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Malo Gusto - Die Lösung für Frankreichs Abwehrproblem

In Lyons Talenteschmiede strahlt mit Malo Gusto ein funkelnder Rohdiamant. Die Beletage der europäischen Klubs jagt ihn bereits.

Malo Gusto - Die Lösung für Frankreichs Abwehrproblem

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwelen wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #3 steht Malo Gusto im Rampenlicht.

Wer?

Wer?
Foto: © getty

Name: Malo Gusto

Nationalität: Frankreich

Geburtsort: Décines-Charpieu

Geburtsdatum: 19. Mai 2003

Größe: 1,79 Meter

Position: Rechter Verteidiger

Verein: Olympique Lyon

Marktwert: 15 Millionen Euro

Wo kommt er her?

Olympique Lyon zählt zweifelsohne zu den erfolgreichsten Talenteschmieden Europas. Einst als Rohdiamanten rekrutiert, durchliefen zahlreiche Stars von heute die Jugendakademie von "Les Gones". Beispiele wie Alexandre Lacazette, Nabil Fekir, Anthony Martial, Anthony Lopes, Samuel Umtiti oder dem prominentesten Namen Karim Benzema brauchen wohl keine nähere Beschreibung.

Auch Malo Gusto schickt sich an, den Spuren seiner Vorgänger zu folgen und im Kreis der fußballerischen Elite seinen Platz zu finden.

Gusto wuchs in der 19.000-Seelen-Gemeinde Décines-Charpieu, einem Vorort von Lyon, auf und machte seine ersten fußballerischen Schritte beim rund 30 Kilometer entfernten Klub AS Villefontaine (2012-2015). Drei Jahre später folgte sein Wechsel zum FC Bourgoin-Jallieu (2015-2016), bei dem sich Gusto im Eiltempo für höhere Aufgaben empfehlen konnte.

Seit 2010 besteht eine Partnerschaft zwischen dem französischen Fünftligisten und Olympique Lyon, das sich Gusto im Jahr 2016 schnappte und dessen Fertigkeiten weiterschliff.

Im Jänner 2021 verhalf der damalige Trainer Peter Bosz dem Abwehrtalent beim 5:0-Sieg gegen AS Saint-Etienne zu seiner ersten Spielminute bei den Profis. In der Folgesaison gelang Gusto der endgültige Durchbruch – seit diesem Zeitpunkt gehört er regelmäßig der Startelf an.

Wo geht er hin?

Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United, der FC Chelsea, Newcastle United, FC Bayern München oder etwa Juventus Turin? Kaum ein europäischer Top-Klub ist nicht hinter dem Lyon-Eigengewächs her. Bisher ranken sich zahlreiche Gerüchte um den 19-Jährigen. Konkret wurde ein Abgang aus Frankreich allerdings noch nicht.

Zuletzt wurde vom konkreten Bayern-Interesse berichtet. In München fahndet man demzufolge nach einem potenziellen Ersatz für den abwanderungswilligen Benjamin Pavard.

Gusto bestreitet aktuell seine erst zweite Spielzeit in Lyons Profikader, schickt sich jedoch durch seine bisher beeindruckenden Auftritte im Dress der "Lyonnais" an, bei einem Spitzenklub zu bestehen. Vertraglich ist der Youngster nur noch bis Ende Juni 2024 an "OL" gebunden. Somit könnte Lyon im kommenden Sommer noch eine adäquate Ablösesumme kassieren, sollte eine Verlängerung beim Ligue-1-Klub nicht in beidseitigem Interesse liegen.

Da Lyon auf der rechten Abwehrseite recht dünn besetzt ist, wird man Gusto nicht zum Schnäppchenpreis ziehen lassen. An überzeugenden finanziellen Mitteln mangelt es den oben angeführten Klubs aber mit Sicherheit nicht.

Was kann er?

