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Trainer-Diskussion bei Real Madrid

Für Neo-Coach Julen Lopetegui wird es schon richtig eng.

0:3 beim FC Sevilla, 0:0 im Derby gegen Atletico, 0:1 bei ZSKA Moskau, 0:1 bei CD Alaves. Die "Galaktischen" von Real Madrid präsentieren sich ergebnistechnisch aktuell sehr irdisch, Kritiker würden sogar unterirdisch dazu sagen.

Seit 409 Minuten wartet das Star-Ensemble bereits auf einen Treffer. Den hohen Ansprüchen der "Königlichen" wird eine derartige Unserie nicht einmal annähernd gerecht.

2005/06 haben die Madrilenen zum bisher letzten Mal vier der ersten elf Partien einer Saison verloren. Damals erklärte Florentino Perez am Saisonende seinen Rücktritt. Möglich, dass sich der Mann, der seit 2009 wieder als Klub-Boss fungiert, an damals erinnert fühlt. Nervös wird er jedenfalls, wenn es nach Spaniens Medien geht.

Am Wochenende soll Perez laut "AS" mehrmals mit Jose Angel Sanchez, dem General Manager der "Königlichen", telefoniert haben. Eines der Hauptthemen: Ist Julen Lopetegui (noch) der richtige Trainer?

Rückendeckung vom Kapitän

Der Vereins-Präsident soll von Anfang an nicht restlos davon überzeugt gewesen sein, dass der spanische Teamchef der richtige Mann für die Madrider Bank ist. Weil einige andere Wunschkandidaten, unter anderem Julian Nagelsmann, aber abgesagt haben, ließ sich Perez von dieser Lösung überzeugen. Lopetegui bezahlte einen hohen Preis für das Engagement bei Real, musste er doch die WM, auf die er Spaniens Nationalteam vorbereitet hatte, sausen lassen.

Nach nur elf Spielen im Amt wird die Luft für den Coach nun aber schon richtig dünn. Kapitän Sergio Ramos stellt sich hinter seinen Trainer, sagt der "Marca": "Andere Personen treffen die Entscheidungen, aber es ist nie gut einen Trainerwechsel zu haben, das wäre verrückt."

Vorerst darf Lopetegui auch weiter arbeiten. Doch sein persönliches Schicksalsspiel ist am Horizont schon zu sehen. Nach den Heimspielen gegen Levante in der Liga und Viktoria Pilsen in der Champions League - Aufgaben, die es positiv zu bewältigen gilt - steht "El Clasico" auf dem Programm. Am 28. Oktober muss der Hauptstadt-Klub ins Camp Nou zum FC Barcelona.

Zwei Varianten

Sollte in diesem Spiel etwas schiefgehen, sind Lopeteguis wenige Tage als Real-Coach wohl endgültig gezählt. Gerüchten zufolge intensivieren die Klub-Bosse auch schon ihre Beschäftigung mit einem Plan B.

Spanische Medien gehen von zwei Varianten aus: Antonio Conte, der bis zum Sommer beim FC Chelsea auf der Bank saß und seither vereinslos ist, ist eine Option. Die andere Lösung wäre mit Santiago Solari eine interne - der 42-Jährige hat deutlichen Stallgeruch, war selbst fünf Jahre lang Real-Profi. Seit Sommer 2016 sitzt der Argentinier auf der Trainerbank der zweiten Mannschaft Reals.

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