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Red Bull Salzburg: Der letzte Tanz?

Der nächste Umbruch steht an. Diese Spieler könnten Salzburg verlassen:

Red Bull Salzburg: Der letzte Tanz? Foto: © GEPA

Jubel, Double, Heiterkeit? Die Chancen stehen sehr gut, dass der FC Red Bull Salzburg am Sonntag das ÖFB-Cup-Finale gegen die SV Ried (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>) gewinnt und zum neunten Mal in seiner Geschichte das Double feiern wird.

Noch viel wahrscheinlicher, weil eigentlich schon Fakt: Es wird so ziemlich das letzte Mal sein, dass der Serienmeister in dieser Konstellation auf dem Feld steht. Denn im Sommer steht wieder einmal ein Umbruch an. Das hat in der Mozartstadt inzwischen Tradition.

Etliche Leistungsträger werden den "Bullenstall" verlassen und in Top-Ligen ihr Glück versuchen.

Doch wie umfangreich wird der Aderlass diesmal? LAOLA1 sieht sich die Transfer-Kandidaten genauer an:

Sie sind fix weg:

Zlatko Junuzovic

Beliebtheitspreis gewannen den RBS-Verantwortlichen keinen, als sie Mitte März verkündeten, dass der 34-Jährige keinen neuen Vertrag mehr bekommt.

Der 55-fache ÖFB-Teamspieler verpasste einen Großteil der Saison verletzt, muss sich seit seiner Genesung mit der Jokerrolle begnügen. Fakt ist aber auch, dass er praktisch jedem anderen Bundesliga-Klub weiterhelfen könnte.

Noch ist seine Zukunft offen - ein Wechsel innerhalb der Liga, ein neuerliches Auslands-Engagement oder sogar ein Karriereende, alles ist möglich.

Jerome Onguene

Der Kameruner hat vor rund einem Monat bei Eintracht Frankfurt einen Vertrag bis 2027 unterschrieben. Er verlässt die "Bullen" ablösefrei.

2017 holten ihn die Salzburger vom VfB Stuttgart, das Frühjahr 2021 verbrachte der 24-Jährige leihweise beim Genoa CFC. Nachhaltig konnte sich Onguene nie in der Innenverteidigung des Serienmeisters festspielen, wenngleich er im zweiten Rose-Jahr und in der ersten Marsch-Saison zwischenzeitlich durchaus Stammspieler war.


Sie sind wohl weg:

Karim Adeyemi

Der DFB-Teamspieler wird zu Borussia Dortmund wechseln. Die offizielle Bestätigung fehlt zwar noch, es besteht aber kein Zweifel daran, dass der 20-Jährige der nächste Rekordtransfer der Salzburger wird. 22,5 Prozent der Transfereinnahmen gehen übrigens an seinen vormaligen Klub SpVgg Unterhaching.

Schon wieder verlässt ein Torjäger die Mozartstädter, inzwischen ist aber längst klar, dass der Klub den Abgang eines 25-Tore-Stürmers problemlos auffangen kann.

Noah Okafor

Im Jänner 2020 überwiesen die Salzburger die klubinterne Rekordsumme von 11,2 Millionen Euro an den FC Basel, um sich die Dienste des Schweizers zu sichern. Es dauerte aber bis zur Ankunft von Trainer Matthias Jaissle, ehe der 21-Jährige sein Potenzial ausschöpfen konnte.

Nach einer richtig starken Saison will der Angreifer den nächsten Karriereschritt machen. An Interessenten mangelt es nicht - vor allem Newcastle soll dran sein, aber auch Leverkusen, Leipzig und Dortmund tauchten zuletzt in der Gerüchteküche auf.

Unter 15 Millionen Euro ist er nicht zu haben, vor allem für Premier-League-Klubs ist das aber eine Kleinigkeit.

Rasmus Kristensen

Es war eine Überraschung, dass der Däne im vergangenen Sommer nicht nur gehalten werden konnte, sondern sogar einen neuen Vertrag bis Sommer 2025 unterschrieb.

Nun ist die Zeit für den Sprung in eine Top-Liga aber reif. Der 24-Jährige performt als Rechtsverteidiger konstant auf höchstem Niveau und tritt auch noch als "aggressive leader" auf. Halb Europa hat ihn auf dem Zettel - die Top-Klubs der Serie A, Dortmund, Leipzig,...

Brenden Aarsonson

Als der US-Boy im Jänner 2021 aus Philadelphia kam, benötigte er praktisch gar keine Eingewöhnungszeit, was für interkontinentale Transfers schon erstaunlich ist.

Im Winter widerstanden die Salzburger noch einem lukrativen Angebot von Leeds United, nun ist der 21-Jährige aber nicht mehr zu halten. Der Premier-League-Klub, bei dem inzwischen sein Förderer Jesse Marsch im Amt ist, bleibt der heißeste Kandidat, doch auch die deutsche Bundesliga lockt.

Mo Camara

In der Vorsaison bremste ihn noch eine Dopingsperre aus, in der laufenden Spielzeit beweist der 22-Jährige aber endgültig, dass er das Zeug für einen absoluten Top-Klub hat.

