besser."

Wöbers offensives Blut

Die Freude Wöbers über seine Vorlage war nach Spielschluss ebenso spürbar wie berechtigt.

"Ein bisschen offensives Blut habe ich immer noch, auch wenn es schon gut zehn Jahre her ist", erinnert der frühere Rapidler an seine Jugend.

"Es hat einfach alles gepasst. Dass ich dann noch den 'Gregerl' so abschieße, dass er nur noch den Fuß hinhalten muss, war natürlich perfekt", lacht Wöber.

Ob er sich von Gregoritsch mehr Gegenleistung als ein Danke erwarte? "Hoffentlich überlegt er sich was Schönes", grinst der Wiener, "nein, er hat das super gemacht. Wir sind ja gute Freunde, von dem her passt das schon."

Schub fürs eigene Selbstvertrauen

Die Partie begann Wöber als linkes Glied der Dreierkette. Dass er spontan als Linksverteidiger funktionierte, würde ihm natürlich "einen gewissen Schub für das Selbstvertrauen" geben:

"Ich habe gewusst, dass ich auch richtig gut Linksverteidiger spielen kann. Ich denke, das habe ich gezeigt."

Dass es in der Anfangsphase vor der Umstellung auf eine Vierer-Abwehr nach rund 20 Minuten nicht nach Wunsch geklappt hat, hat Wöber jedoch nicht vergessen:

"In den ersten 15 Minuten haben wir uns einfach schwer getan in der Dreierkette, weil die Kroaten oft die Seiten verlagert und dann eine Seite überlagert haben."

Die defensive Teamleistung

In lediglich drei Trainings hier bereits die optimale Abstimmung herzustellen, sei jedoch auch schwierig. Dafür habe es dann mit der Viererkette besser funktioniert: "Da waren wir richtig griffig, hatten super Ballgewinne."

Etwas Positives lässt sich für den Abwehrspieler jedoch auch in der Anfangsphase, als Kroatien zu diversen Chancen kam, finden.

"Wir haben hinten alles reingeworfen und viele Schüsse geblockt, die sicher gefährlich geworden wären", so Wöber.

Nach der Pause könne er sich wiederum an kaum eine gefährliche Situation der Gastgeber erinnern: "Defensiv war es eine super Teamleistung von allen."

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