Die Sache ist endgültig durch! Marko Arnautovic ist ab sofort Profi in der Chinese Super League.
Nachdem sich West Ham im Winter noch quergelegt hat, hat der 30-Jährige nun seinen Willen durchgesetzt und kickt künftig für Shanghai SIPG. Alle Infos zum Wechsel >>>
LAOLA1 blickt hinter die Kulissen des Transfers:
SEIN WILLE
Im Winter hat West Ham es noch geschafft, sich durchzusetzen. Schon damals wollte der Stürmer unbedingt nach China, doch die Ablöseforderungen der Londoner wurden nicht erfüllt. Daraufhin unterzeichnete Arnautovic sogar einen neuen Vertrag.
Doch der Premier-League-Verein hat die Lehren aus dem Transfertheater und den darauffolgenden mäßigen Leistungen seines Superstars gezogen. Obwohl im neuen Vertrag angeblich eine Ausstiegsklausel von rund 45 Millionen Euro festgeschrieben war, haben sich die "Hammers" sofort zu einem Verkauf entschlossen, als Arnautovic abermals Abwanderungswünsche geäußert hat. In England wird im Umfeld West Hams von einem schlechten Deal gesprochen, den der Klub mit der Ablöse von 25 Millionen Euro gemacht hat.
Bezeichnend auch, dass im Statement der Engländer, in dem der Transfer vermeldet wird, kein Wort des Danks für die Leistungen in den vergangenen zwei Saisonen zu finden ist.
SEINE TRANSFERS
Im Nachwuchs war der Wiener für den FAC, die Austria, die Vienna und Rapid aktiv, auf Profi-Ebene kickte Arnautovic für Twente Enschede, Inter Mailand, Werder Bremen, Stoke City, West Ham und nun Shanghai SIPG - der chinesische Spitzenklub ist also der zehnte Verein im Leben des Offensivspielers.
Insgesamt hat der 30-Jährige, ohne diverse Ausbildungsentschädigungen, über 60 Millionen Euro Transfergelder umgesetzt. Schon vor dem Wechsel nach Fernost war "Arnie" der teuerste österreichische Fußballer der Geschichte, durch den Transfer nach Shanghai belegt er in diesem Ranking nun die Plätze eins und zwei, das Stockerl komplettiert der Wechsel von Valentino Lazaro zu Inter Mailand um aktuell 22 Millionen Euro, wobei sich die Ablösesumme auf 25 Millionen Euro erhöhen könnte.
Datum | alter Klub | neuer Klub | Ablösesumme |
---|---|---|---|
Sommer 2009 | Twente | Inter Mailand | Leihe |
Sommer2010 | Inter Mailand | Twente | Leihende |
Sommer2010 | Twente | Werder Bremen | 6,2 Mio. |
Sommer2013 | Werder Bremen | Stoke City | 2,8 Mio. |
Sommer2017 | Stoke City | West Ham | 27,9 Mio. |
Sommer2019 | West Ham | Shanghai SIPG | 25 Mio. |
SEIN NEUER KLUB
Die Geschichte des Vereins ist kurz. Erst 2005 wurde der Klub als Shanghai Dongya FC gegründet, 2007 folgte der Aufstieg in die höchste Spielklasse, der der neue Arbeitgeber von Marko Arnautovic seither angehört. 2013 hat die Shanghai International Port Group den Verein übernommen und fungiert seither auch als dessen Namensgeber. Das börnsennotierte Unternehmen SIPG, das zu 61,07 Prozent der regionalen Regierung gehört, betreibt exklusiv alle öffentlichen Terminals des Hafens von Shanghai.
2018 feierte Shanghai SIPG seinen bislang größten Erfolg - den Meistertitel in der Chinese Super League, 2015 und 2017 beendete der Verein die Meisterschaft auf dem zweiten Rang. In der aktuell laufenden Meisterschaft, in der bereits 16 der 30 Runden absolviert sind, liegt Shanghai zwei Punkte hinter Spitzenreiter Beijing Guoan und ex aequo mit Guangzhou Evergrande auf dem dritten Rang.
Die Stars der Mannschaft sind die drei Brasilianer Hulk, der auch als Kapitän fungiert, Oscar und Elkeson. Zudem steht mit Junling Yan die aktuelle Nummer eins der chinesischen Nationalmannschaft im Tor. Trainer ist der Portugiese Vitor Pereira, der auch schon beim FC Porto, Olympiakos Piräus, Fenerbahce und 1860 München gearbeitet hat. Der 50-Jährige ist in China seit Dezember 2017 im Amt.
SEINE NEUE STADT
Mit rund 23,7 Millionen Einwohnern ist Shanghai nicht nur die größte Stadt Chinas, sondern auch die drittgrößte Stadt der Welt - nur Tokio (38 Mio.) und Dehli (25,7 Mio.) haben noch mehr Einwohner. Die Entwicklung der Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren war rasant. Vor rund 30 Jahren, als Arnautovic zur Welt kam, zählte Shanghai noch rund 8,6 Millionen Einwohner. Die Hafenstadt im Osten des Landes ist die bedeutendste Industriestadt Chinas und hat den größten Containerhafen der Welt.
Nonstop-Flüge von Wien nach Shanghai dauern übrigens etwas mehr als zehn Stunden und kosten rund 800 Euro.
SEIN NEUES GEHALT
Erst im vergangenen Winter hat Arnautovic einen neuen Vertrag bei West Ham unterschrieben und dabei einen Gehaltssprung gemacht. Rund 130.000 Euro soll der Wiener danach pro Woche von den Londonern kassiert haben. In China gibt es noch einmal deutlich mehr, angeblich verdient Arnautovic in Shanghai rund 220.000 Euro pro Woche.