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Romeo Lavia - ein Mix aus Busquets und Fernandinho

Der Southampton-Youngster bringt alle Anlagen und Vorbilder mit, um eine große Karriere hinzulegen. Who's Next?

Romeo Lavia - ein Mix aus Busquets und Fernandinho

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwelen wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #13 legen wir den Fokus auf Romeo Lavia.

Wer?

Wer?
Foto: © getty

Name: Roméo Lavia

Nationalität: Belgien

Geburtsort: Brüssel

Geburtsdatum: 6. Jänner 2004

Größe: 1,81 Meter

Position: Defensives Mittelfeld

Verein: FC Southampton

Marktwert: 25 Millionen Euro

Wo kommt er her?

Am Dreikönigstag 2004 erblickte Lavia als Sohn ghanaisch-stammiger Eltern in der belgischen Hauptstadt Brüssel das Licht der Welt.

Seine ersten Fußball-Schritte ging der Belgier bei SC Woluwe, im Alter von acht Jahren schloss er sich dem Spitzenklub RSC Anderlecht an. Sein großes Talent wurde schon in jungen Jahren erkannt, auch dem großen Pep Guardiola blieb es nicht lange verborgen.

Bei einem lokalen Jugend-Turnier für Spieler unter 15 Jahren wurde der spanische ManCity-Coach von Kevin de Bruyne eingeladen. Der Mittelfeldspieler der "Citizens" war Co-Organisator des Turniers, welches auch seinen Namen trägt: "Der KDB-Cup".

Lavias Qualitäten waren augenscheinlich, Guardiola war sofort angetan. 2020 verließ der belgische Youngster schließlich seine Heimat und spielte fortan für den englischen Spitzenklub, der dem damals 16-Jährigen sogleich seinen ersten Profi-Vertrag vorlegte.

Zunächst stieg der Belgier beim U18-Team ein, wo er in Windeseile zu überzeugen wusste. Deshalb wurde er nur elf Spiele später zur U23 hochgezogen, mit der er im April 2021 den Gewinn der Premier League 2 bejubeln durfte und zum Spieler der Saison ausgezeichnet wurde.

Das eröffnete ihm die Chance auf einen Platz im Profi-Kader, dem er ab dem folgenden Sommer auch angehörte. Sogar in den Champions-League-Kader wurde Lavia einberufen, sein Debüt gab er aber als 17-Jähriger am 21. September 2021 in der dritten Runde des EFL-Cups gegen die Wycombe Wanderers.

Im Jänner 2022 reichte es zu einem weiteren Kurzeinsatz im FA-Cup gegen Swindon Town, die restliche Spielzeit 2021/22 verbrachte der defensive Mittelfeldspieler allerdings wieder bei der U23.

Nachdem sich die "Skyblues" im Sommer unter anderem mit Kalvin Phillips verstärken sollten, die Chancen auf Einsatzzeiten im Mittelfeld des Meisters gleich Null waren, entschloss sich Lavia für einen Tapetenwechsel. Sein Ziel: Der FC Southampton, der sich die Dienste des Youngsters schlappe zwölf Millionen Euro kosten ließ.

Mit einem Fünfjahres-Vertrag in der Hand war auch Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl sofort von ihm überzeugt. Lavia erhielt einen Stammplatz in der Startelf.

Am 6. August gab er sein Debüt gegen Tottenham Hotspur, etwas mehr als drei Wochen später erzielte er gegen Chelsea sein erstes Tor in der Premier League und wurde damit zum ersten im Jahr 2004 geborenen Akteur, dem dies gelang.

Eine Oberschenkelverletzung setzte ihn vor der WM allerdings knapp zwei Monate außer Gefecht, doch zuletzt präsentierte sich der Belgier wieder in alter Stärke.

Wo geht er hin?

Erst im Sommer 2022 legte Southampton rund zwölf Millionen Euro für Lavia hin, sein Marktwert beträgt mittlerweile das Doppelte.

Aufgrund seiner konstant ansprechenden Leistungen könnte der defensive Mittelfeldspieler aber schon im Sommer wieder die "Saints" verlassen. Einerseits soll Ex-Klub Manchester City über eine Rückkaufklausel in Höhe von 40 Millionen Pfund (etwa 45 Millionen Euro) verfügen. Außerdem haben sich die "Citizens" wohl eine 20-prozentige Weiterverkaufsbeteiligung gesichert.

