Die Liaison zwischen Lionel Messi und Paris St. Germain bekommt mit zwei Jahren Verspätung ein packendes Nachspiel bei der Klub-WM.
Der argentinische Superstar duelliert sich mit Inter Miami am Sonntag in Atlanta im Achtelfinale mit seinem französischen Ex-Verein. "Das Wiedersehen von Lionel Messi und PSG dürfte eisig werden", prophezeite Frankreichs "Le Figaro". Der Offensivkünstler war zwischen August 2021 und Juli 2023 für PSG tätig.
Seitdem die Paarung feststeht, zählen französische Medien diverse Messi-Kränkungen auf. Von nervigen Nachbarn über mangelnde Anerkennung nach seinem WM-Titel mit Argentinien und einem Fazit, das keiner nach einer Beziehung hören will: "Es waren zwei Jahre, in denen ich nicht glücklich war."
Und die Verflossene, die nie Messis große Liebe wurde, schickte Grüße vorab: "Wir sehen uns am Sonntag." Eingebettet in den Glückwunsch zu Messis 38. Geburtstag am vergangenen Dienstag, versehen mit Fotos eines glücklichen Messi mit und im Trikot und Trainingsanzug von Paris Saint-Germain.
"Heißestes Spiel" wartet
Das Zwangs-Rendezvous ist das große Thema vor dem Start des Achtelfinales. "Messi gegen Luis Enrique, Inter Miami gegen PSG, das heißeste Spiel der Klub-Weltmeisterschaft", schrieb Spaniens Sportblatt "Marca".
Sportlich stehen sich zwei Mannschaften gegenüber mit eigentlich klarer Rollenverteilung. Inter, Klub von Mitbesitzer David Beckham, mit seinen in die Jahre gekommenen einstigen Barça-Giganten ist nur Sechster der Eastern Conference in der Major League Soccer.
Paris ist dagegen in der Nach-Messi-Ära nicht nur weiter französisches Aushängeschild, sondern als Champions-League-Sieger auch Europas Nummer eins.
Nicht nur für Messi ein Wiedersehen
Der Regent vom Prinzenpark ist Luis Enrique. Und was der kann, wissen außer Messi auch noch ein paar andere bei Inter Miami nur allzu gut. Denn sie alle - Luis Suárez, Jordi Alba und Sergio Busquets sowie Miamis Chefcoach Javier Mascherano spielten einst unter Luis Enrique beim FC Barcelona.
"Für uns ist es besser, wenn Messi mit Wut im Bauch spielt. Er gehört zu den Spielern, die, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, ein bisschen mehr geben", sagte Mascherano über Messi.
Der traf für das US-Team in 62 Spielen schon 50 Mal und erinnert damit an Barca-Zeiten, in denen seine Durchschnitts-Torquote mit 0,86 doppelt so hoch war als zu Pariser Zeiten (32 Tore in 75 Einsätzen/0,43).
Gegen Paris tritt sein Team als klarer Underdog an. "Sie sind wahrscheinlich besser als wir, aber im Fußball weiß man nie. Vielleicht wird der Sonntag unser Tag", verlautete der 41-jährige Argentinier.
Paris stieg als Gruppe-B-Sieger mit sechs Punkten auf, Miami wurde ohne Niederlage mit einem Zähler weniger Zweiter in Pool A. Bereits am Samstag wird die K.o.-Phase mit den Partien Palmeiras gegen Botafogo und Benfica Lissabon gegen Chelsea eröffnet. Nach Miami und PSG sind am Sonntag auch noch Flamengo und Bayern München mit ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer im Einsatz.