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Fabio Miretti - Juves Alleskönner in der Zentrale

Das italienische Mittelfeldtalent ist mit enormer Variabilität gesegnet und schickt sich an, dem Fußball der Zukunft seinen Stempel aufzudrücken - Who's next?

Fabio Miretti - Juves Alleskönner in der Zentrale

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwele wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #12 steht Fabio Miretti im Rampenlicht.

Wer?

Wer?
Foto: © getty

Name: Fabio Miretti

Nationalität: Italien

Geburtsort: Pinerolo

Geburtsdatum: 3. August 2003

Größe: 1,80 Meter

Position: zentrales Mittelfeld

Verein: Juventus Turin

Marktwert: 15 Millionen Euro (Stand 9.3.2023)

Wo kommt er her?

Schon bereits seit Kindheitstagen trägt Fabio Miretti die Vereinsfarben von Juventus im Herzen. Dies verwundert angesichts der Nähe zu den "Bianconeri" nicht. Der 19-Jährige stammt aus Pinerolo, einer kleinen Vorstadt von Turin. Im Piemont lernte Miretti sein "Fußwerk", genauer gesagt zu Beginn einige Kilometer weiter südlich seines Heimatorts, beim Amateurklub Auxilium Saluzzo. 

Beim italienischen Siebtligisten verweilte das hochveranlagte Talent nicht allzu lange. Nur ein Jahr später kam der Youngster beim Verein Cuneo 1905 unter, zu diesem Zeitpunkt der vierthöchsten Spielklasse zugehörig. Drei Jahre sollten vergehen, ehe die zwei großen Turiner Klubs, Juventus und der FC Torino, im Jahr 2011 auf das Mittelfeldtalent aufmerksam wurden. Mirettis Wahl fiel schließlich auf Juventus, das sich fortan der Ausbildung des Rechtsfußes annahm. Der Rohdiamant durfte nun den Spuren seines damaligen Idols Pavel Nedved folgen.

Beim italienischen Rekordmeister durchlief Miretti sämtliche Jugendabteilungen. Im Alter von siebzehn Jahren kam der Teenager vorwiegend in der U19 zum Einsatz, in der gleichen Saison (2020/21) feierte Miretti jedoch auch sein Profi-Debüt in der Serie C für Juventus' U23-Team.

In der Folgesaison gehörte er bereits vollständig dem U23-Kader an, Miretti hinterließ in 26 absolvierten Spielen (drei Tore und vier Vorlagen) einen bliebenden Eindruck und sorgte mit seinen Teamkollegen auch in der Youth League durch den Einzug ins Halbfinale für Furore. Letzten Endes scheiterten Miretti und Co. an Benfica Lissabon im Elfmeterschießen, doch kam er dem oftzitiertien Durchbruch Schritt für Schritt näher.

Noch in der gleichen Spielzeit ließ Trainer Massimiliano Allegri sein Juwel in der Serie A und der Champions League debütieren, zunächst musste er sich allerdings mit Kurzeinsätzen begnügen. Am 1. Mai 2022 durfte Miretti gegen Venezia erstmals über eine längere Spieldauer ran und hinterließ sogleich seine Duftmarke in Italiens höchster Spielklasse.

In 79 Minuten brachte er 95 Prozent seiner 37 Pässe an den Mann, kreierte zwei Chancen (0,48 erwartete Assists) und wurde mit Standing Ovations von den Zuschauerrängen verabschiedet. Von diesem Zeitpunkt an gehörte Miretti dem Profikader seines Herzensklub an.

Video - Fabio Miretti zeigt seine Skills in Juventus' Jugend

Wo geht er hin?

Bislang wurde in der Gerüchteküche nicht allzu heiß gekocht. Im September des vergangenen Jahres wurde der FC Arsenal als hochrangiger Interessent genannt. Die Spur zu den "Gunners" ist jedoch mittlerweile kalt geworden. In Anbetracht der spielerischen Fähigkeiten des Ausnahmekönners ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis weitere Top-Klubs an Juventus' Tür klopfen.

Die "Alte Dame" hat sich unterdessen durch die zahlreichen Einsatzchancen, die sie Miretti bietet, eine ideale Ausgangslage verschafft, das Top-Talent noch länger in den eigenen Reihen zu halten. Zudem scheint auch der 19-Jährige den Fokus voll und ganz auf seinen Jugendklub zu setzen.

Nach dem Gewinn des "Golden-Boy-Awards" für den besten italienischen U21-Spieler im vergangenen September sprach Miretti seine Wertschätzung gegenüber Juve aus: "Ich danke dem Verein, der mich hierher gebracht hat, der mich wachsen lässt und mich anspornt, mich zu verbessern. Ich tue mein Bestes, um Allegris Vertrauen auf dem Spielfeld zurückzuzahlen."

Miretti unterschrieb im vergangenen Sommer einen neuen Vertrag bis Sommer 2026.

Was kann er?