Neben den "Skyblues" wird vor allem der FC Chelsea genannt. Die "Blues" werden im Sommer zwar erneut einen Versuch bei West-Ham-Star Declan Rice starten, sollte sich der 24-Jährige jedoch für einen anderen Klub entscheiden, stünde Lavia wohl in der Pole-Position.

Auch Stadtrivale FC Arsenal soll Interesse an seinen Diensten zeigen, ebenso wie Manchester United. An Angeboten wird es bestimmt nicht mangeln, ein weiteres Jahr in Southampton, wo Lavia auch bis Juni 2027 unter Vertrag steht, würde dem Youngster aber bestimmt gut tun.

VIDEO: Romeo Lavias erstes Tor in der Premier League

Was kann er?

Lavia ist jemand, den man als Allrounder bezeichnen kann.

Der Belgier hat seine Stärken sowohl im Spiel mit als auch ohne dem Ball. Letztere sind wohl etwas ausgeprägter, der 19-Jährige gilt als wahre Pressing-Maschine. Dabei helfen ihm seine Intelligenz und Antizipation, Situationen früh zu erkennen und den Gegner zu stören.

Er bringt außerdem eine ausgeprägte Athletik mit, kann große Distanzen in kurzer Zeit zurücklegen und ist extrem hartnäckig. Lavia gibt keinen Ball verloren, setzt sein hohes Tempo gleichzeitig intelligent ein und erinnert viele Fans in seinen Anlagen an ManCity-Ikone Fernandinho.

Mit dem Ball am Fuß agiert er ruhig, ist in der Lage, das Spiel aufzubauen und auch Schlüsselpässe in die gefährliche Zone zu spielen. Unter Druck setzt der Rechtsfuß auch seinen schwächeren linken ein, um sich aus solchen Situationen zu lösen. Einige Fans meinten daher sogar, es würde gar keinen Sinn machen, Lavia zu pressen - er sei dafür zu gut am Ball.

Seine großen Vorbilder passen zu den vorhandenen Anlagen: Der bereits erwähnte Fernandinho und Barcelonas Sergio Busquets.

Was kann er (noch) nicht?

Seine Hartnäckigkeit legt sich manchmal auch negativ aus.

In 22 Saison-Einsätzen kassierte Lavia bereits sieben Gelbe Karten, agiert bei Tacklings manchmal zu ungestüm. Außerdem agiert er in manchen Situationen noch zu eigensinnig, will den Ball selbst vorantreiben.

Hier und da zieht er damit ein Foul, nicht erst einmal verlor er allerdings den Ball in gefährlichen Zonen und ermöglichte dem Gegner dadurch eine gute Torchance. Auf Top-Niveau werden solche Fehler sofort bestraft, diese Fehler in der Entscheidungsfindung gehören angesichts des noch jungen Alters aber auch zum Lernprozess.

Durchläuft er diesen wie gewünscht und bügelt seine Mängel aus, kann aus Lavia ein echter Mittelfeld-Star ohne große Schwächen werden.

Was sagen die anderen?

ManCity-Mittelfeldmann Kevin de Bruyne: "Er ist wirklich gut. Wenn er seine Entwicklung fortsetzt, denke ich, dass er ein Spitzenspieler sein wird."

ManUnited-Legende Paul Scholes: "Er scheint ein enormes Potenzial zu haben. Er ist groß, stark und verteidigt gerne. Als defensiver Mittelfeldspieler zieht er es vor, vor der Abwehr zu bleiben, um das Spiel zu organisieren und aufzubauen, ohne zu schnell nach vorne zu stürmen."

 

 

Wie gut wird er?

Internationaler Superstar

"The Sky is the limit" - geht Lavia weiter konsequent seinen Weg und merzt die kleinen Schwächen noch aus, steht einer großen Karriere nichts im Wege. Der Belgier könnte eine neue Generation an Sechsern bilden, auf die die Jugend in den kommenden Jahren empor blicken wird.

Who's Next - alle Episoden:

#1 Endrick

#2 Angelo Gabriel

#3 Malo Gusto

#4 Arsen Zakharyan

#5 Mathys Tel

#6 Jobe Bellingham

#7 Giorgio Scalvini

#8 Antonio Silva

#9 Alejandro Garnacho

#10 Xavi Simons

#11 Rico Lewis

#12 Fabio Miretti


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