Nach zunächst vier Siegen aus ebenso vielen Spielen unter Neo-Trainer Santiago Solari wurde das Starensemble von Real Madrid beim kleinsten La-Liga-Klub Eibar auf den harten Boden der Realität zurückgeholt (Spielbericht).
Mit 0:3 gehen die "Königlichen" bei den Basken unter und verlieren bei fünf Punkten Rückstand die Tabellenspitze langsam aber sicher aus den Augen.
Nach der Blamage zeigen sich die Spieler selbstkritisch. Bei einem Aspekt sind sie sich einig: Das größte Real-Problem ist die Einstellung.
Komplettes Versagen
"Heute gibt es keine Ausreden. Wenn du nicht ebenso motiviert auftrittst wie der Gegner, dann passiert genau das", schimpfte Real-Kapitän Sergio Ramos nach dem Spiel.
Fehlende Fitness will der Leader nicht gelten lassen: "Ich denke, dass wir alle fit sind. Es ist mehr eine Frage der Einstellung der Spieler."
Auch sein Innenverteidiger-Kollege Raphael Varane sparte nach der Niederlage nicht an Kritik. "Wir haben alle versagt", sagt er. Die Mannschaft sei mit dem Druck nicht zurecht gekommen und sei ungeordnet gewesen, erklärte der französische Weltmeister.
Courtois bester Madrilene
Der Champions-League-Sieger konnte sich sogar bei seinem Schlussmann Thibaut Courtois bedanken, der eine noch höhere Niederlage mit guten Paraden verhinderte.
"Es ist nie schön drei Tore zu kassieren. Wir müssen uns als Team verbessern, man muss mit elf Mann verteidigen", nimmt der Belgier seine Vorderleute in die Pflicht. Der Gegner habe viel aggressiver agiert, das sei der Unterschied gewesen, sagte der Goalie.
Angesprochen auf die Qualität des Kaders zeigte sich Kapitän Ramos verärgert. "Das werde ich nicht kommentieren. Wir haben nun einmal diesen Kader", sagte er.
Am Ende des Abends profitieren die Madrilenen vom Unentschieden zwischen den beiden Rivalen Barca und Atletico. So liegt Real "nur" fünf Zähler hinter der Tabellenspitze. Das Eibar-Spiel aber war ein Rückfall in die Krisenzeit unter Ex-Trainer Julen Lopetegui.
Courtois resigniert: "So ein Bild darf Real Madrid niemals abgeben."