Die Frage müsste wohl eher lauten: "Was kann er nicht?"

In der Mittelfeldzentrale kann Miretti sowohl die Sechser-, Achter- als auch die Zehnerrolle bekleiden. Durch technische Rafinesse und dem Einsatzwillen, keinem Zweikampf aus dem Weg zu gehen, bietet der 19-Jährige eine Bandbreite an Möglichkeiten. 

Ohne Ball ist er ein robuster, kämpferischer Defensivspieler, der mit hoher Intensität anpresst und Räume schnell schließt, immer auf der Suche, den nächsten Angriff einzuleiten. Hat er wiederum das runde Leder am Fuß, so verfügt Miretti über ein hohes Maß an Übersicht, seine Mitspieler bestmöglich in Szene zu setzen. Risikofreude gepaart mit seiner Bereitschaft, kreative Lösungen zu finden, lassen jeden Edeltechnik-Liebhaber auf seine Kosten kommen. 

Vergleiche zu Toni Kroos, dem Ballverteiler schlecht hin, sind hierbei zu ziehen. Seinen Idolen, Juves Vereinslegenden Pavel Nedved und Claudio Marchisio sowie Manchester Citys Kevin de Bruyne, eifert der Mittelfeldregisseur auf dem Rasen mit Bravour nach. Darüberhinaus sind seine Fähigkeiten am ruhenden Ball hervorzuheben.

Als Teamplayer stellt sich Miretti zudem ohne zu zögern in den Dienst der Mannschaft. Ein Indiz, dass auch sein noch fehlendes Tor seit der Einberufung in Juves Profikader begründet. 

 

VIDEO - Ein Potpourrie von Fabio Mirettis Fähigkeiten am Ball

Was kann er (noch) nicht?

Ein Defizit, bei dem Miretti noch Luft nach oben hat, ist seine oftmals fehlende Ballsicherheit. Das Risiko im Ballbesitz ist zwar Teil seines Spiels, will er zukünftig zur Weltelite seiner Position gehören, sind hierbei noch Stellschrauben zu drehen. 

Auch müssen die Spielanteile des jungen Mittelfeldtalents anwachsen, um es ganz nach oben zu schaffen. Um mehr Einfluss auf das Spiel zu nehmen, muss sich der 19-Jährige vor allem im defensiven und mittleren Drittel öfters anbieten und mehr Verantwortung zeigen. 

Nach einer Knöchelverletzung liegt es an Miretti, sich ins Team zurückkämpfen und sich der zahlreichen Konkurrenten zu stellen. Will der Youngster die Karriereleiter nach oben wandern, gilt es für ihn, den unbändigen Einsatzwillen beizubehalten. 

Was sagen die anderen?

Masimilliano Allegri (Trainer von Juventus): "Miretti hat wie ein alter Hase gespielt, er ist sehr ruhig, weiß, wie er der Deckung entgehen kann, und sein erster Ballkontakt ist immer nach vorne gerichtet. Man sieht nicht viele wie ihn." (Nach dem 1:1 gegen die AS Roma im August 2022)

Claudio Marchisio (Ex-Spieler von Juventus): "Er spielt weiter vorne als ich, er erinnert mich an Nedved. Da er diese Farben seit seiner Kindheit trägt, hat er den großen Vorteil, dass er das Gewicht des Juve-Trikots und die DNA der Bianconeri kennt."

Andrea Bonatti (Ex-U19-Trainer von Juventus): "Miretti verfügt über eine enorme fußballerische Intelligenz, hervorragende technische Qualitäten und hat sich in Sachen Intensität und Ausdauer auf dem Spielfeld stark weiterentwickelt."

LAOLA1-Fazit

Internationaler Superstar

Über die oben beschriebenen Anlagen verfügen wohl die wenigsten Jungkicker in Mirettis Altersklasse. Als Taktgeber und Mittelfeldmotor wird er das Spiel von Juventus nach und nach mehr beinflussen. Sollte der Werdegang des 19-Jährigen weiter stetig aufwärts verlaufen, so steht dem Italiener eine mit Erfolgen gespickte Karriere in seiner Heimat oder bei einem anderen Top-Klub bevor. 

Bleibt Miretti von gröberen Verletzungen verschont, so steht auch auf Nationalmannschaftsebene einer rosige Zukunft nichts im Weg. Bei der Testspiel-Niederlage gegen Österreich (0:2) kam der polyvalente Mittelfeldspieler zu einem ersten Kurzeinsatz für die "Squadra Azzurra". Bei den Jugendauswahlen Italiens war Miretti bereits seit der U15 fester Bestandteil. 

Who's Next - alle Episoden:

#1 Endrick

#2 Angelo Gabriel

#3 Malo Gusto

#4 Arsen Zakharyan

#5 Mathys Tel

#6 Jobe Bellingham

#7 Giorgio Scalvini

#8 Antonio Silva

#9 Alejandro Garnacho

#10 Xavi Simons

#11 Rico Lewis

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