Und Teams dieser Kategorie sind dem Vernehmen nach auch an ihm interessiert - der FC Bayern und Atletico Madrid werden mit dem Malier in Verbindung gebracht. Er dürfte im Sommer rund 25 Millionen Euro in die RBS-Kassen spülen.

Alexander Walke

Der 38-Jährige ist die gute Seele in der sonst so jungen Mannschaft. Seine sportliche Zeit im Salzburger Tor ist aber längst abgelaufen.

Es wäre eine große Überraschung, sollte sein im Sommer auslaufender Vertrag noch einmal verlängert werden. Es wäre wiederum gar keine Überraschung, wenn er dem Klub in anderer Funktion die Treue hält.


Sie könnten auch gehen:

Nicolas Seiwald

Der Salzburger Eigenbauspieler ist einer der Shootingstars der zu Ende gehenden Saison. Nur ein einziges Pflichtspiel unter Coach Jaissle hat der 20-Jährige verpasst, zudem ist er zum ÖFB-Teamspieler aufgestiegen.

Und wie das nun mal so ist, weckt dieser raketenhafte Aufstieg Begehrlichkeiten bei anderen Klubs. Vor allem Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg sollen großes Interesse am Kuchler haben. Dieser vermied zuletzt Treueschwüre, was die Gerüchteküche zusätzlich angeheizt hat.

Luka Sucic

Jaissle hat den Linzer stets eingesetzt, wenn dieser fit war. Und im Frühjahr regelmäßig von Start weg. Der kroatische Teamspieler dankt es ihm in den vergangenen Wochen mit Toren.

Der 19-Jährige soll sich nun am Radar des großen FC Liverpool befinden. Es ist aber wahrscheinlich, dass der Offensivspieler zumindest noch eine Saison lang in Salzburg bleibt.

Maximilian Wöber

Mit Ajax Amsterdam und dem FC Sevilla hat der Wiener schon zwei Auslandsstationen hinter sich. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht zumindest im Hinterkopf mit einem neuerlichen Wechsel ins Ausland kokettieren würde.

Der 24-Jährige soll vom VfL Wolfsburg umworben werden. Seine Statements zu diesem Thema fielen zuletzt in die Kategorie "Mal schauen...". Es wäre keine riesige Überraschung, sollte der sechsfache ÖFB-Teamspieler Salzburg nach drei Jahren verlassen.

Roko Simic

Der Kroate hat bisher eine sensationelle Premieren-Saison in Österreich hingelegt. 14 Tore in 20 Spielen für den FC Liefering, sieben Tore und drei Assists in neun Partien in der Youth League, sechs Tore in sechs Spielen für die kroatische U21.

Das Gerücht, dass der 18-Jährige beim FC Barcelona auf dem Zettel weit oben steht, hält sich hartnäckig, auch der AC Milan soll an ihm dran sein. Doch wohl auch Simic weiß, dass ein Transfer dieser Größenordnung noch mindestens eine Saison zu früh käme.

Benjamin Sesko

Der letzte Satz zum Thema Simic lässt sich Eins-zu-Eins auf den Slowenen umlegen. In seinem Fall soll es mit dem BVB, den Bayern, Juve, Tottenham und Frankfurt auch zahlreiche hochkarätige Interessenten geben.

Doch der 18-Jährige hat noch keine Saison als Stammspieler hinter sich, war 2021/22 immer wieder verletzt und sonst meistens Joker.

Junior Adamu

Länderspiel-Debüt im November, sechs Tore für die ÖFB-U21, ein umjubeltes Tor gegen den FC Bayern und in mehr als der Hälfte der Bundesliga-Partien in der Startelf - es läuft für den Steirer.

Mit Monaco, Marseille, Southampton und Leicester tauchten zuletzt vier Interessenten aus der B-Kategorie im Blätterwald auf. Der 20-Jährige gilt aber als bodenständig genug, um keine überhasteten Karriereentscheidungen zu treffen. Tendenz: Verbleib.

Antoine Bernede

Schienbeinbruch im September 2019. Knöchelverletzung im Juni 2020, Schienbeinbruch im Oktober 2020 und zuletzt eine Knieverletzung. Der Franzose benötigte seit seiner Ankunft von PSG im Februar 2019 sehr viel Geduld.

Doch irgendwann reißt jeder Geduldsfaden. Bei Bernede könnte es im Sommer soweit sein. Denn unter Jaissle spielte der 22-Jährige auch im fitten Zustand nur eine untergeordnete Rolle. Gut möglich, dass er sich eine neue Herausforderung sucht.

Nico Mantl

Der Deutsche hat damit gerechnet, in dieser Saison die Nummer eins im Tor der "Bullen" zu sein. Dieser Zustand hielt aber nur die erste Cup-Runde und den Bundesliga-Auftakt an. Danach wurde der 22-Jährige von Philipp Köhn abgelöst und es gab keinen Anlass mehr, an dessen Stammplatz etwas zu ändern.

Mantl soll nicht sonderlich glücklich über seine Situation sein. Es spricht viel dafür, dass das Goalie-Talent im Sommer leihweise den Klub verlässt.



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