Malo Gusto ist der Prototyp eines modernen Außenverteidigers: Das Spiel des 19-Jährigen Defensivtalents ist sehr offensiv geprägt. Der französische Jungspund kann auf der Außenbahn ebenfalls einen Mittelstürmer flankieren, was sich auch Ex-Trainer Peter Bosz einige Male zu Nutze machte. Zudem ist Gusto auch auf der Sechserposition und in der Defensivzentrale einsetzbar. 

Wie sein klingender Name vorrausschickt, ist Malo Gusto ein Abwehrspieler, der den Geschmack zahlreicher Mannschaften trifft. Insbesondere derer Teams, die auf hohes Gegenpressing setzen. Gusto besticht durch eine ausgeprägte Athletik und Physis, die speziell für Kontersituationen ideal ist.

Der Franzose glänzt durch einen explosiven Antritt und verfügt obendrein über eine präzise Ballführung. Übergreifende Läufe am Flügel gepaart mit punktgenauen Hereingaben brachten Gusto in der vergangenen Saison vier Assists in 30 Ligaspielen ein.

Defensive Aufgaben lässt der agile Rechtsfuß aber nicht zu kurz kommen. Gusto scheut keinen Zweikampf und lässt auch pfeilschnelle Tempodribbler wie Kylian Mbappe oftmals verzweifeln.

VIDEO - Alle Assists von Malo Gusto in der Saison 21/22:

Was kann er (noch) nicht?

"Ich weiß, dass ich noch an meiner defensiven Positionierung arbeiten muss", gab der 19-Jährige vor einem Jahr an. Auf mentaler Ebene scheint der französische Youngster aber seinem Alter voraus zu sein.

"Wir müssen weiter kämpfen und zeigen, dass wir noch nicht am Ende sind. Es ist ziemlich frustrierend, aber wir werden weiter an uns glauben, das ist alles, was wir noch zu tun haben. Wir müssen viel mehr Willen und Aggressivität in unseren Spielen zeigen", sprach Gusto nach einer Niederlage.

So lange er diese Einstellung beibehält, steht einer glanzvollen Karriere nichts im Weg.  

Was sagen die anderen?

Rudi Garcia (Ex-Lyon-Trainer): "Er muss weiter arbeiten und sich entwickeln. Er ist noch sehr jung. Aber wenn er bestätigt, was wir von ihm halten, kann er in Zukunft ein sehr guter OL-Profi werden. Er ist ein Spieler, der zuhört und sehr angenehm ist."

Peter Bosz (Ex-Lyon-Trainer): "Er ist noch sehr jung, aber er hat viel Talent. Er muss weiter lernen. Es ist normal, dass er in seinem Alter manchmal gut und manchmal etwas weniger gut spielt. Er wird nur konstanter werden, weniger den Ball verlieren und weniger Fehler machen. Für mich ist das Wichtigste das Talent - und das hat er."

LAOLA1-Fazit

Stammspieler bei einem Top-Klub

Außenverteidiger wie Malo Gusto, die über eine derartige Balance zwischen Defensive und Offensive verfügen, findet man nicht zu Hauf. Es bleibt nur eine Frage der Zeit, bis das Ausnahmetalent den nächsten Schritt zu einem Top-Klub macht. Schon im Sommer 2023 könnte ein Wechsel realistisch sein. 

Auch auf Nationalmannschaftsebene könnte Gusto zukünftig eine prägende Rolle einnehmen.

Bei der vergangenen WM bot Trainer Didier Deschamps des Öfteren mit Jules Kounde einen Innenverteidiger auf der rechten Abwehrseite auf. Gusto kann bei diesem positionsbezogenem Problem Abhilfe leisten. Der 19-Jährige durchlief bislang von der U16 bis hin zur U21 alle Jugendauswahlen der "Equipe Tricolore". Eine Nominierung ins A-Team ist der logische nächste Schritt. 

Who's Next - alle Episoden:

#1 Endrick

#2 Angelo Gabriel

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